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stadtblatt / 22. Juni 2022 2 Bündnis 90/Die Grünen Dr. Ursula Röper Grüne Wärme aus Neckar, Erdreich,Luft und Abfall Wir alle wissen: Der Klimawandel wartet nicht, im Gegenteil, er be- schleunigt sich. Projekte, die noch vor wenigen Jahren zu aufwändig erschienen, werden nun geplant und umgesetzt. Außerdem führt der durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Druck auf den Energiemarkt dras- tisch vorAugen,wie fahrlässig es sein kann, sich auf Gas- und Ölquellen zu verlassen. Ein kritischerer Blick auf Erdgas als sogenannte Übergangs- technologie ist die Folge,eine schnel- lere Umstellung auf Erneuerbare Energien zwingend notwendig. Was bedeutet das für Heidelberg? Die Erzeugung von Wärme hier er- folgt zu etwa 50 % aus Fernwärme, dieser Anteil soll stetig ausgebaut werden. Doch nur die Hälfte davon gilt als CO 2 -frei. Heidelberg will und muss hier seinen Eigenanteil an der Wärmeversorgung deutlich stei- gern. Bisher beträgt die Eigenversor- gung ein knappes Drittel, der Anteil Erneuerbarer 22 %. Eine Flusswärmepumpe kann bis zu 10 % des Heidelberger Fernwärme- bedarfs abdecken. Mit der Wärme des Neckars können wir bis tief in den Winter unsere Gebäude heizen. Es spricht vieles dafür, dass eine Standortklärung noch vor der Som- merpause möglich ist. Am Klärwerk Nord sollte zusätzlich eine Abwas- serwärmepumpe verwirklicht wer- den.Hier steht ganzjährig wärmeres Wasser zur Verfügung. Wir haben uns bereits intensiv dafür einge- setzt, dass dies ermöglicht werden kann,auch wenn bestimmte Voraus- setzungen (Anbindung an Fernwär- menetz, Platzbedarf) nicht ganz ein- fach zu erfüllen sind. Die Stadtwerke Heidelberg planen zurzeit drei große Luft-Wasser-Wär- mepumpen als Bestandteil innova- tiver Kraft-Wärme-Kopplungsanla- gen. Oberflächennahe Geothermie in Verbindung mit wechselwarmen Netzen ist für neue Baugebiete, ins- besondere PHV, geplant. Eine Vergä- rungsanlage in Wieblingen wird die Nutzung von Bio-Abfällen erweitern. Hier kann in Zusammenarbeit mit Mannheim Biogas erzeugt und in den eigenen Blockheizkraftwerken genutzt werden. Die anschließende Kompostierung am gleichen Stand- ort bleibt bestehen.Gut,wenn dieses Projekt jetzt schnell und bitte ohne zusätzliche Geruchsbelästigung auf denWeg kommt. Die Investitionskosten für Erneuer- bare Energien sind enorm, sparen je- doch dauerhaft Geld.Wir werden jede Anstrengung der Stadt und der Stadt- werke unterstützen, um die Prozesse zu beschleunigen, notwendige Kos- ten zu stemmen und Partner zu fin- den. Dies können und sollen die Hei- delberger Wirtschaft, das Handwerk, aber auch die Bürger*innen sein. Sie haben eine hohe Bereitschaft, sich zu engagieren. Sie sollten mehr und einfache Möglichkeiten bekommen, in die Heidelberger Energieprojekte eingebunden zu werden und damit zu einer schnelleren Energie- und Wärmewende beizutragen. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Matthias Fehser Wir brauchen Entscheidungen und keine Enthaltungen! Die Wissenschaftsministerin hat es versäumt, die universitäre Nachnut- zung des Faulen Pelz voranzutrei- ben, bereits 2016 wurde die Bauvor- anfrage für die Neunutzung gestellt. Sie sagt, dass der Faule Pelz nicht für den Maßregelvollzug geeignet ist, hält sich aber dezent zurück und enthält sich, statt Minister Lucha und das Kabinett davon abzubrin- gen, 11 Millionen Euro Steuergelder für eine Zwischennutzung von 2 bis 2,5 Jahren, also 730 bis 900 Tagen, zu verschwenden, um ab August 2025 wieder Millionen für eine andere Nutzung zu investieren. Jetzt, da „das Kind in den Brunnen gefallen ist“ als Schlichterin fungieren zu wollen, ist einfach nur scheinheilig. Klare Worte von Anfang an wären nötig gewesen! i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf Umweltamt um Schadensbegren- zung bemüht Jutesäcke mit Eichenholz sollen den pH-Wert in denWasserbecken des Va- ter Rhein im Schlosspark reduzieren, damit der Nachwuchs von Erdkröten, Bergmolchen und Feuersalaman- dern eine Chance aufs Überleben hat. Die Becken sind seit Jahren wichtige Laichgewässer, aber schon 2021 ist wegen saurem Wasser und hohem Zementeintrag ein großer Teil des Amphibiennachwuchses verendet. Das hat auch etwas mit der Baustelle oberhalb zu tun. Dort wurden einige der zahlreichen Quellen in Mitleiden- schaft gezogen,die bislang dieWasser- becken mit ausreichend gutem Was- serversorgten.Wissendiezuständigen Ämter nichts von den vielen Quellen am Schlossberg oder warum wurden in diesem sensiblen Gebiet unsensible Baugenehmigungen erteilt? i nfo@gal-heidelberg.de Die Linke Sahra Mirow Trauer umAlexander Schestag Letzte Woche ist unser ehemaliger Fraktionskollege Alexander Sches- tag verstorben. Alexander war ein angenehmer und sehr geschätz- ter Mitstreiter. Sein Tod macht uns sehr traurig. Er war von 2014 bis 2019 Stadtrat der Piratenpartei und bil- dete mit uns eine Fraktionsgemein- schaft. Wir haben sehr harmonisch zusammengearbeitet und konnten gemeinsam viele gute Impulse für die Stadt setzen. Die Erfolge beim barrierefreien Ausbau von Halte- stellen oder Friedhöfen tragen sei- ne Handschrift. Er stand kompetent für seine Themen wie Digitales und Inklusion ein. Wir haben sein Aus- scheiden aus dem Gemeinderat sehr bedauert. Die letzten Wochen haben wir ihn noch mehrfach besucht. Jetzt sind unsere Gedanken bei sei- nen Angehörigen. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Michael Eckert Baustellen … … müssen sein. Was aber nicht sein muss, sind unangekündigte Brü- ckensperrungen,von denen niemand etwas weiß, unklare Beschilderun- gen, die für viele mitten in der Fuß- gängerzone enden (B37) und jetzt in der Rohrbacher Straße Umleitungen über den Bahnhof, obwohl sich viel kürzere Umfahrungen anbieten wür- den.Da gibt es Optimierungsbedarf. Und dann gibt es da noch die (rea- le und politische) Baustelle „Fau- ler Pelz“: Hier wollte sich die grüne OB-Kandidatin Frau Bauer wohl bei der Landesregierung nicht unbe- liebt machen. Wir brauchen aber ein Stadtoberhaupt, das sich mit al- ler Kraft für die Interessen der Stadt einsetzt und nicht bei wichtigen Fragen Enthaltungen als ‚maximale Form der Distanzierung‘ (Zitat Bauer lt RNZ) ansieht. eckert@fdp-fraktion-hd.de Der Neckar prägt nicht nur das wunderbare Stadtbild Heidelbergs, er kann auch zur Wärmegewinnung beitragen. ( Foto Freundt)
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