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stadtblatt  / 14. April 2021 2 Bündnis 90/Die Grünen Derek Cofie-Nunoo Wolfsgärten abgelehnt - Standort- suche startet neu! Glückwunsch an alle, die sich beim Bürgerentscheid mit viel Leiden- schaft engagiert haben. Nach wo- chenlangen, harten Auseinanderset- zungen gab esmit demErreichen des Quorums ein klares Ergebnis. Eine deutliche Mehrheit der Heidelber- ger*innen stimmte beim Bürgerent- scheid gegen eine Verlagerung des Ankunftszentrums auf die Wolfsgär- ten. Dieses Areal scheidet nun aus. Wie geht es weiter? Die Suche nach einer geeigneten Fläche startet neu und der Ball liegt nun wieder beim Gemeinderat. Wir Grünen haben für ein vorbild- liches Ankunftszentrum mit Erhalt bzw. Ersatz der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Heidelberg ge- worben und setzen uns auch weiter für einen Verbleib in unserer Stadt ein. Daher müssen wir uns erneut auf die Suche nach einem geeigne- ten Ort machen. Durch unser steti- ges Nachfragen liegt inzwischen die Option einer regionalen Lösung,mit geringeren Flächenanforderungen für Heidelberg, auf demTisch. Der intensive Wahlkampf rund um den Bürgerentscheid hat bei Online- Veranstaltungen (z.B. Urban Inno- vation) einige Ideen für mögliche Areale hervorgebracht. Wir Grünen haben in den vergangenen Mona- ten dafür gesorgt, dass es für die Zeit nach der Entscheidung wichtige Fakten,wie z.B.das Musterraumpro- gramm, gibt. Dieses lässt sich jetzt, nach der Ablehnung der Wolfsgär- ten, auch auf mögliche andere Orte übertragen. Für diese potenziellen Lagen gelten natürlich auch die von uns formulierten Qualitätskriterien hinsichtlich Flächenverbrauch, bau- licher Qualität, Freizeitflächen und Anbindung. Eines sollten wir jedoch aus den bis- herigen Prozessen der Standortsu- che gelernt haben.Es geht nur mitei- nander. Deshalb setzen wir Grünen uns bei der neuen Suche für einen kooperativen Prozess ein. Wir hat- ten dazu schon bereits im Dezember vergangenen Jahres einen Vorschlag gemacht,wie wir uns ein neues Ver- fahren, begleitet von qualifizierter Bürgerbeteiligung, vorstellen. Um keine Zeit zu verlieren, bieten wir an, diesen Prozess gemeinsam mit den anderen Fraktionen, aus dem Gemeinderat heraus zu organisie- ren.Das gemeinsame Ziel muss sein, einen neuen Standort für das An- kunftszentrum zu finden, der von einer breiten Mehrheit der Bevölke- rung unterstützt wird. Wichtig ist es auch, mit den Ver- treter*innen des Landes weiterhin in engem und konstruktivem Aus- tausch zu bleiben. Wir alle, Land, Stadtverwaltung und Gemeinderat, müssen uns jetzt neu sortieren und gemeinsam mit einer breit angeleg- ten Bürgerbeteiligung an einer gu- ten Lösung für unser Ankunftszent- rum arbeiten. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Larissa Winter-Horn Bürgerentscheid: ein schlechtes Ergebnis für die Stadtentwicklung und den Gemeinderat Wirmüssenuns fragen,wofürwir Ge- meinderäte von den Bürgern gewählt wurden,wennnach großen Entschei- dungen immer wieder eine Handvoll Menschen einen durch Emotionen überlagerten Bürgerentscheid initi- iert? Es ist zu befürchten, dass dem- nächst alle großen Entscheidungen durch Bürgerentscheide gekippt wer- den. Beim Thema Ankunftszentrum sind wir, wie bei der Entscheidung zum Standort des Betriebshofs, der durch einen Bürgerentscheid gekippt wurde,nach jahrelangen Beratungen wieder am Anfang und es zeichnet sich ab, dass das Ergebnis die Stadt- entwicklung nicht weiter voran- bringt. Offenbar gelingt es nicht, die Komplexität der Entscheidungen den Bürgern nahezubringen. i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Michael Pfeiffer Spiel, Satz und Sieg, ... ...so kannman denAusgang des Bür- gerentscheids gegen dieWolfsgärten bezeichnen oder aber schlicht sen- sationell. Auffällig war, dass der OB (untergetaucht) sein bestes Pferd, Baubürgermeister Odszuck, ins Ren- nen schickte und sich damit erheb- lich vergaloppierte. Dessen Ton und Auftreten war des Öfteren überheb- lich und gegenüber den ehrenamt- lich handelnden Menschen des Ak- tionsbündnisses unangebracht. Ich sehe PHV als einzigen sinnvollen Standort, bei dem keine weitere Flä- che versiegelt werden muss. Durch 2 Fehlentscheidungen der Grünen in kurzer Zeit (Betriebshof-Airfield- Ochsenkopf und Ankunfszentrum- Wolfsgärten) musste viel Geld und Zeit aufgewandt werden, um diese Fehler zu heilen.Sie sollten nun dem Willen ihrer WählerInnen folgen. mp-pfeiffer@gmx.net Die Linke Bernd Zieger 70 % gegenWolfsgärten Mit einer überwältigendenMehrheit von 70% stimmten die Heidelber- ger*Innen gegen die Verlagerung des Ankunftszentrums. In allen Stadt- teilen gab es eine deutliche Mehr- heit dafür. Mit mehr als 30.000 Ja- Stimmen wurde das erforderliche Quorumvon 20%deutlich überschrit- ten. Angesichts der massiven und teils auch kritikwürdigen Verhinde- rungskampagne der Stadt ist dieses deutliche Ergebnis ein großer Erfolg! Damit wurde der denkbar schlech- te Standort Wolfsgärten verhindert, der erst durch die Zustimmung der Grünen überhaupt beschlossen wur- de.Wir haben uns als LINKE von An- fang an für einen humanen Standort eingesetzt, nun ist die Diskussion wieder offen.Wir stehen für eine Ver- lagerung auf PHV und für ein echtes Willkommenssignal. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Dr. Simone Schenk Deutsche Sinti und Roma finden ihre und unsere Geschichte in Heidelberg im Dokumentations- und Kulturzentrum wieder. Durch einen Bebauungsplan haben wir den Weg frei gemacht, dass dieses Zentrum erweitert und moderni- siert werden kann. Der Gemeinderat hat mit deutlicher Mehrheit dafür votiert. Es ist eine Ehre für unsere Stadt, dass sich die Vertreter der Sin- ti und Roma in Heidelberg wohl füh- len und diese in Deutschland ein- malige Einrichtung bei uns belassen und erweitern wollen. Das Zentrum ist ein wichtiges Signal einer geleb- ten kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und gleich- zeitig eine Brücke in die heutige Zeit. Danke für das Vertrauen und die Be- reicherung unserer Stadtkultur. Ich bin als Heidelbergerin darüber sehr froh! schenk@fdp-fraktion-hd.de Der Bürgerentscheid brachte mit der Ablehnung der Wolfsgärten eine klare Entschei- dung, die Standortfrage ist nun wieder offen. ( Foto Grüne Fraktion Heidelberg)

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