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stadtblatt  / 17. November 2021 8 AKTUELLES Kurz gemeldet Eltern-Baby-Café Plöckstube Eltern mit Babys bis zum ers- ten Lebensjahr haben diens- tags die Möglichkeit,sich im Eltern-Baby-Café mit anderen Eltern auszutauschen oder einfach eine kurze Pause zu machen.Die „Plöckstube“ in den Räumen der Kinder- und Jugendförderung in der Plöck 2a ist zwischen 9.30 und 12.30 Uhr geöffnet.Eine Anmeldung ist nicht nötig,die Corona-Vor- schriften sind einzuhalten. Gedenktafel für Sophie Mereau An der Triplexmensa auf dem Universitätsplatz erinnert jetzt eine Gedenktafel an Sophie Me- reau (1770-1806).Als erste Frau in Deutschland lebte sie haupt- beruflich von ihrer Schrift- stellerei.Sie veröffentlichte Erzählungen,Essays,Gedichte und zwei Romane.Mit ihrem zweiten Ehemann Clemens Brentano wohnte sie ab 1804 in der heutigen Grabengasse. Für Kinderrechte: Rathaus blau beleuchtet „Farbe bekennen für Kinder- rechte“.Unter demMotto wer- den am 20.November weltweit Sehenswürdigkeiten blau be- leuchtet.Auch die Stadt setzt ein Zeichen für Kinderrechte: Das Rathaus präsentiert sich in blauer Farbe.Die UNICEF- Hochschulgruppe Heidelberg informiert an diesemTag auf demWeihnachtsmarkt in der Bürgerhütte über die Kinder- rechte. Vorverkauf für „Kammermusik Plus“ gestartet Für die Konzertreihe „Kam- mermusik Plus“ 2022 des Heidelberger Frühling hat der Vorverkauf begonnen. Für den Konzertbesuch gelten die aktuellen Corona-Auflagen. Infos und Karten: www. heidelberger-fruehling.de/ kammermusikplus Zeichen gegen Hass und Gewalt Schwetzingen übergab Fragment einer Thora- rolle an die Jüdische Kultusgemeinde Heidelberg I n der Nacht vom 9. auf den 10. No- vember 1938 (sogenannte Reichs- pogromnacht) wurden in ganz Deutschland Synagogen und zahlrei- che andere Versammlungsräume so- wie jüdischeGeschäfte,Friedhöfeund Wohnungenzerstörtoderbeschädigt– so auch in Schwetzingen. SA-Trup- pen drangen in dieser Nacht in den Betsaal der Israelitischen Gemeinde ein, verwüsteten ihn und zündeten unter anderem die Thora an. Das üb- rig gebliebene Fragment wurde zu- nächst gerettet und gelangte schließ- lich in den unrechtmäßigen Besitz der Stadt Schwetzingen. 83 Jahre später,am 8.November 2021, übergab Schwetzingens Oberbürger- meister Dr. René Pöltl das Fragment der Thora als Zeichen der Erinnerung und Versöhnung an Rabbiner Jona Pawelczyk-Kissin von der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg. „Der Besitz der Thorarolle durch die Stadt Schwetzingen bedeutete Unrecht. Die Thorarolle ist das Herzstück je- der Synagoge und ein zentrales Ele- ment des Glaubens und der Religion. Sie gehört keinesfalls in ein welt- liches Museum oder in den Besitz einer Stadt“, so Pöltl. Die Thorarolle wurde der Jüdischen Kultusgemein- de Heidelberg übergeben, da es in Schwetzingen seit der Nazizeit keine jüdische Gemeinde mehr gibt. Jona Pawelczyk-Kissin erkennt in dem geretteten Fragment eine er- schütternde Symbolkraft. Er bezeich- nete die Übergabe als ganz besonderes Ereignis. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner sieht in der Rückga- be in doppelter Hinsicht ein starkes Zeichen: Es bleibe die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen der Na- tionalsozialisten wach. Und zweitens stehe die angebrannte Thora-Rolle symbolisch für die Standhaftigkeit und Wehrhaftigkeit, mit der wir jeg- licher Formvon Hass und Gewalt,von Antisemitismus und Rassismus ent- schieden entgegentretenmüssen. red Rabbiner Janusz Pawelczyk-Kissin (r.) zeigt Oberbürgermeister Eckart Würzner, Sylvia Löhrmann vom Verein 1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland und Schwetzingens Oberbürgermeister René Pöltl (v.l.) die Überreste der Thorarolle. ( Foto Rothe) Gedenken an Opfer der Pogromnacht Zum 83. Mal jährte sich 2021 das schreckliche Geschehen der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Damals plünderten und zerstörten die National- sozialisten in der sogenannten Reichspogromnacht auch in Heidelberg Häuser und Einrichtungen von Heidelbergerinnen und Heidelbergern jüdischen Glaubens. Bei der Gedenkstunde auf dem Synagogenplatz sprach auch Halyna Dohayman von der Jüdischen Kultusgemeinde. Studierende der Hochschule für jüdische Studien verlasen die Namen der ermordeten und deportierten jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Heidelberg. ( Foto Rothe) Queer-Festival Empfang und Ausstel- lung am 19. November Queere Kultur in allen Facetten gibt es aktuell an vielen Orten in Hei- delberg: Ausstellungen, Konzerte, Performances, Ballroom- und Drag- Shows, Filme und Talks warten aufs Publikum. Am Freitag, 19. November, 19.30 Uhr, laden die Stadt, der Karls- torbahnhof und das Queer-Festival Heidelberg zum offiziellen Empfang. An diesem Abend wird die Festival- Ausstellung „NobodyKnowsThat You Are Gay“ der Fotokünstlerin Robyn Day eröffnet. Für den musikalischen Rahmen sorgt Singer-Songwriterin Henny Herz. Es folgt direkt danach eine queere Clubnacht mit Berghain- DJ „Cormac“. Einlass nur mit Impf- oder Genesenennachweis. Anmeldungen unter i nfo@karlstorbahnhof.de www.queer-festival.de

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