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stadtblatt  / 22. April 2020 2 Bündnis 90/Die Grünen Kathrin Rabus Hilfe für die Kultur Harte Zeiten für die Kultur! Kultur- schaffende und -vermittelnde sit- zen derzeit ratlos bis verzweifelt vor ihren leeren Terminkalendern. Frag- lich, wann die Bühnen des Landes wieder öffnen können. Nach dem Wegfall der wichtigen Frühjahrs- saison ist nun klar: Es wird auch in diesem Sommer keine Festivals und Open-Air-Bühnen geben. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden alle Großveranstaltungen zunächst bis 31.08. abgesagt. Die Herzen der Kul- turschaffenden und -vermitteln- den bluten, und natürlich auch all derer, denen diese Veranstaltungen fehlen werden. Vielen Dank an die- ser Stelle an alle für die zahlreichen Online-Formate und Möglichkeiten, auch zu Hause Kultur zu erleben. Aber das ersetzt natürlich niemals das Live-Erlebnis. Die Vorstellung, noch länger ohne Konzerte, Partys, Theater, Museen, Bühnenliteratur, Kinos und Clubs auszukommen,fällt schwer. Die Lage für die im Kultur- betrieb Tätigen ist dramatisch: Die größtenteils freiberuflich Schaffen- den, die ohnehin oft von der Hand in den Mund leben, befinden sich in einer existenzbedrohenden Situ- ation. Der Shutdown sowie die, vo- raussichtlich langfristigen, Veran- staltungsausfälle konfrontieren die freien Künstler*innen, Agenturen, Veranstalter*innen, Booker*innen, Techniker*innen usw.mit dauerhaft vollständigem Einkommensverlust. Baden-Württemberg geht zwar bei der Soforthilfe einen erfreulichen Sonderweg, verzichtet auf Vermö- gensprüfung und erlaubt die Be- rechnung einer Pauschale für Le- benshaltungskosten. Doch das wird nicht ausreichen. Bund und Länder müssen weitere Rettungsschirme aufspannen, um die Umsatzeinbu- ßen zu kompensieren und den Kul- turbetrieb am Leben zu erhalten. Und was kann Heidelberg tun, da- mit wir auch nach der Krise noch zwischen verschiedenen kulturel- len Genres, Häusern und Formaten wählen können? Die Heidelberger Kulturschaffenden brauchen auch kommunale Unterstützung – dazu gehört natürlich auch ein Rettungs- schirm für die Clubkultur. Wir sind hier als Kommune gefordert, unse- ren Künstler*innen, den Selbststän- digen in der Kultur und der Veran- staltungsbranche zum Überleben zu verhelfen. Wir brauchen einen Heidelberger Nothilfefond (Mann- heim macht es vor), den Erlass von Mietzahlungen für Spielstätten in städtischen Liegenschaften vor al- lem für nicht geförderte Häuser und die Umwidmung von Zuschüssen, um laufende Kosten decken zu kön- nen. Der bisherige Wirtschafts-Un- terstützungsplan, den die Stadt vor- gestellt hat, reicht nicht aus. Es kann sonst passieren, dass im Herbst nicht mehr viel übrig ist vom pulsierenden, lebendigen, vielfälti- gen Heidelberger Kulturleben. Wir brauchen die Kultur – und wir wer- den sie auch und vor allem nach der Krise dringend brauchen. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Marliese Heldner ÖPNV unterstützen! Schüler/innen und Student/innen bleiben noch zu Hause, viele Arbeit- nehmer/innen steigen auf Fahr- rad oder PKW um. Trotzdem fahren Bus und Bahn zu Hauptzeiten mit mehr Kapazitäten,damit die,die den ÖPNV nutzen müssen, Abstand hal- ten können. Das trägt zur Sicherheit von uns allen bei. Andererseits fah- ren vielemit Dauerticket zur Zeit gar nicht und überlegen,Tickets zu kün- digen, bzw. fordern Kostenerstat- tung. Aber gerade jetzt ist der VRN auf Ticketeinnahmen angewiesen. U.a. muss das Fahrpersonal, das die aktuell wichtigen Berufsgruppen täglich zur Arbeit und wieder nach Hause bringt, entlohnt werden. Zei- gen Sie Solidarität und behalten Sie Ihr Ticket, auch wenn Sie nicht fah- ren, damit ÖPNVweiter finanzierbar bleibt. i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Michael Pfeiffer Schottergärten – Gärten des Grauens ... heißt ein Artikel (Haus und Garten 7/2019)über immer öfter gestaltete Schottervorgärten in unserer Stadt. Wer sich aber so einen Schottergar- ten anlegt, macht dies keinesfalls unter ökologischen Gesichtspunk- ten, da er seinen Garten nicht als Lebensraum für sich und die Natur wahrnimmt. Die Steine speichern im Sommer die Hitze,ein Gartenmit Pflanzen sorgt für eine gewisse Ver- dunstungskälte, die sich positiv auf die Hausumgebung auswirkt. Die Stadtverwaltung und der Gemeinde- rat haben im November 2019 einen umfangreichen Katalog zum Klima- schutz beschlossen. Gestalten Sie Ihre Gärten mit heimischen Pflan- zen und Kräutern. Damit erfreuen Sie nicht nur sich sondern auch vie- le Insekten, von denen wir auch ab- hängig sind.Danke. i nfo@gal-heidelberg.de Die Linke Sahra Mirow Corona: 10 Punkte für ein soziales Heidelberg Die derzeitigen Einschränkungen treffen die Menschen unterschied- lich hart,da ist unsere Solidarität ge- fragt.Hier einige unserer Vorschläge für einen sozialen Weg durch die Krise in Heidelberg: Verzicht auf Zwangsräumungen und Mieterhöhungen durch die GGH und andere Vermieter*innen; der Erhalt der Tafeln; die Anmietung von Ho- telzimmern,um schnell mehr Plätze für Obdachlose und für Frauen in ge- waltbelasteten Haushalten zu schaf- fen; das Aussetzen von Fahrkarten- kontrollen im ÖPNV; medizinische Versorgung für alle Menschen durch einen anonymen Krankenschein und keine weiteren Großprojekte, wie z.B. das Konferenzzentrum, um den städtischen Haushalt ob der noch kommenden Herausforderun- gen zu entlasten. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Michael Eckert Gerecht und nachvollziehbar … … sollten (die allgemein notwendi- gen!) Sondervorschriften aus An- lass der Corona-Pandemie schon sein, zumal sie in Grundrechte ein- greifen. Dies ist aber nicht mehr der Fall. Warum dürfen Baumärkte öffnen, während Gottesdienste (mit meist weniger Besuchern!) verbo- ten bleiben? Die Grenze von 800 qm im Einzelhandel ist willkürlich. Bei vielen Sportarten hat man ohne- hin eine Distanz, die Ansteckungen ausschließt (z.B.Golf,Tennis, Leicht- athletik). Selbstständige, Gastrono- men, Einzelhändler, Sportstättenbe- treiber u.a. dürfen nicht benachtei- ligt werden,wenn sie die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelun- gen sicherstellen. Wir versuchen zu unterstützen: fraktion@fdp-heidelberg.de. Ihr FDP-Stadtrat Michael Eckert eckert@fdp-heidelberg.de Ein Sommer ohne Freiluftbühnen steht bevor. ( Foto Christina Scholz)

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