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stadtblatt / 23. Februar 2022 4 AKTUELLES Fauler Pelz: Land muss Maßnahmenplan vorlegen Stadt fordert, Arbeiten im Areal bis dahin einzustellen D ie Stellungnahme des Sozial- ministerium des Landes in Sachen „Fauler Pelz“ ist nach Prü- fung durch die zuständigen Stellen bei der Stadt nicht ausreichend. Es fehlt weiterhin ein Bauantrag oder zumindest eine Planung inklusive detaillierter Maßnahmenbeschrei- bung.Ohne diese Unterlagen ist eine fundierte Einschätzung aus bau- rechtlicher und denkmalfachlicher Sicht nicht möglich. Die Stadt hat daher das Ministerium aufgefordert, bis zum 3. März 2022 – beziehungs- weise bis zu einem gemeinsamen Ortstermin – einen konkreten Maß- nahmenplan vorzulegen und die Arbeiten im „Faulen Pelz“ bis dahin einzustellen. Stadt und Gemeinderat gegen Maßregelvollzug im Faulen Pelz Die Stadt Heidelberg hat das Mi- nisterium auch nochmals darauf hingewiesen, dass – unabhängig von denkmalrechtlichen Aspekten – Stadt und Gemeinderat die Nut- zung als Maßregelvollzug ablehnen. Ein Maßregelvollzug stünde im kla- ren Widerspruch zu dem Beschluss des Gemeinderats und damit auch im Widerspruch zur Planungsho- heit der Kommune. Eine Nutzungs- aufnahme ohne Baugenehmigung würde eine Nutzungsuntersagung zur Folge haben. Der Gemeinderat hatte im Dezem- ber 2021 für das Areal die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Danach soll der „Faule Pelz“ künftig für die Erweiterung des Altstadt- Campus der Universität Heidelberg genutzt werden. Entsprechende Bauvorbescheide gibt es auch bereits seit 2017. tir Stadt und Gemeinderat streben im „Faulen Pelz“ eine Nutzung durch die Universität an und lehnen die Pläne des Landes für den Maßregelvollzug dort ab. ( Foto Rothe) Barrierefreie Wohnungen Behindertenbeauftragte sieht steigenden Bedarf Auf den steigenden Bedarf an barrie- refreien und rollstuhlgerechtenWoh- nungen in Heidelberg hat kürzlich die Behindertenbeauftragte der Stadt, Christina Reiß, bei einem Seminar für Vertreterinnen und Vertreter von Wohnbaugesellschaften und Bauver- waltung hingewiesen.Als Gastredner hatten die Veranstalter – die Behin- dertenbeauftragten von Heidelberg und Baden-Baden sowie der Beirat von Menschen mit Behinderungen – Architekt Lutz Engelhardt gewin- nen können.Auch er wies darauf hin, dass angesichts einer alternden Ge- sellschaft immer mehr barrierefreie Wohnungen gebraucht werden. Stadt fördert barrierefreien Umbau Die Stadt fördert den Umbau von Wohnungen, wenn diese so barrie- refrei hergestellt werden, dass die Selbstständigkeit unterstützt oder wiederhergestellt wird. Auch für Bauherren und Investoren gibt es Zuschüsse für barrierefreie Wohnun- gen.Mehr weiß die Fachstelle barrie- refreies Planen,Bauen,Wohnen. 06221 58-25300, 58-25301 barrierefreiheit@heidelberg.de OB fordert mehr Wohnungsbauförderung Prof. Würzner disku- tierte mit Spitzenpoliti- kern auf Bundesebene B eim Wohnungsbautag 2022 mit Politikerinnen und Politikern aus Bund und Ländern hat Oberbür- germeister Prof. Dr. Eckart Würzner vergangene Woche mehr Förderung für die Städte bei der Schaffung von Wohnraum gefordert. In der „Polit- Arena“ diskutierte er als Vertreter des Deutschen Städtetages unter an- derem mit Ricarda Lang, Parteivor- sitzende von Bündnis 90/Die Grünen, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und Dr. Dietmar Bartsch, Fraktions- vorsitzender DIE LINKE, über sozia- lenWohnungsbau.Prof.Würzner war digital zu der Veranstaltung in Berlin zugeschaltet. „Städte brauchen mehr Unterstüt- zung von Bund und Ländern bei der Schaffung insbesondere von bezahl- barem Wohnraum“, forderte der OB. Er nannte die Entwicklung der Hei- delberger Konversionsflächen als Beispiel.Den Investitionen der Stadt von etwa 370 Millionen Euro allein in die Bahnstadt stünden dabei über die Städtebauförderung von Bund und Land gerade einmal rund 25 Millionen Euro gegenüber. Die von der Bundesregierung angekündigte Schaffung von 400.000 neuen Woh- nungen jährlich – darunter 100.000 Sozialwohnungen – sei absolut not- wendig und auch machbar, so Würz- ner. chb Beim Wohnungsbautag diskutierte OB Würzner unter anderem mit Ricarda Lang, Vorsit- zende von Bündnis 90/Die Grünen (hinten r.), SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (2.v.r.) und Dr. Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE (4.v.r.). ( Foto Bündnis Wohnungsbau) Umgestaltung der Eppelheimer Straße Nächste Planungsphase Die Planungen für die Umgestaltung des rund 770 Meter langenAbschnitts der Eppelheimer Straße zwischenDa- Vinci- und Henkel-Teroson-Straße gehen in die nächste Phase. Der Ge- meinderat hat der Vorentwurfspla- nung jetzt einstimmig zugestimmt. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro. Die Eppelheimer Straße als Haupt- verkehrsroute im Norden der Bahn- stadt wird ihr Gesicht verändern.Ge- plant sind unter anderem › je Richtung – wie im Bestand – ein Fahrstreifen › Radwege auf Fahrbahnniveau › Gliederung und Gestaltung des Straßenraums mit Bäumen › sichere Angebote zur Querung der Straße für Fußgänger. Der Bau ist von 2024 bis 2026 vorge- sehen.
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