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stadtblatt / 26. Oktober 2022 3 KLIMASCHUTZ Mehr Strom durch Photovoltaik Zahlreiche Maßnahmen für mehr Sonnenstrom D ie Solarenergie ist die wichtigste erneuerbare Energiequelle in Heidelberg. Das Umweltamt informierte dazu kürzlich den Gemeinderat über Maßnahmen zur Erweiterung der Stromversorgung durch Photovoltaik: › Erstellung einer Positivliste: Eine Liste mit Flächen wird erstellt, die sich für PV-Anlagen eignen. Dabei orientiert sich die Stadt an den Vorgaben des Landes: zwei Prozent der gesamten Stadtfläche soll für Photovoltaik und Windkraftanlagen genutzt werden. › Nutzung schwer zugänglicher Flächen: Flächen an Autobahnauf- und -abfahrten, Deponieflächen, Randstreifen an Schnellstraßen sollen aktiviert werden. › Vorhandene Potenziale nutzen: Die Stadt führt Gespräche mit Industrie, Gewerbe und Einzelhandel über die Nutzung von Dachflächen. Auch die kommunalen Gebäude werden mit PV-Dächern ausgestattet, größere Stellplätze oder Überdachung an Schulhöfen könnten ebenfalls genutzt werden. › Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen: Auf die Kampagne „Höfe pro Solar“ im Frühjahr 2022 meldeten sich 20 Landwirte, die PV-Anlagen auf ihren Dachflächen installieren möchten. Auch Pächter sollen an dem Gewinn durch Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen beteiligt werden. › Agri-PV: Pächter von landwirtschaftlichen Flächen sollen an dem Gewinn durch den Einsatz vonAgriPhotovoltaik beteiligt werden. Online-Vortragsreihe zu Photovoltaikanlagen Das städtische Umweltamt bietet eine Online-Vortragsreihe für alle an, die sich eine Photovoltaikanlage anschaffen möchten. Nächster Termin ist am Dienstag, 8. November. Jens Neumann stellt ab 18 Uhr Balkonkraftwerke vor. red I nfos und Einwahllink unter www.heidelberg.de/sonnen strom › Veranstaltungen Die Stadt führt auch Gespräche mit Industrie, Gewerbe und Einzelhandel über die Nutzung von deren Dachflächen zur Erzeugung von Sonnenstrom. (Foto Shutterstock) Klimaneutralität als Ziel Verkehrsentwicklungsplan wird zum Klimamobilitätsplan Mit mehr Tempo und mehr Konsequenz will die Heidelberger Stadtverwaltung die Einzelmaßnahmen umsetzen, durch die die politisch beschlossenen Klimaschutzziele für Heidelberg erreicht werden sollen. Das betrifft auch die Bereiche Mobilität und Verkehr. Darüber informierte die Stadtverwaltung den Gemeinderat am 13.Oktober. Aus diesem Grund ist es erforderlich, den Verkehrsentwicklungsplan (VEP), der 1994 erstmals aufgestellt wurde und seit 2019 im Fortschreibungsprozess ist,anzupassen und zu einem Klimamobilitätsplan (KMP) zu erweitern. Der „neue“ Klimamobilitätsplan soll quantifizierte, konkrete Maßnahmen enthalten, die eine hohe Klimawirksamkeit haben. Das Ziel ist nicht mehr eine Reduktion von CO2, sondern die Klimaneutralität. Berücksichtigt werden erstmals Maßnahmen in der Region sowie Ansätze, für die gegebenenfalls der Rechtsrahmen zu ändern wäre. Mit dem Ansatz ist die Stadt inzwischen Pilotkommune des Landes geworden und hat somitAnspruch auf eine höhere Förderquote bei Projekten. Der Klimamobilitätsplan wird eng verzahnt mit dem Stadtentwicklungskonzept und dem städtischen Klimaschutzplan, der bis Ende 2022 fertiggestellt werden soll. Anfang 2023 sollen die ersten Erkenntnisse vorgestellt werden. cca W eitere Informationen unter www.heidelberg.de/kmp Jugendfeuerwehr pflanzte Obstbäume 14 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Rohrbach haben am 15. Oktober sechs Bäume für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt gepflanzt. Barbara Astor (r.) stellte Flächen auf ihrer Reitanlage im Süden Rohrbachs zur Verfügung. Die Apfel-, Quitten-, Kirsch- und Birnbäume dienen sowohl als Schattenspender für die Pferde, als auch als Nahrungsquelle für Insekten. Die Leiterin des Umweltamtes, Sabine Lachenicht (2.v.r.), unterstützte die Aktion und begleitete die Jugendlichen beim Baumpflanzen. (Foto Dittmer) „Klimaentscheid“ Gemeinderat befasst sich mit Forderungen Der Gemeinderat hat am 13. Oktober den Einwohnerantrag „Klimaentscheid Heidelberg“ zwar als unzulässig abgelehnt. Er legte jedoch zugleich fest, sich freiwillig mit dem gesamten Forderungskatalog zu befassen.Nach denVorschriften der Gemeindeordnung ist ein Einwohnerantrag an die Einhaltung bestimmter Zulässigkeitsvoraussetzungen gebunden.ImFalle desAntrags „Klimaentscheid“ fehlte eine Begründung. Der Gemeinderat musste den Antrag deshalb ablehnen. Bürgerengagement solle sich lohnen und nicht an Formalien scheitern, betonte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. Daher werde der Forderungskatalog in vollem Umfang imGemeinderat behandelt.Umweltbürgermeister Raoul SchmidtLamontain: „Das Umweltamt wird eine Vorlage erstellen, in der die Forderungen des Klimaentscheids aufgegriffen werden. In diesem Rahmen wollen wir auch Vertretern der Initiative Gelegenheit geben, ihr Anliegen persönlich vorzutragen.“ Der Gemeinderat hat das Ziel vorgegeben, gesamtstädtisch bis 2040 klimaneutral zu werden. Im Bereich der Stadtverwaltung soll die Klimaneutralität sogar bereits im Jahr 2030 erreicht werden.

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