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stadtblatt  / 26. Januar 2022 2 Bündnis 90/Die Grünen Dr. Dorothea Kaufmann Rechte „Spaziergänge“ in Heidelberg nicht willkommen Woche für Woche fallen die soge- nannten „Spaziergänger“ in Heidel- berg ein. Nicht nur montags,wo sich bereits ganz Deutschland in Geisel- haft dieser Splittergruppe befindet, sondern auch mittwochs, wo unter dem Titel „Keine Zwangsmaßnah- men gegenüber Mitarbeitern in me- dizinischen Einrichtungen“ munter Lügen,Falschinformationen und Ver- schwörungsmythen verbreitet wer- den. Mittlerweile sind es Hunderte und es steht zu befürchten, dass es nochmehrwerden.Mit dabei sind Po- litiker*innen aus dem rechten Spekt- rum und deren willige Gefolgsleute. Es sollte allen „Spaziergänger*innen“ klar sein, dass ihre eventuell sogar berechtigte und sinnvolle Kritik an den Coronamaßnahmen somit in Ge- meinschaft mit Rechten erfolgt.Wol- len Sie das wirklich? Mittlerweile sollte auch allen klar sein, dass die Vereinnahmung der Proteste gegen die Corona-Maßnah- men fest in rechter Hand ist und dass diese kein geeigneter Ort sind, um dem eigenen Ärger Luft zu ma- chen. Auch Eltern, die ihre Kinder mit zu diesenAufmärschen nehmen, setzen diese einer ganz besonderen Gefahr aus, denn das Gewaltpoten- zial ist in der oftmals aufgeheizten Stimmung erheblich. Besonders besorgniserregend sind Demo-Teil- nehmer*innen, die ihre Kinder als Schutzschilde gegen die Polizei oder als „Sprechpuppen“ für die eigenen kruden Überzeugungen nutzen. Mir ist es schleierhaft, warum De- monstrationen, zu denen 50 Perso- nen angemeldet sind und bei denen dann mehrere hundert Menschen auftauchen,Woche für Woche unge- hemmt durch die Heidelberger Stra- ßen ziehen dürfen,wobei zahlreiche Verstöße gegen die Demo-Auflagen zu verzeichnen sind. Dennoch lässt man die blaubraune Welle durch die Heidelberger Straßen schwap- pen. Eine (noch) kleine Gruppe übt tapfer Widerstand – das Netzwerk „Progressives Heidelberg“ wird von den verschiedensten Heidelberger Organisationen und politischen Par- teien unterstützt und organisiert den wöchentlichen Protest gegen die „Spaziergänge“.Sorgen wir dafür, dass dieser Protest groß, laut und eindeutig wird! Auch ich kann mir angenehmere Dinge vorstellen, als an einem nass- kalten Abend mitten unter höchst- wahrscheinlich Ungeimpften zu stehen, doch nun ist es an der Zeit, dass wir alle klar zeigen, dass WIR mehr sind, dass WIR für eine solida- rische Gesellschaft in Coronazeiten und darüber hinaus stehen und dass WIR derlei Aufmärsche in unse- rem Heidelberg nicht klaglos hin- nehmen, sondern uns diesen mutig und geschlossen entgegenstellen. Denn das Fehlen von Gegenrede wird als Bestätigung verstanden; die „schweigende Mehrheit“ als Unter- stützung. WIR müssen aufhören zu schweigen. Jetzt! Aktuelle Informationen: http://pro gressives-heidelberg.de 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Matthias Fehser Umbau Dossenheimer Landstraße Bereits zu Beginn der Planungen ha- ben wir bemängelt, dass für Betrie- be in der Dossenheimer Landstraße nach deren Umbau keinerlei Lade- und Haltezonen vorgesehen sind. Unser Prüfauftrag in dem Bereich Haus Nr. 43 bis 51 eine Ladezone ein- zurichten, wurde damit beantwor- tet, dass diese enge Stelle mit einem Querschnitt von 16m und einem zu- künftig separaten Angebot für Rad- fahrer, das heute praktizierte Halten direkt vor den Betrieben nicht mehr zulässt. Drei in den Nebenstraßen geplante Ladezonen sind unzumut- bar und zu weit entfernt. Wenn das ignoriert wird, schaffen wir trotz der Umgestaltung der Straße eine problematische Situation, wie seit vielen Jahren von Lieferanten und Handwerkern in der Brückenstraße bemängelt. i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf Neinhaus In Sachen ‚Neinhaus‘ schließe ich mich unserem Altstadtrat Hans-Mar- tin Mumm an: „Auch wenn es immer wieder versucht wird: Die Geschichte einer Stadt lässt sich nicht purifizie- ren. Oberbürgermeister Carl Nein- haus verschrieb sich 1933 aus Ehrgeiz und Opportunismus dem Regime der NSDAPund setzte seine neueOrientie- rung in Verwaltungshandeln um. Im März 1945 verbrannte er seineHandak- ten und äußerte bis an sein Lebensen- de kein Wort der Reue. Es gibt keinen Grund, sein Grab ehrenhalber weiter zu pflegen.Über die Grabstellewürden danach die Angehörigen im Rahmen der Friedhofsordnung entscheiden, über den Stein ggf. die Denkmalbe- hörde. Der Gemeinderat würde mit einem entsprechenden Beschluss kei- neswegs die Geschichte reinwaschen, aber doch ein klares Zeichen setzen.“ i nfo@gal-heidelberg.de Die Linke Zara Kızıltaş Pflichtpraktika bleiben in der Re- gel unvergütet … … – das ergab eine Anfrage unserer Fraktion. Gerechtfertigt wird dies damit, dass ein Anspruch auf Ver- gütung nicht bestehe. Die Stadt hält hierbei an ungerechten Regelungen fest, die Praktikant*innen aller Art in ganz Deutschland betreffen. Doch wir fordern mehr als das ab- solute Minimum. Für uns ist klar, dass geleistete Arbeit angemessen entlohnt werden muss – obgleich es sich um freiwillige,Vor- oder Pflicht- praktika handelt. Daher werden wir als Fraktion DIE LINKE den Antrag stellen, dass Pflichtpraktika bei der Stadt Heidel- berg zukünftig vergütet werden. So wird sichergestellt, dass alle Men- schen die Möglichkeit haben ihrer Ausbildung nachzugehen, ohne in prekäre Situationen zu verfallen. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Aus dem Dornröschenschlaf ... ... erweckt wurde der verfallende Wolfsbrunnen von 2011 bis 2016 durch ein als gGmbH angelegtes Bürgerprojekt. Mit Herzblut, Zeit und privatem Geld gelang es, das he- runtergekommene Gelände wieder zu einem beliebten Naherholungs- ziel zu machen. Um das Projekt zu vervollständigen soll nun noch der Quellgarten saniert werden. Doch bevor diese ehrenamtlichen Arbei- ten beginnen können,muss die Stadt aus Sicherheitsgründen noch einen Sturmschaden beheben, der an einer ihr gehörenden Mauer entstanden war. Da der idyllische Quellgarten auch als gelegentlicher Veranstal- tungsort im Rahmen des Kultur- programms u.a. Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden soll, wäre diese Sanierung eine äußerst sinn- volle und nachhaltige Investition. breer@fdp-fraktion-hd.de Wir sind mehr – für eine solidarische Gesellschaft in Coronazeiten und darüber hin- aus!( Foto Daniel Kubirski - Lichtorte / Grüne )

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