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stadtblatt  / 21. Juli 2021 2 Bündnis 90/Die Grünen Derek Cofie-Nunoo Mehr Angebote für junge Menschen in Heidelberg – JETZT! Die Diskussion rund um die Ereig- nisse auf der Neckarwiese hat eines deutlich gemacht: Es besteht eine eklatanteAngebotslücke für Jugend- liche in Heidelberg, die durch Club- sterben und die aktuell andauernde Schließung der Clubs noch größer wird. Dazu kommt das Fehlen ge- eigneter Flächen im öffentlichen Raum. Jetzt rächt sich, dass es jahre- lang versäumt wurde, Jugendkultur wirklich ernst zu nehmen. Wir schlagen das Einrichten einer Task-Force vor, die sich aus Vertre- ter*innen von Jugendgemeinderat, SMV und Studierendenvertretung zusammensetzt. Weiterhin sollen Jugendliche in alle Entscheidun- gen der Stadt einbezogen sowie die Kinder- und Jugendbeteiligung aus- gebaut werden. Hier fordern wir die Stelle eines*r Beauftragten für Jugendkultur als Schnittstelle zwi- schen jungen Menschen und Ver- waltung/Politik. ImAustauschmit den Jugendvertre- ter*innen wollen wir konkrete An- gebote für junge Menschen schaffen, um die bereits bestehende struk- turelle Benachteiligung zu besei- tigen. Heidelberg als jüngste Stadt Deutschlands bietet viel zu wenig passende Angebote. Hier wollen wir ansetzen. Im Bereich Sport schlagenwir z.B.vor: › zusätzliche Spiel- und Sportstätten auf der Neckarwiese und in den Stadttei- len › neue Pumptracks, Skate-Anlagen, Ca- listhenics-Parks, Basketballplätze, le- gale MTB-Trails und weitere informelle Sportangebote › Kurse mit dem Fo- kus auf junge Men- schen, z.B. Crossfit oder Freeletics Im Bereich Kultur : › Open-Air-Partys mit professionellen Veranstalter*in- nen erlauben › schnell das Airfield temporär zur vielseitig nutzbaren Fläche umfunk- tionieren › Clubs und Diskotheken gestatten, Tanz unter freiem Himmel bei Ein- haltung der „3G-Regel“ zu ermögli- chen (ggf. Modellversuche oder Son- derregeln beim Land beantragen) › weitere nicht kommerzielle und zumindest zum Teil wetterunab- hängige Treffpunkte für junge Men- schen in jedem Stadtteil schaffen › ein Jugendkultur-Konzept für die nächsten Jahre entwickeln, das auch die künstlerische Nachwuchs- förderung im Blick hat. Es man- gelt an Proberäumen, Ateliers und Auftrittsmöglichkeiten für junge Künstler*innen. Im Bereich Freizeit : › eine umfangreiche Infokampag- ne für Jugendliche über geeignete (!) Kanäle zu verschiedenen Freiflä- chen in Heidelberg starten › Förderstrategien zur Schaffung neu- er Orte für jungeMenschen ohne Kon- sumzwang, auch außerhalb bekann- ter Jugendtreff-Konzepte auflegen Um dem Thema und der Aktualität den angemessenen Raum zu geben, beantragen wir für den nächsten Gemeinderat am 22. Juli eine Kurz- debatte „Sofortprogramm Jugend- angebote”. Wir laden alle Jugend- vertreter*innen dazu ein, in der Fragestunde des Gemeinderats Fra- gen zu ihren Forderungen und Ideen zu stellen. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Marliese Heldner „Der andere Park“ ... ... in der Südstadt ist ein ambitio- niertes und teures Projekt. Schon beim ersten Bauabschnitt mussten die Kosten nach oben korrigiert wer- den. Eine Erhöhung um 400.000,00 Euro war erforderlich. Aktuell bau- en wir den 2. Abschnitt - mit einer Kostensteigerung von 1.3 Millio- nen Euro. Auch die weiteren Teil- abschnitte erfordern Erhöhungen der ursprünglich veranschlagten Kostenplanungen. In der laufenden Bauphase den Erhöhungen nicht zu- zustimmen,würde das ganze Projekt einschließlich 5 Millionen Euro För- dermittel gefährden. Das wollen wir nicht.Aber wir müssen uns die Frage stellen, ob das nicht vorauszusehen war.Künftig muss gelten: Bereits bei den Ausschreibungen genauer hin- schauen und unsere hohen, teils zu hohen Ansprüche überdenken. i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf Maß und Mitte ... ...scheinen in die Stadt zurückzukeh- ren. Keine grundsätzliche Räumung der Neckarwiese um 21 Uhr,keine Be- strafung von Anwohnern mit Klapp- stühlen ... Gut so! Die Verdrängung der Chaoten von der Neckarwiese in die Altstadt ist ebenso wenig eine Lösung wie die Bestrafung von An- wohnern für ein wenig Freiheit und Lebensgefühl.Wäre ja auch mal inte- ressant,wer für diese restriktive Pra- xis verantwortlich zeichnet ... Dennoch und deshalb braucht es Kon- zepte und Ideen, wie die eskalieren- den Situationen „entschärft“ werden können. Eine Mail unseres Nachtbür- germeisters,die damit beginnt „Heute Mittag hatte ich einen äußerst kons- truktiven und guten Austausch mit Herrn Derek Cofie-Nunoo“ ist da ent- täuschend.Dann kann der Gemeinde- rat ja selbst Lösungen suchen/finden. i nfo@gal-heidelberg.de Die Linke Zara Kızıltaş Unsere Gedanken … … sind bei den beim Unwetter Ver- storbenen, ihren Angehörigen und denen, die ihr Heim verloren haben. Unser Dank gilt allen, die unermüd- lich gerettet und geholfen haben. Wir müssen handeln, denn es wird immer mehr Katastrophen geben, die unmittelbare Folgen des Klima- wandels sind. Es liegt an uns, Hand- lungssicherheit für den Eintrittsfall herzustellen, aber vor allem diese Folgen grundlegend zu verhindern. Auch hier vor Ort in Heidelberg müs- sen Renaturierungsmaßnahmen, die dabeihelfenkönnen,denWasserhaus- halt und das Abflussgeschehen zu regulieren, ausgebaut werden. Auen- flächen müssen geschützt und ihr Wiederbelebungsraum vergrößert werden. Vor allem darf nicht weiter versiegelt werden, da jede Versiege- lung die Versickerung behindert. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Dr. Simone Schenk Auf der Neckarwiese ... ... trifft sich seit vielen Jahrzehnten die HDer Jugend. Aktuell wohl eher nicht. Es ist richtig, dass wir akut klare Gegenmaßnahmen ergriffen haben gegenüber Randalierern und Posern. Danke allen, die hier mit- helfen.Aber es ist auch gut, dass wir situationsabhängig handeln und nicht alle vertreiben. Wo sind die jungen Leute, die einfach nur zu- sammenhocken, den besonderen Flair am Fluss genießen, ein Bier- chen trinken und erzählen wollen? Haben die sich schon lange zurück- gezogen? Mir fällt gute Stimmung auf, da wo etwas geboten ist, z.B. an den Neckarorten an der Walz-Brü- cke. Braucht es mehr davon? Lang- fristig müssen wir andere Lösungen finden als nur Verbote und damit Verlagerung der Probleme an andere Stellen in der Stadt. schenk@fdp-fraktion-hd.de Es besteht derzeit eine eklatante Angebotslücke für Jugend- liche in Heidelberg, eine Task-Force soll konkrete Vorschläge erarbeiten. ( Foto StockSnap/Pixabay)

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