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stadtblatt  / 21. Oktober 2020 2 Bündnis 90/Die Grünen Anita Schwitzer, Derek Cofie-Nunoo Aktionswoche 2020 Nachdem die Vorbereitungen der Aktionswoche 2020 »Gemeinwohl ist ansteckend« durch den Tod von Pfarrer Christoph Heimpel, dem langjährigen Hauptorganisator der Bündniswoche, überschattet war, konnte dennoch ein vielfältiges Programm für die Woche vom 17.- 25. Oktober 2020 auf die Beine ge- stellt werden. Unsere Gesellschaft, ihre Wirtschaft und die Werte, die die Leitlinien für das Gemeinwohl darstellen, stehen im Mittelpunkt und auf dem Prüfstein der diesjäh- rigen Veranstaltungen. Als Grüne denken wir solche Themen immer mit, wenn wir über Nachhaltigkeit, soziales Miteinander und Teilhabe, aber auch über Klimaschutz und Mobilität diskutieren und einen Richtungswechsel in diesen Berei- chen fordern. Wir befinden uns in einem Transformationsprozess, der alle Menschen in unserer Stadt mit- nehmen muss. Eine neue Wohnungspolitik, die Ge- meinwohl-Ökonomie, die darauf ab- zielt, als Gewinn bessere Lebenschancen und eine höhere Lebensqualität für alle zu erreichen, Armuts- themen oder Arbeitsaus- beutung in Deutschland - das umfangreiche Pro- gramm lädt Interessierte ein und lenkt den Blick auf Menschen in der Mitte unserer Stadtgesellschaft, die sich in existenziell schwierigen Lebenssitua- tionen befinden. Von den Institutionen, die im so- zialen Bereich system- relevante Arbeit leisten, wissen wir, dass die Coro- na-Pandemie insbeson- dere die Menschen hart getroffen hat, die über ein niedriges Einkommen verfügen,sich in schwieri- gen familiären Konstella- tionen befinden oder sich aufgrund ihres Alters und eingeschränkter Mobilität nicht mehr selbst versor- gen können. Daher haben wir schon im Juli den Antrag ge- stellt, eine Aufstellung der sozialen Auswirkungen der Corona-Pande- mie inHeidelberg zu bekommen,um notwendige Unterstützung sichtbar zu machen und gegebenenfalls auch mit finanziellen Mitteln zu helfen. Wir werden dieses wichtige Thema am 10.11. erstmals im Ausschuss für Soziales und Chancengleichheit dis- kutieren und am 12.12. abschließend im Gemeinderat behandeln. Eine Einrichtung im sozialen Be- reich muss bereits als Folge der Corona-Pandemie aufgeben. Zum Jahresende schließt die Tagesstät- te für psychisch kranke Menschen, ein wichtiges Angebot des Diako- nischen Werks in Heidelberg. Die Menschen, die hier teilweise über viele Jahre eine feste Tagesstruktur erhalten haben, müssen sich nun umorientieren. Ein schwerer Schlag für eine Gruppe von Menschen, für die die Gestaltung und Organisa- tion ihres Lebens eine große Her- ausforderung darstellt. Wir bedau- ern, dass es so weit gekommen ist, setzen uns jetzt aber dafür ein, dass die Stadt zumindest für eine Alter- nativunterbringung sorgt, und dan- ken dem DiakonischenWerk für die über viele Jahre erbrachte wertvolle Arbeit. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung 2020 17.–25.10.2020 www.das-heidelberger-buendnis.de Wir danken unserenPartnern undSponsoren: H EIDELBERGER B ÜNDNIS GEGEN A RMUT UND A USGRENZUNG p · e · p up WERBEAGENTUR STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Marliese Heldner Abgesagt! Der Weihnachtsmarkt in Heidelberg wurde abgesagt. Diese Vorsichts- maßnahme ist nachvollziehbar und war zu erwarten. Sie ist aber für die Schaustellerfamilien, Budenbetrei- berinnen und -betreiber eine fatale Entscheidung. Den ganzen Sommer über keine einzige Kerwe und nun wieder keine Einnahmen.Wann sich das ändert, bleibt unklar. Jetzt ist von uns Kreativität und Solidarität gefragt - Weihnachtsmarkttassen, Glühwein, Plätzchen und andere Weihnachtsartikel in Boxen für ei- nen Weihnachtsmarkt zu Hause pa- cken. Wenn nur ein Teil der Heidel- berger und Heidelbergerinnen eine Box kauft, könnten die Schausteller mit einer ordentlichen Summe un- terstützt werden. Wir haben viele Möglichkeiten, denen zu helfen, die sich in einer Notlage befinden. info@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf Bei unserer Ablehnung des Ankunftszentrums ... ... in den Wolfsgärten geht es nicht nur darum, dass wir dort kein neu- es Sonderwohngebiet ‚Irgendwo im Nirgendwo‘ wollen, sondern auch darum, dass bislang niemand mal an die weit über 400 Beschäftigten denkt! Wie kommen die dort hin? Wohl nur mit dem PKW. Wo sol- len sie auf der begrenzten Fläche parken? Wo ihre Pausen verbrin- gen ohne Kiosk, Bäckerei, Café oder Grünanlage ... Auf PHV hingegen wären Flüchtlin- ge und Beschäftigte nicht nur stär- ker integriert, sie könnten auch Ba- sis der sog. ‚kritischen Masse‘ sein, die für das Funktionieren erster Inf- rastruktur notwendig ist. Sollte man doch auch mal drüber nachdenken! info@gal-heidelberg.de Die Linke Sahra Mirow Gemeinwohl ist ansteckend Unter diesemMotto läuft derzeit die jährliche Woche gegen Armut und Ausgrenzung.In Zeiten einer Pande- mie, die viele Menschen in Kurzar- beit und vor unsichere Perspektiven stellt, ist diese Woche hochaktuell. Corona zeigt, wie wichtig ein funk- tionierendes Netz an sozialen Hilfs- und Beratungsstrukturen ist. Statt Kürzungsdiskussion und Haushalts- vorbehalte brauchen wir deswe- gen eine nachhaltige Stärkung der Strukturen. Während Großkonzer- ne Milliarden an Rettungsgeldern erhalten, verschärfen sich die so- zialen Ungleichheiten. Hier müssen wir dringend gegensteuern und das passiert vor Ort. Die Woche gegen Armut und Ausgrenzung schafft Bewusstsein dafür, dass wir auch in einer reichen Stadt noch einiges zu tun haben. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Angst ... ... um die wirtschaftliche Existenz beherrscht derzeit das Denken vie- ler Wirte. Eine Gefühlslage, in die sich scheinbar einige städtische Beamte nicht hineinversetzen kön- nen. Nachdem die Genehmigung der Außenbewirtschaftung im Sommer schnell und unbürokratisch erfolgte, warten Wirte z.B. schon mehr als 3 Wochen auf eine Genehmigung für Zelte, temporäre Anbauten etc. Das Zitat eines Rohrbacher Eckkneipen- wirtes „Entzerren statt sperren“ be- zieht sich nicht nur auf die drohen- de Sperrzeit von 23 Uhr (diese wurde vom Verwaltungsgericht Berlin schon wieder einkassiert), sondern auch auf die Möglichkeit, die Fläche seiner Kneipe zu entzerren,sprich zu erweitern. Also liebe Stadt, bitte ent- scheidet so schnell, wie zu Beginn der Pandemie,im Sinne der Wirte! breer@fdp-heidelberg.de Die Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung legt das Augenmerk auf Perspektiven für ein anderes Wertesystem und andere Prioritäten in Gesellschaft und Wirtschaft. ( Foto Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung)

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