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stadtblatt / 23. März 2022 2 Bündnis 90/Die Grünen Derek Cofie-Nunoo, Christoph Rothfuß Masterplan fürs Neuenheimer Feld beschlossen Der Gemeinderat hat amDonnerstag den Masterplan Neuenheimer Feld beschlossen. Der Entscheidung ging ein intensiver Bürgerbeteiligungs- prozess voraus. Die Grünen-Fraktion ist mit dem Ergebnis zufrieden und sieht die Weichen für eine zukunfts- fähige Entwicklung des Campus im Neuenheimer Feld gestellt. Die Grünen-Fraktion hatte sich von Anfang an stark für einen breiten und intensiven Bürgerbeteiligungs- prozess eingesetzt.Wir danken allen beteiligtenAkteur*innen für ihr gro- ßes Engagement und den konstruk- tiven Prozess in den letzten Jahren, auch wenn es nicht immer einfach war. Rückblickend können wir sa- gen: Der Masterplan für das Neuen- heimer Feld war das richtige Instru- ment, um in einem ergebnisoffenen, dialogischen und faktenbasierten Prozess eine konstruktive Lö sung zu erarbeiten. Unser Ziel war es stets, Naturschutz und Landwirtschaft, Wissenschaft und Innovation klug miteinander in Einklang zu bringen und auf nichts davon zu verzichten. Die Pläne sehen einen kompakten Campus vor und setzen auf Innenent- wicklung vor Außenentwicklung.Zu- dem sind ein Straßenbahnring, eine Fuß- und Radbrücke über den Neckar sowie Mobilitäts- und Logistik-Hubs und eine hohe Freiraumqualität vor- gesehen. Die Fläche Hühnerstein als ökologischwertvoller Naturraum soll demnach - wie in den Entwicklungs- entwürfen vorgesehen - bis 2050 möglichst unbebaut bleiben und gilt damit als langfristige Bauflächen- reserve. Auch der in der Aufgaben- stellung des Masterplans vorgegebe- ne Zuwachs der Bruttogrundfläche von 868.000 Quadratmetern wird im gesamten Planungsgebiet nicht überschritten. Eine Seilbahn oder ein ähnliches Verkehrsmittel soll als ÖPNV-Ergänzung zum kleinen Stra- ßenbahnring im künftigen Bebau- ungsplan möglich sein. Das Mobili- tätskonzept, die weitere verkehrliche Anbindung und die Energie-Konzep- tion werden zu einem späteren Zeit- punkt beraten,wenn alle Fakten und Untersuchungen vorliegen. Für uns ist klar: Sämtliche Planungen müs- sen den Klimaschutz im Blick haben und auf das Ziel ‚Klimaneutralität bis 2035‘ einzahlen. Die Straßenbahn-Erschließung über den inneren Campusring – wie be- reits vor Jahren geplant – soll nun als Erstes angegangen werden. Eine Seilbahn oder ein ähnliches Trans- portmittel auf Ebene 1 kann die Straßenbahn später ergänzen, eben- so ist eine Fuß- und Radbrücke als Westanbindung standortunabhän- gig möglich. Eine massive Straßen- bahnbrücke wurde mehrheitlich abgelehnt, sie ist nicht mit dem FFH Gebiet Alt-Neckar vereinbar und war auch in keinem der beiden Entwürfe vorgesehen. Terminhinweis: Frühjahrsempfang der Grünen Heidelberg mit dem Fi- nanzminister aus Baden-Württem- berg Dr. Danyal Bayaz, So. 27.3. 18h, halle02 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Der Masterplan ist be schlo ssen, damit sind die Weichen für eine zukunftsfähige Ent- wicklung des Campus im N euen heimer Feld gestellt. ( Foto Freundt) Campus Im Neuenheimer Feld ( Foto privat) Gemeinsamer Beitrag von: CDU, Die Heidelberger, FDP Dr. Jan Gradel, Larissa Winter-Horn, Karl Breer, Prof. Dr. Nicole Marmé Schwarzer Tag für Wissenschaft und Studierende Das vor vier Jahren begonnene Mas- terplanverfahren zur zukünftigen Entwicklung des Neuenheimer Fel- des durchlief in den letzten Wochen eine traurige Abschlussphase. Nach einem langen und aufwendi- gen Bürgerbeteiligungsverfahren und Kosten von über vier Millionen Euro konnte man sich letztlich nur auf einen minimalistischen Kom- promiss einigen. Die abschließen- den Entwürfe waren geprägt von den Forderungen vieler Interessen- gruppen und lassen große Innova- tionen missen. Letztendlich fanden nur Minimalforderungen von Uni- versität und Klinikum Eingang in den Masterplan. Als der Plan dann zur Abstimmung in die städtischen Gremien kam, mussten wir feststellen, dass die grün-linken Mehrheitsparteien die gefundenen Rahmenbedingun- gen in Eigenregie reduzierten und auch forderten, bestimmte Erwei- terungsflächen bis zum Jahr 2050 zu sperren. Dies, obwohl auf diesen Flächen bereits ein Baurecht be- steht. Erst in letzter Minute konnte durch eine dringliche Intervention von Rektorat und Klinikums-Lei- tung dieses Ansinnen verhindert werden. Im gesamten Verfahren wurde darü- ber hinaus die Verkehrsproblematik weitestgehend ausgeblendet. Man negiert hartnäckig die Tatsache, dass auf den zukünftig, bis zur Grenze des Erträglichen nachverdichteten Flä- chen beträchtlicher zusätzlicher Ver- kehr entstehen wird. Deshalb hatten wir dringlich für die Prüfung einer ergänzenden Westanbindung für das Areal geworben. Das Neuenheimer Feld liegt lediglich 1,3 kmvomnächs- ten S-Bahn-Halt bzw. nur 600 m von den OEG-Gleisen entfernt. Die Tras- se wird seit Jahrzehnten freigehal- ten! Eine Umweltverbundbrücke, die neben einem Fuß- und Radweg auch Rettungszufahrten für die Klinken sowie eine leistungsstarke Straßen- bahnanbindung des Feldes erlauben würde, ist nach unserer Meinung die einzige Alternative. Eine ÖPNV-Brü- cke hätte den größten Klimaschutz- effekt und würde zudem zusätzliche Flächen für Parkhäuser und wissen- schaftliche Institutionen erschlie- ßen. Eine echte Zukunftsoption für Wissenschaft,Forschung und Studie- ren in Heidelberg. Leider wurde dies in einem unwür- digen Abstimmungsverfahren von den grün-linken Mehrheitsparteien abgelehnt. Stattdessen soll jetzt als einzige Alternative eine Seilbahn ge- prüft werden. Wir sind schockiert,dass die West- anbindung über eine ÖPNV-Brü- cke von vorneherein ausgeschlos- sen wird. Zusammenfassend stellen wir fest, dass die Entschei- dungen des letzten Gemeinderates ein schwarzer Tag für Wissenschaft und Studierende sowie für die angrenzen- den Stadtteile wa- ren. Keine attrakti- ve Zukunft, sondern nur notwendigste Weiterentwicklung, keine leistungsfä- hige ÖPNV-Anbin- dung, sondern nur verkehrlich mühsam erreichbare Areale. Heidelberg hätte mehr verdient! 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de i nfo@dieheidelberger.de breer@fdp-fraktion-hd.de
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