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stadtblatt  / 24. Juni 2020 2 Bündnis 90/Die Grünen Derek Cofie-Nunoo Modernes Ankunftszentrum und PHV schnell entwickeln Der Grünen-Fraktion war immer wichtig, dass das Ankunftszentrum in Heidelberg bleibt und zu einem Ankunftszentrum mit Modellcha- rakter weiterentwickelt wird. Es soll sowohl den dort lebenden Menschen die bestmögliche Lebensqualität bie- ten und gleichzeitig eine abgestimm- te Infrastruktur mit kurzen Wegen für die behördlichen Notwendigkei- ten und die ehrenamtlichen Ange- bote berücksichtigen. Zudem muss PHV als moderner, sozialer, nachhal- tiger und zukunftsweisender Stadt- teil schnell entwickelt werden, um dringend benötigten Wohnraum für 10.000 Menschen zu schaffen. Das neue Ankunftszentrum muss in qualitätsvoller, nachhaltiger und zeitgemäßer Bauweise erstellt wer- den. Es soll die Bewohner*innen möglichst gut vor Lärm schützen, eine hohe Aufenthaltsqualität im Innen- und Außenbereich haben, aktuellen energetischen Standards entsprechen, ressourcenschonend gebaut und in guter Taktung an den Nahverkehr angebunden werden. Ein Umzug in moderne Neubauten bietet eine riesige Chance. Die groß- artige Arbeit der Helfer*innen in der Flüchtlingsarbeit kann so künftig unter besseren Bedingungen in Hei- delberg fortgeführt werden. Ein Verbleib des Ankunftszentrums auf dem aktuellen Standort würde zudemdie Entwicklungvon dringend benötigtem Wohnraum für 10.000 Menschen auf PHV verhindern. Die aktuellen Planungenwären hinfällig. Beide Ziele - ein modernes Ankunfts- zentrum in Heidelberg und PHV als Stadtteil entwickeln - sind nach aktu- ellem Stand und der Abwägung aller Vor- und Nachteile am ehesten mit der Verlagerung des Ankunftszent- rums auf den Standort Wolfsgärten zu ermöglichen. Daher hat die Grü- ne-Fraktion mehrheitlich unter kla- ren Bedingungen für den Vorschlag der Stadtverwaltung gestimmt, das Ankunftszentrum auf die Wolfsgär- ten zu verlagern. Die Stadt hat durch diesen Beschluss jetzt den Auftrag, mit dem Innenministerium Ba- den-Württemberg in Verhandlungen über die Verlagerung des Ankunfts- zentrums aus PHV zu treten. Die Fraktion beantragte zudem, dass es einen echten 1:1-Ausgleich der ver- siegelten Fläche gibt.Die Verwaltung muss demnach konkrete Grund- stücke (inter- oder intrakommunal) nennen,die entsiegelt und der dauer- haften landwirtschaftlichen oder hochwertigen ökologischen Nutzung zugeführt werden. Außerdem sollen Sport- und Freizeitflächen,wie in der Baumassenstudie vorgelegt, fester Bestandteil der weiteren Planungen für einAnkunftszentrum sein.Ziel ist eine Realisierung des Ankunftszen- trums auf den Wolfsgärten bis 2023. Zudem soll sich die Stadt weiterhin dafür einsetzen, geflüchtete Men- schen freiwillig aufzunehmen, die dezentral untergebracht werden und sich in unserer Stadtgesellschaft gut einleben können. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Marliese Heldner MasterplanPHV - jetzt dynamisch! Kurz vor knapp konnten wir CDU und Grüne überzeugen, mit uns ei- nen gemeinsamen Antrag für PHV zu stellen. Er sieht vor, zunächst die ursprüngliche Fläche von 97 ha zu entwickeln. Erst nach 2030 kann die Erweiterungsfläche von 7 ha bebaut werden. Und wenn danach noch Be- darf besteht, wird die Ackerfläche von weiteren 11 ha bebaut. So kann dem künftigen Bedarf an Wohn- raum, den Anforderungen einer veränderten Arbeitswelt, den finan- ziellen Möglichkeiten der Stadt und dem Einfluss des Klimas u.a. auf die Notwendigkeit von lokaler Versor- gung mit Lebensmitteln Rechnung getragen werden. DieArbeit und Planung der IBA kann weitergehen und die Landwirte ha- ben eine Perspektive für ihre Betrie- be über das Jahr 2030 hinaus. i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf Demokratie ... ... frustriert manchmal. Die Ent- scheidungen zumAnkunftszentrum und zum „dynamischen“ Master- plan für PHV sind so durchgegangen, wie Verwaltung und IBA das wollten. Das Ankunftszentrum irgendwo im Nirgendwo, aber mit zukunftswei- senden grünen Vorgaben,deren Rea- lisierbarkeit ungeprüft ist. Und die Erweiterung von PHV kommt erst in rund 10 Jahren – wäre sowieso nicht früher dran gewesen ... Prof. Braum ist ‚amused‘. Man kann nun trefflich spekulieren, ob die kleinen moralischen Keulen beim Ankunftszentrum auf der „Ge- genseite“ eher Trotz statt Einsicht gefördert haben und auch darüber,ob „Die Heidelberger“ ihren guten An- trag aufgegeben haben, weil sie jetzt auch mal mit den „Großen“ mitspie- lenwollten.Sei´s drum – das Ergebnis wird uns auf die Füße fallen. i nfo@gal-heidelberg.de Die Linke Zara Kiziltaş PHV als Chance Am Donnerstag hat der Gemein- derat die Verlegung des Ankunfts- zentrums in die Wolfsgärten be- schlossen. Die Argumente, die gegen diesen Standort sprechen, sind all- seits bekannt und sollten uns alle zu der Erkenntnis bringen, dass er nicht geeignet für ein Ankunftszen- trum ist. Vor allem ist er ungeeignet für ein Ankunftszentrum, an das wir die Anforderung stellen,beispielhaft für das Ankommen von und Zusam- menleben mit Geflüchteten zu sein. Wir alle wünschen uns mit dem Pa- trick-Henry-Village als neuen Stadt- teil die Entlastung des Heidelberger Wohnungsmarktes - und der Ver- bleib des Ankunftszentrums im PHV hätte dieses Ziel keineswegs gefähr- det. Das wäre die Chance gewesen, bezahlbaren Wohnraum und Will- kommenskultur zu verknüpfen. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Der Gordische Knoten ... ... ist gelöst! Die Planungen für das neue Ankunftszentrum in den Wolfsgärten und für den so wich- tigen 16. Stadtteil PHV können be- ginnen. Vor dieser wegweisenden Entscheidung prasselten wieder unsägliche Mails auf uns Stadträ- te ein. Wir würden Flüchtlinge der nackten Ausgrenzung aussetzen, menschenunwürdig unterbringen etc. Gleichzeitig wird auf Bundes- ebene diskutiert, wie man Kommu- nalpolitiker stärker motivieren und besser schützen könne. Sicherlich nicht mit solch perfiden Anfeindun- gen. Fast der gesamte GR möchte den größten Wunsch der Flüchtlin- ge erfüllen: eine Zukunftsperspekti- ve! Und diese haben wir mit neuen Wohnungen für 10.000 Menschen und ca. 5.000 neuen Arbeitsplätzen auch für Flüchtlinge nun wesentlich wahrscheinlicher gemacht! breer@fdp-heidelberg.de Niemand soll in Heidelberg auf der Strecke bleiben, die Flüchtlinge nicht und die vielen Wohnungssuchenden auch nicht. ( Foto privat)

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