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stadtblatt  / 11. November 2020 4 WIRTSCHAFT UND ARBEIT Gleichstellung bei der Stadt Städtische Mitarbei- terinnen: Position ver- bessert, aber selten Chefin D ie Stadt Heidelberg hat als Ar- beitgeberin Erfolge bei Gleich- stellung von Frauen und Männern vorzuweisen, es gibt aber weiterhin Handlungsbedarf: Dem aktuellen Gleichstellungsbericht zufolge hat sich die Position der Frauen verbes- sert, beispielsweise beim Beschäf- tigungsanteil und beim Arbeitsvo- lumen. Sie sind aber viel seltener in Führungspositionen anzutreffen. Zu- dem verdienen Frauen im Vergleich mitmännlichenBeschäftigten – trotz Bezahlung nach Tarifrecht – durch- schnittlich noch immer weniger. Das geht aus dem Bericht zur „Um- setzung der Dienstvereinbarung zur Gleichstellung von Frauen und Män- nern innerhalb der Stadtverwaltung Heidelberg“ hervor. Den hat das Amt für Chancengleichheit kürzlich im Ausschuss für Soziales und Chancen- gleichheit vorgelegt.Der Bericht spie- gelt den Stand der Gleichstellung im Zeitraum der Jahre 2013 und 2018 wi- der.Hier die wichtigsten Ergebnisse: Erfolge bei der Gleichstellung › Frauen sind überdurchschnittlich erfolgreich beim Zugang zur Stadt als Arbeitgeberin. Ihr Anteil unter allen Ausbildungsbeginnenden lag 2018 bei 59 Prozent.(2013: 56,5 Prozent) › Im gehobenen Dienst sind Frauen stark vertreten. Führungsaufgaben übernehmen sie in der Amtsleitung (2018: 30 Prozent Anteil),Abteilungs- leitung (45 Prozent) bis stell- vertretende Abteilungslei- tung (53 Prozent). › Im gehobenen und höhe- ren Dienst lag der Frauenan- teil bei Stellenzusagen 2018 bei fast 70 Prozent. Handlungsbedarf › In höheren Führungsposi- tionen sind Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert. › Frauen verdienen im Durch- schnitt immer noch weniger, trotz Bezahlung nach Tarif. › Klassische Geschlechter- rollen, etwa bei der Berufs- wahl oder der Ausübung von Erwerbsarbeit und Eltern- schaft, bestehen weiter. 2018 waren 128 städtische Mitar- beiterinnen, aber lediglich 33 Mitarbeiter in Elternzeit. › Die Teilzeitquote der Frauen ist mit 49 Prozent noch immer sehr hoch (Männer: acht Prozent). 1995 wurde die „Dienstvereinbarung zur Gleichstellung von Frauen und Männern“ erstmals von der Stadt unterzeichnet. Der aktuelle Bericht steht zum Download bereit. cca www.heidelberg.de/ gleichstellungsbericht www.heidelberg.de/chancengleichheit Achter Bericht zur Umsetzung der Dienstvereinbarung der Stadtverwaltung Heidelberg zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern Der aktuelle Bericht zeigt die Entwicklung der Gleich- stellung von 2013 bis 2018. ( Foto Shutterstock) „PLAN B“ für Studienzweifler Ist mein Studium für mich noch das Richtige? Soll ich lieber eine Aus- bildung in einem Unternehmen be- ginnen? Studierende sind mit ihren Zweifeln in Heidelberg nicht allein: Mit dem neuen Projekt „PLAN B“ unterstützt die Stadt gemeinsam mit Partnern und Unternehmen so- genannte Studienzweifler bei ihrem nächsten Karriereschritt. Eine digitale Plattform bündelt die wichtigsten Informationen zu den vielfältigen Beratungs- und Veran- staltungsangeboten in Heidelberg rund um die Themen Studium und Ausbildung. Für Studierende, die sich für eine Ausbildung oder ein duales Studium interessieren, gibt es eine Unternehmensdatenbank mit Ange- boten von mehr als 30 Heidelberger Betrieben. Eine Kernbotschaft des Projektes lautet: Ein Studienabbruch ist kein Scheitern. Darin liegt die Chance, einen individuellen „PLAN B“ verwirklichen zu können. Projektpartner sind die Universität Heidelberg, die Agentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, die Handwerks- kammer Mannheim Rhein-Neckar- Odenwald und die Heidelberger Dienste. Weitere Informationen unter www.planb-heidelberg.de Weniger Ausbildungsplätze in Heidelberg Corona-Pandemie trifft den Arbeitsmarkt – Stadt hält ihr Ausbil- dungsangebot aufrecht D ie Corona-Pandemie trifft den Arbeitsmarkt in Heidelberg hart – wenn auch nicht so stark wie in anderen Städten in Baden-Würt- temberg. Davon betroffen ist auch der Ausbildungsbereich. Im vergangenen Jahr wurden der Agentur für Arbeit Heidelberg noch 1.239 Ausbildungsplätze gemeldet. ZumAusbildungsbeginn im Septem- ber 2020 waren es nur noch 956 Stel- len. Im Vergleich zum Vorjahr wur- den in Heidelberg zudem weniger Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsstellen verzeichnet. Im September 2019 waren es noch 542 Menschen, in diesem Jahr sank die Zahl um 2,6 Prozent auf 528. „Wir schauen uns die Entwicklung auf demAusbildungsmarkt genau an und stehen dazu mit unseren Part- nern von der Agentur für Arbeit, den Kammern und aus der Wirtschaft in engem Austausch“, sagt Oberbür- germeister Prof. Dr. Eckart Würzner. „Unsere Berufsberatung ist mit in- novativen Ideen und viel Engage- ment auch in schwierigen Zeiten stets an der Seite der Jugendlichen“, betont Klaus Pawlowski, Chef der Agentur für Arbeit Heidelberg. Ausbildungsbetrieb Stadt Heidelberg Trotz der Corona-Pandemie hält die Stadt weiter ihr breites Spektrum der beruflichen Ausbildung aufrecht: Zum Herbst 2021 sind wieder rund 60 Ausbildungsplätze in 28 unter- schiedlichen Berufen zu vergeben. Für einige Berufe wie zum Beispiel als Erzieherin/Erzieher, Gärtnerin/ Gärtner, beim Theater und für zahl- reiche duale Studiengänge können sich Interessierte noch bis 15.Novem- ber 2020 bewerben.Für IT-Berufe und imHandwerk endet die Bewerbungs- frist später. Eine Übersicht über die Ausbildungsplätze gibt es online. red www.heidelberg.de/ausbildung Zum Ausbildungsauftakt 2020 pflanzten neue städtische Auszubildende mit ihrem Ausbilder Felix Holzer (2.v.r.) einen Ginkgobaum. ( Foto Stadt HD)

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