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stadtblatt  / 18. März 2020 2 Bündnis 90/Die Grünen Derek Cofie-Nunoo Zeit für Kooperation Entscheidungen von Bund, Land und Kommune verändern aktuell unseren gewohnten Lebens- und Entscheidungsspielraum. Oberstes Ziel der Maßnahmen ist das Durch- brechen der Kontaktkette durch so- ziale Distanz, um die Ausbreitung des Coronavirus auch in Heidelberg zu verlangsamen. Mir geht es gefühlt sehrwahrschein- lich wie Ihnen. Innerhalb weniger Tage hat sich der Fokus von geschäf- tiger Alltagsroutine hin zu Gedan- ken,wie wir jetzt am Besten mit der neuen Situation umgehen sollen, verschoben. Was ist wesentlich, wie organisiere ich mein Familienleben, Arbeitsleben? Was neu ist: Unser individuelles Verhalten kann positi- ve oder negative Folgen für ALLE in Heidelberg haben. Halten wir uns an die notwendigen Maßnahmen oder nicht? Sicher, das wird oft unbequem sein, aber hier sitzen wir als Stadtgesellschaft im selben Boot.Wir alle spüren die Fol- gen im persönlichen Lebensbereich. Wir müssen unser Kontaktverhalten in der Freizeit, bei der Arbeit, der Be- treuungssituation von Kindern, äl- teren oder kranken Menschen, beim Einkaufen und unserer Mobilität anpassen. Das hat wirtschaftliche Folgen für alle, die von uns als Kon- sument*innen, Publikum oder in anderen Rol- len leben.Das ist besonders hart für Freiberuf- ler*innen und Künstler*innen, die kein Kurz- arbeitergeld er- halten und die keine Firma un- terstützt. Auch Alleinerziehen- de, die sich die Kinderbetreu- ung mit nie- mandem teilen können, sind auf Unterstüt- zung angewie- sen. Damit sind wir als Kommunalpolitiker*innen vermehrt konfrontiert. Wie können wir gut durch diese neue und unge- wohnte Situation kommen? Das Gebot der Stunde heißt Kooperation Bereits nach kurzer Zeit zeigt sich eine Welle der Solidarität mit Men- schen, die aufgrund von chroni- schen Erkrankungen und Ein- schränkungen aller Art nicht aus dem Haus gehen können. Es bilden sich nachbarschaftliche Netzwerke, Hofläden bieten Lieferservice für frisches Obst und Gemüse an, Nach- bar*innen unterstützen sich bei der Kinderbetreuung, Menschen behal- ten ihre gekauften Konzertkarten. Durch diese positiven Initiativen rü- cken wir trotz der notwendigen so- zialen Distanz als Stadtgesellschaft zusammen und entwickeln gefühlte Nähe. In der Kommunalpolitik wird sich unsere gewohnte Struktur von Sit- zungen, Terminen und Treffen stark verändern. Wir Grüne streben in dieser außergewöhnlichen Situa- tion einen überparteilichen, koope- rativen Austausch und eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Parteien und Gruppierungen im Ge- meinderat an.Unsere Arbeitsabläufe werden sich in den virtuellen Raum verlagern, so sind wir auch weiter- hin erreichbar. Persönliche Treffen werden wir in der jetzigen Situation vorerst nicht durchführen. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Larissa Winter-Horn Dynamischer Masterplan PHV ohne Flächenerweiterung Ich teile die Meinung des Bezirks- beirates Kirchheim: Grundsätzlich begrüße ich das Masterplan-Kon- zept für einen innovativen Stadtteil. Aber auch ich bin der Meinung, dass das Konzept ohne eine Flächener- weiterung von 18 ha weiter bearbei- tet werden sollte. Das Masterplanverfahren zum Neu- enheimer Feld hat ergeben,dass dort eine Erweiterung der Geschossflä- chenzahl um 50 % auch auf der be- stehenden Fläche möglich ist. Ich bin daher davon überzeugt, dass 10.000 Einwohner und 5.000 Ar- beitsplätze ohne Probleme auch auf der bestehenden Fläche von PHV zu realisieren sind,auf der früher bis zu 16.000 Menschen gelebt haben. Ich sehe zum jetzigen Zeitpunkt keinen zwingenden Bedarf, 18 ha Ackerland zu versiegeln! i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf Licht aus,damit uns ein Licht aufgeht. Am 28. März von 20.30 Uhr bis 21.30 Uhr ist eswieder soweit: Viele Städte, Unternehmen und Millionen Men- schen in Deutschland machen bei der Earth Hour mit,indem sie die Be- leuchtung zu Hause, an Sehenswür- digkeiten und offiziellen Gebäuden für diese eine Stunde ausschalten. Schön, dass Heidelberg sich seit Jah- ren an diesem weltweiten Event be- teiligt. Könnten wir das nicht öfter tun? Nachtbeleuchtung von Gebäu- den, Schaufenstern etc. mal auf den Prüfstand stellen? Beleuchtung ab- wechseln,reduzieren ...Es ist ja nicht nur der immense Energieverbrauch, auch die ‚Lichtemissionen‘ könnten eingedämmt werden. Auch privat kann so was schön sein: Bei uns hieß das früher „Schummerstündchen“ und war überaus kuschelig. i nfo@gal-heidelberg.de Die Linke Zara Kiziltaş Haltet die Kurve flach Aufgrund der aktuellen Situation müssen wir schweren Herzens un- sere Veranstaltung „Racial Profiling – Wenn du wegen deiner Hautfarbe kontrolliert wirst“ im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Ras- sismus absagen. Die Veranstaltung hätte am Donnerstag,den 19.03.2020 stattfinden sollen. Wir hatten uns auf eine aufschluss- reiche und informative Diskussion zu dem Thema mit vielen engagier- ten Menschen aus den verschie- densten Bereichen, die viel Exper- tise mit sich bringen, gefreut. Doch es ist auch unsere Verantwortung einen Teil zur Eindämmung der Ver- breitung des Virus beizutragen. Gemeinsam ist es nun unsere Aufga- be, kranke und ältere Menschen zu schützen und Solidarität zu zeigen. Wir danken Ihnen für Ihr Verständ- nis. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Hoffnungsschimmer Die Hamsterkäufe nehmen ab.Viele verzichten zu Gunsten der Kultur- schaffenden auf Rückerstattung der Ticketkosten. Die Tipps zum Händewaschen sowie die Nies- und Hustenetikette werden beachtet. Diese gesellschaftliche Solidarität stimmt mich optimistisch. Der Betrieb von Gastronomieeinrich- tungen ist untersagt. Restaurants dürfen aber für den Publikumsver- kehr öffnen,wenn sie ausschließlich einen Mitnahme-Service für Speisen einrichten.Nutzen Sie diese Möglich- keit,ein fertiges Essenmit nach Hau- se zu nehmen und unterstützen Sie so die Betriebe mit ihrem Besuch. Die beste Vorbeugung ist, das Im- munsystem zu stärken: Ausreichend schlafen, gesunde Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft (Vitamin D)! So haben Sie beste Aus- sichten, die Krise gut zu überstehen. breer@fdp-heidelberg.de ( Foto Grüne Heidelberg)

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