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stadtblatt  / 19. Januar 2022 2 Bündnis 90/Die Grünen Manuel Steinbrenner Gemeinsam gegen die Wohnraumkrise! Die Wohnraumkrise ist die größte soziale Herausforderung unserer Zeit! Ein Großteil der Haushalte kann sich aufgrund steigender Im- mobilienpreise keine Wohnung mehr in Heidelberg leisten. Der Stadtpolitik ist es in den letzten 10 bis 15 Jahren leider nicht gelungen, lange absehbaren Trends wie Urba- nisierung und steigenden Mieten entschlossen entgegenzuwirken. Mit der Reform des Baulandmanage- ments (BLM) haben wir Grüne nun, gemeinsam mit SPD, Linke, GAL, Bunte Linke und HIB, eine Wende in der Heidelberger Wohnungspolitik eingeläutet. Konkret heißt das: Ins- gesamt wird künftig bei allen Neu- bauprojekten die Gesamtquote von gefördertem Wohnraum von bisher 20 auf 50 Prozentmehr als verdoppelt. Damit wird bei künftigen Neubau- projekten die Hälfte des Wohnraums günstiger! Bei größeren Projekten müssen Bauträger entweder in einen Fördertopf für zuwendungsfähige Haushalte einzahlen oder 10 Prozent der Wohnfläche für Bau- und Wohn- gruppen zur Verfügung stellen. Davon profitieren Menschen mit niedrigen Einkommen, junge Fa- milien, Studierende oder auch al- leinerziehende Eltern, die aufgrund ihrer Einkommenssituation keinen Anspruch auf einen Wohnberech- tigungsschein haben, aber mit den Preisen auf dem freien Wohnungs- markt nicht mithalten können. Um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist darüber hinaus ein Bündel von weiteren Maßnahmen erforderlich: Dazu zählen die zügige und nachhaltige Entwicklung von PHV als urbanen Stadtteil der Zu- kunft,eine aktivere Bodenpolitik der Stadt, mehr Grundstücksvergaben in Erbpacht,eine ökologische Innen- verdichtung auf vorhandenen Bau- lücken sowie die Stärkung der städ- tischen Wohnungsbaugesellschaft GGH.Durch den Beschluss der „Stra- tegie 2035“, der aktuell in den Gre- mien diskutiert wird,werden wir dafür sorgen, dass die GGH in den nächsten Jahren über 4000 über- wiegend geförderte Wohnungen baut, wirtschaftlich gut dasteht und nebenbei konsequent den Pfad zur CO 2 -Neutralität aller Lie- genschaften beschreitet. Denn ähnlich wie die Klimakrise ist die Wohnraumkrise ein schlei- chender Prozess, dessen Umkehr ein integriertes, langfristiges und strategisches Handeln erfordert; Merkmale, die unsere schnellle- bige Zeit und auch die Heidelber- ger Stadtpolitik allzu oft vermis- sen lassen. Umso mehr liegt es in unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, von nun an alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte zu bündeln, um die sozialen Folgen durch die Wohnraumkrise möglichst gering zu halten. Wir laden Sie dazu ein,mit uns über die Schaffung von mehr bezahlba- rem Wohnraum ins Gespräch zu kommen. Wenn Sie Fragen oder An- regungen haben, kontaktieren Sie uns gerne, wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Marliese Heldner Streit wegen PHV Wir haben 2020 mit viel Engagement darauf hingewirkt, dass beim Mas- terplan PHV maßvoll mit den Flä- chen umgegangenwird.Durch einen gemeinsamen Aufruf mit den Land- wirten, lautstarken Wortmeldungen in allen Sitzungen und Anschreiben jedes einzelnen Gemeinderatsmit- glieds haben wir erreicht, dass die Fläche von 7 ha, die bereits im Flä- chennutzungsplan als Siedlungs- gebiet enthalten ist, noch bis 2030 landwirtschaftlich genutzt werden kann. Über die Erweiterung um wei- tere 11 ha wird bei Bedarf, wenn alle anderen Flächen entwickelt sind, entschieden. Ohne unsere Initiative gäbe es keinen Kompromiss. Die Er- weiterung um 18 ha wäre 2020 be- schlossen worden, denn weder Grü- ne, CDU noch SPD hätten sich mit nur 97 ha Fläche zufriedengegeben! i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Michael Pfeiffer Penta-Park Im Juli 2021 hatte die GAL/FW den Antrag gestellt, ein Konzept zu ent- wickeln, den Penta-Park neben dem Marriott Hotel attraktiver zu gestal- ten und eine bessere Aufenthalts- qualität zu bieten. Nun gibt es eine Infovorlage der Verwaltung, in der sowohl die Grünpflege als auch die bestehen- den Wege gepflegt werden sollen. Außerdem sind 10 neue Bänke vor- gesehen und perspektivisch wird geprüft, die bestehende Teichan- lage zu sanieren. Seit ich 2014 zum Stadtrat gewählt wurde, habe ich mich für den Penta-Park eingesetzt und freue mich, dass dieser Einsatz nicht umsonst war. Dieses Klein- od zu erhalten ist ein Gewinn für den Stadtteil Bergheim. Ein Danke- schön an die Verwaltung. mp-pfeiffer@gmx.net Die Linke Sahra Mirow PHV – Stadtteil für alle? Endlich war es so weit, die Heidel- berger Wohnungspolitik wurde letz- ten Mittwoch öffentlich diskutiert. Das hatten wir als Fraktion DIE LIN- KE auch beantragt, denn der neue Stadtteil PHV ist für viele Menschen vielleicht die letzte Hoffnung auf eine bezahlbare Wohnung in Hei- delberg. Leider wurde auch schon am gleichen Tag ein Beschluss ge- fasst, obwohl über zentrale Fragen nicht ausreichend Informationen vorlagen. So werden nur 30 % der Wohnungen sozial gebaut. Zum Ver- gleich: Freiburg baut die Hälfte al- ler Wohnungen im dortigen neuen Stadtteil sozial – es geht also! Auch hier in Heidelberg hätte mehr als die Hälfte der Bevölkerung Anspruch auf eine solcheWohnung,der jetzige Entwurf ist uns daher zu wenig am- bitioniert. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Michael Eckert Der Bau vonWohnungen … …war in Heidelberg schon immer ein besonderes Thema. Ein besonderer Dank sowohl für den Bau neuer be- zahlbarer Wohnungen als auch für die Modernisierung des Bestandes gebührt dabei der Geschäftsführung und denMitarbeitern der städtischen GGH. Auch unser OB Prof. Würzner hat das Thema priorisiert, sodass ak- tuell viel mehr neue Wohnungen ge- baut werden als in den Jahren zuvor. Jetzt gibt es Streit, wie viel Sozial- wohnungen in „Patrick Henry“ ge- baut werden sollen. Uns ist wichtig, dass auch (!) an Familien ohneWohn- berechtigungsschein gedacht wird. Frei finanzierte Wohnungen sind u. a.wichtig für das finanzielle Gesamt- konzept und für ein ausgewogenes Verhältnis der Mieter. Ein gutes neues Jahr wünscht Ihr FDP-Stadtrat Michael Eckert eckert@fdp-fraktion-hd.de Die zügige und nachhaltige Entwicklung von PHV als urbanen Stadtteil der Zukunft ist eine von mehreren Maßnahmen zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum. ( Entwurf KCAP)

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