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stadtblatt / 16. November 2022 3 Verstärkter Bedarf an Schulsozialarbeit Stadtverwaltung schlägt perspektivisch Ausbau vor – Folgen der Corona-Pandemie erkennbar Die Stadt Heidelberg möchte perspektivisch die Schulsozialarbeit weiter ausbauen. Seit 20 Jahren setzt Heidelberg erfolgreich auf das Instrument der präventiven Jugendhilfe. Zielgruppe des sozialpädagogischen Angebots sind alle Heidelberger Schülerinnen und Schüler. Ein besonderer Fokus liegt auf der frühen Unterstützung junger Menschen, die durch individuelle Problemlagen beeinträchtigt oder sozial benachteiligt sind. Das Hilfsangebot ist mittlerweile – mit Ausnahme der sonderpädagogischen Graf-von-Galen-Schule – flächendeckend an allen öffentlichen Schulen der Stadt verankert und durch die Corona-Pandemie stärker denn je gefordert. „Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas auf die Handlungs- und Entwicklungsbedarfe für denAusbau der Schulsozialarbeit“, sagte Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen im Jugendhilfeausschuss am 8. November. Zunächst soll die Schulsozialarbeit im jetzigen Umfang finanziell abgesichert werden, perspektivisch hält aber die Verwaltung eine Aufstockung ab Herbst 2023 für notwendig. Darüber entscheiden wird der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt 2023/24. Schon jetzt investiert die Stadt jährlich zwei Millionen Euro in das Angebot. Eine Aufstockung erfordert zusätzlich etwa knapp einer halbe Million Euro jährlich. Belastungen bei Schülerinnen und Schülern erhöht Seit 2002 gibt es bereits Schulsozialarbeit in Heidelberg ausgehend von den Haupt- und Förderschulen. Seit 2015 steht die präventive Jugendhilfe in allen Schultypen von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule in Heidelberg zur Verfügung. Die Corona-Pandemie hat die Belastungen der Schülerinnen und Schüler erhöht. Soziale Verhaltensauffälligkeiten, Schwierigkeiten auf dem Weg zur Selbstständigkeit und Schulabsentismus sind einige der Folgen. Dies wird von den Schulsozialarbeitenden, den Schulleitungen und durch bundesweite Studien der Universitäten Frankfurt und Hildesheim bestätigt. Derzeit arbeiten über die städtische Förderung insgesamt 40 pädagogische Fachkräfte an 33 Schulstandorten. Geplante Ausweitungen ab 2023 › Schulsozialarbeit soll an Grundschulen von einer halben auf eine dreiviertel Stelle pro Schule aufgestockt werden. An der Graf-vonGalen-Schule soll die bestehende Schulsozialarbeitsstelle um 25 Prozent aufgestockt werden. › An den Gemeinschaftsschulen und den Realschulen soll Schulsozialarbeit um jeweils eine halbe Stelle ausgebaut werden. › An drei Gymnasien schlägt die Verwaltung eine Aufstockung um jeweils 25 Prozent vor. eu Schulsozialarbeiter Stephan Wandernoth beim Antiaggressionstraining mit Grundschülerinnen und -schülern der Wilckensschule in Bergheim. (Foto Dorn) Schaufenster für den geplanten Schulcampus Mitte Info-Point bietet Einblicke in die Pläne für das Areal zwischen West- und Südstadt Ein moderner Holz-Pavillon zwischen dem Haus der Jugend und der Willy-Hellpach-Schule an der Römerstraße ist künftig zentraler Info-Point zum geplanten Schulcampus Mitte zwischen West- und Südstadt. Über ein großes Schaufenster können Interessierte mehr über die geplante Transformation des größten Heidelberger Schulstandortes und das laufende Wettbewerbsverfahren erfahren. Auch Veranstaltungen sind dort perspektivisch geplant. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck, Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Mitglieder des Preisgerichts sowie Vertreter der Kommunalpolitik, der Willy-Hellpach-Schule und der Verwaltung trafen sich kürzlich vor Ort. Auf dem bestehenden Schulgelände zwischen Römerstraße und Rohrbacher Straße, auf dem sich derzeit die Willy-Hellpach-Schule, die Pestalozzischule, die ehemalige JuliusSpringer-Schule sowie in direkter Nachbarschaft das Helmholtz-Gymnasium und die ehemalige Hotelfachschule befinden, soll in den nächsten Jahren ein zukunftsweisender Bildungscampus mit Vorbildcharakter für ganz Baden-Württemberg entstehen. Vorgesehen ist dort auch eine neue Kindertagesstätte, Wohnungen und ein Campushaus.Es soll zur gemeinsamen Nutzung etwa für Veranstaltungen, Besprechungen und zumEssen zur Verfügung stehen und mit einer Bibliothek ausgestattet sein. So soll außerhalb der Schul- und Betreuungszeiten auch für die Anwohnerschaft ein attraktiver Ort der Begegnung entstehen. Für die Weiterentwicklung des Areals hat der Gemeinderat am 20. Juli 2022 die Auslobung eines Realisierungswettbewerbs beschlossen, der im Sommer 2023 abgeschlossen sein soll. eu Gemeinsame Besichtigung des Info-Points – unter anderem mit Erstem Bürgermeister Jürgen Odszuck (2.v.r.) und Bildungsbürgermeisterin Stefanie Jansen (5.v.r.) (Foto Rothe) AKTUELLES

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