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stadtblatt Jahresrückblick 2021 14 NOVEMBER Klimaschutz mit Weitblick Energiespeicher im Pfaffengrund steht für ein zukunftsorientier- tes Energiesystem M it dem Energie- und Zu- kunftsspeicher der Stadtwer- ke Heidelberg im Pfaffengrund wird das Energiesystem in Heidelberg nachhaltiger: Das 55 Meter hohe Bauwerk speichert Wärme aus er- neuerbaren Energien und gibt diese bei Bedarf wieder ab – wie eine über- dimensionale Thermoskanne.Damit stellt der Speicher einen energiespa- renden Puffer im städtischen Wär- mesystem dar. Seit November zeigt sich der Ener- giespeicher mit einer Krone auf dem begehbaren Dach.Dort entsteht ein Restaurant – mit Aussicht über Rheinebene und Neckartal. Die Er- öffnung ist 2022 geplant. Schritte hin zur Klimaneutralität Der Energiespeicher ist einer von vie- len Schritten der Stadt auf den Weg in die Klimaneutralität.So fördert die Stadt seit Anfang des Jahres Photo- voltaik-Anlagen (PV) auf Dächern und an Fassaden privater Hausbesit- zer. Im Kompostwerk Wieblingen er- zeugt seit April die größte PV-Anlage auf einem Dach in Heidelberg Ökostrom. Vom Dach des SNP dome liefert eine weitere PV- Anlage sauberen Strom für um- gerechnet 125 Haushalte. Bis 2030 soll zudem die in Hei- delberg bezogene Fernwärme CO 2 -neutral sein. Dafür haben Stadt und Stadtwerke bereits erheblich investiert, unter an- derem in ein Holzheizkraft- werk und vier Biogas-betriebe- ne Blockheizkraftwerke. Hohe Investitionen in die Energiewende Stadt und Stadtwerke er- stellen zudem über eine ge- meinsame Gesellschaft mit weiteren kommunalen Ener- gieversorgern bis 2024 Son- nen- und Windkraftanlagen außerhalb Heidelbergs mit einer Gesamtleistung von 14 Megawatt. Umgerechnet können damit weitere 13.000 Haushalte in Heidelberg mit grünem Strom versorgt wer- den. CO 2 -Ersparnis: weitere 15.300 Tonnen pro Jahr bis 2024. Es ist eine der bisher größten Investitionsmaßnahmen für die Energiewende und den Kli- maschutz in Heidelberg. Michael Teigeler (l,) und Heiko Faulhammer (r.) von den Stadtwerken gemeinsam mit Ober- bürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner vor dem Energiespeicher im Pfaffengrund. ( Foto Stadtwerke) Auf seinemWeg zur Klima- neutralität hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkre- ten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ fest. Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die natur- nahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate). Aktuelle Schwerpunkte des städtischen Klimaschutzes sind der Ausbau der Photo- voltaik im Stadtgebiet, die energetische Sanierung städtischer und privater Gebäude sowie die weitere Umstellung der Heidelber- ger Fernwärmeversorgung auf erneuerbare Energien und Abwärme. www.heidelberg.de/ masterplan100 Live aus dem Gemeinderat Erste Übertragung der Sitzung im Internet Am 10. November tagt der Gemein- derat erstmals vor laufenden Kame- ras: Die Übertragung der Sitzung aus dem Großen Rathaussaal läuft unter www.heidelberg.de/gemeinderatlive. Ohne jegliche Anmeldung können die Beratungen des Gremiums von daheim verfolgt werden. „Ein gutes Instrument, um die Arbeit des Ge- meinderates noch transparenter zu machen“, sagt Oberbürgermeister Prof.Dr. Eckart Würzner. Im Schnitt verfolgen 100 bis 200 Zu- schauerinnen und Zuschauer die Sit- zung – ein Vielfaches der bisherigen Besucherzahl im Rathaussaal. Die Verwaltung greift verschiedene Ver- besserungsvorschläge auf und blen- det beispielsweise die Namen der Rednerinnen und Redner ein. Kita ganz aus Holz Neue Einrichtung im Breisacher Weg wächst in die Höhe Die neue Kita Breisacher Weg wächst in die Höhe, ganz in Holz. Im No- vember werden die Raummodule geliefert. Der Bau erfolgt nach dem „Heidelberger Kita-Baukasten“:Weit- gehend vorgefertigte Holzmodule, die flexibel einsetzbar sind, sparen Zeit, Geld und Personal. Den „Kita- Baukasten“ hat das städtische Hoch- bauamt eigens entwickelt, die Stadt hat sich das Urheberrecht gesichert. Alles aus Holz: Die neue Kita im Breisacher Weg. ( Foto Rothe) Zeichen gegen Hass und Gewalt Thorarolle an Jüdische Gemeinde übergeben In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 werden Synagogen und zahlreiche andere Einrichtungen von Jüdinnen und Juden auch in Schwetzingen zer- stört. Damals zünden SA-Leute un- ter anderem die Thorarolle an, deren Fragment später in den unrechtmä- ßigen Besitz der Stadt Schwetzingen gelangt. 83 Jahre später, am 8. November, übergibt Schwetzingens Oberbürger- meister Dr. René Pöltl das Fragment der Thora an Rabbiner Jona Pawelc- zyk-Kissin von der Jüdischen Kultus- gemeinde Heidelberg. Bei der Über- gabe bezeichnet Oberbürgermeister Prof.Dr. Eckart Würzner die Thora als Zeichen des Widerstands gegen jegli- che Formvon Hass und Gewalt. Klimaschutzaktionsplan
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