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stadtblatt  / 23. Februar 2022 5 Kostenloser ÖPNV an Samstagen Gemeinderat berät am heutigen Mittwoch über vier Termine im Frühjahr 2022 I n Heidelberg könnte es einen ers- ten Vorgeschmack auf den kosten- losen ÖPNV geben – falls die Stadträ- tinnen und Stadträte im Haupt- und Finanzausschuss am heutigen 23. Februar grünes Licht geben.Konkret entscheiden sie über die kostenlose Fahrt inBussenund Bahnen desVRN im Stadtgebiet an vier Samstagen im März und April. Der im November 2019 vom Gemeinderat beschlosse- nen Klimaschutzaktionsplan sieht die Einführung eines kostenlosen ÖPNV an denWochenenden vor. Kostenloser ÖPNV für Jugendliche und Ältere angepeilt Die Stadtverwaltung peilt zudem die Einführung eines kostenlosen ÖPNV für unter 18-Jährige/Maxx-Ticket- Berechtigte und für über 65-Jährige an. Dieses Angebot wird dem Ge- meinderat ebenfalls zur Beratung vorgelegt. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erklärt: „Wir wollen die Menschen belohnen, die den öffentlichen Nahverkehr nut- zen. Das hilft der Umwelt. Und es ist vor allem eine soziale Maßnahme.“ Der Oberbürgermeister verfolgt die Einführung eines kostenlosen Nah- verkehrs nach Vorbild der Partner- stadt Montpellier in drei Schritten. An dem Konzept arbeiten Vertrete- rinnen und Vertreter der Stadtver- waltung, des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und der Rhein- Neckar-Verkehr GmbH (rnv): Zuerst kommen die vier kostenlosen Sams- tage, dann der Nulltarif für Schüle- rinnen und Schüler sowie Senioren, drittens der Gratis-Nahverkehr für alle. Ein kostenloser ÖPNV für alle trägt zur Erreichung der Klimaschutz- ziele der Bundesregierung bei. Dazu braucht es die finanzielle Unterstüt- zung von Bund und Land.Heidelberg nimmt gemeinsam mit Mannheim, dem Rhein-Neckar-Kreis und dem VRN an einer Untersuchung des Landes teil,die die Umsetzungsmög- lichkeiten auslotet. cca Über die kostenlose Fahrt in Bussen und Bahnen des VRN im Stadtgebiet an vier Sams- tagen im März und April entscheidet am 23. Februar der Gemeinderat. ( Foto rnv) Haltestelle Rohrbach-Süd Gemeinderat genehmigt barrierefreien Umbau Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) plant, die Umsteigehaltestelle Rohrbach-Süd barrierefrei umzu- bauen und eine Abstellanlage für Bike-and-ride einzurichten. Für die Barrierefreiheit muss die Wegefüh- rung zur Haltestelle hin für Busse neu geordnet werden. Der Gemein- derat hat diese Planung am 10. Feb- ruar beschlossen.Der finanzielle An- teil der Stadt für den Umbau beläuft sich auf rund 580.000 Euro. Vorgese- hen ist: › Alle Bahnsteige werden barriere- frei ausgebaut – sowohl für die Stra- ßenbahnen als auch für den Bus- verkehr. Damit folgt die rnv auch den gesetzlichen Vorschriften. › Durch den Umbau werden außer- dem die Wendezeiten reduziert. Das stabilisiert die Taktzeiten und optimiert die Umsteigewege und -zeiten. Der Beirat von Menschen mit Be- hinderungen (bmb) hatte den Planungen im Vorfeld bereits zu- gestimmt. Die Umbaupläne zur Hal- testelle sind unabhängig von der parallel entwickelten Abstellanlage für Straßenbahnen im Rahmen des Projektes „Betriebshof“ an diesem Ort realisierbar. Mehr Radelnde entlang der B37 Radverkehrsversuch: erste positive Bilanz S eit Mai 2021 können Radfahre- nde auf einem provisorischen Radweg entlang der Bundesstraße 37 zwischen S-Bahnhof Schlierbach und Neckargemünd geschützt auf der Flussseite in beide Richtungen radeln. Eine erste Bilanz zeigt: Seit- dem sind viel mehr Radfahrende hier unterwegs. Die wichtigsten Ergebnisse: › Während 2019 insgesamt 90 Rad- fahrende in beide Richtungen ge- zählt wurden, waren es im August 2021 imMittel rund 300. › Der Rückgang von Autoverkehr wird auf die reduzierte Mobilität aufgrund der Corona-Einschränkun- gen zurückgeführt. › Kaum wahrnehmbare Verkehrs- verlagerungen sind auf die Aus- weichrouten festzustellen. › Radfahrende bewerten den Ver- kehrsversuch am positivsten. Anlie- ger bewerten ihn verhaltener positiv. Der Verkehrsversuch wird bis Früh- sommer 2023 fortgesetzt. Mit dem Projekt will die Stadt den Radver- kehr weiter fördern und den Auto- verkehr und damit CO 2 -Emissionen langfristig reduzieren. cca Seit Mai 2021 können Radelnde getrennt vom Autoverkehr zwischen Schlierbach und Neckargemünd fahren. ( Foto Rothe) Dossenheimer Landstraße Umbau ab Herbst 2023 Der Umbau der Dossenheimer Land- straße ist eines der größten Ver- kehrsprojekte, die in den kommen- den Jahren in Heidelberg anstehen. Jetzt stimmte der Gemeinderat dem von der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) als Vorhabenträger beim Regie- rungspräsidium Karlsruhe gestellten Antrag auf Planfeststellung zu. Vorgesehen ist der Um- und Ausbau zwischen Hans-Thoma-Platz und Fritz-Frey-Straße. Die rnv baut die Haltestellen barrierefrei aus und er- neuert die Gleise. Zudem werden die Kanäle sowie Wasser-, Strom- und Gasleitungen erneuert und anschlie- ßend die Fahrbahndecke saniert. Das Projekt bietet die Chance, den Ver- kehrsraum attraktiver zu machen – angesichts der Verkehrsmengen eine große Herausforderung. Der Baube- ginn ist für Herbst 2023 vorgesehen. VERKEHR

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