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stadtblatt  / 19. Februar 2020 2 Bündnis 90/Die Grünen Kathrin Rabus, Rahel Liz Amler Nein zu Gewalt gegen Frauen Zum siebten Mal fand vergangenen Freitag die weltweite Aktion „One Billion Rising“ statt.Auch in Heidel- berg wurde für Respekt, Wertschät- zung und Gerechtigkeit gegenüber Frauen* tanzend demonstriert. One Billion Rising ist eine Kampagne,die in über 200 Ländern für ein Ende der Gewalt an Frauen* und Mädchen* protestiert. In Heidelberg luden Frauenverbände und -gruppen, das städtische Amt für Chancengleich- heit,Franziska Brantner MdB,Grüne Heidelberg, SPD Heidelberg, Frau- en-Union und GAL gemeinsam ein. Durch die tanzende Demonstration in der Altstadt soll ein starkes Zei- chen der Solidarität gesetzt werden. Das Ausmaß an Gewalt, die jeden Tag an Frauen und Mädchen verübt wird, ist nach wie vor alarmierend – in Deutschland und weltweit. Laut UN-Statistik wird weltweit jede drit- te Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt. Das ergibt eine Milliarde (engl.: one billion) Frauen.Alltagssexismus,Un- terdrückung, seelische und körperli- che Misshandlung, sexuelle Ausbeu- tung, Vergewaltigungen und Morde sind leider nach wie vor traurige Re- alität. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 135 Frauen und 15 Kinder meist durch den (Ex-)Partner getötet, weitere 63 Frauen zum Teil lebensgefährlich verletzt, fünf wei- tere Frauen werden bis heute noch vermisst. Das dürfen wir nicht hin- nehmen. Wir sagen deswegen auch in diesem Jahr ganz deutlich: Ge- walt geht gar nicht, in keiner Form, an keinem Ort. Nicht hier in Heidel- berg und auch sonst nirgendwo. In Heidelberg besteht eine sehr gute Struktur für Frauen, die Hil- fe suchen. Der Frauennotruf bietet die Möglichkeit zum Erstkontakt für alle Fragen zu sexualisierter Ge- walt, hier wird Unterstützung und Beratung angeboten, Lösungen auf- gezeigt. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ mit der Beratungsstelle Courage, der Interventionsstelle für Frauen und Kinder und demAutono- men Frauenhaus helfenmit Akutun- terstützung, aber auch dem Aufbau eines neuen Lebensumfelds. Diese Strukturen leben von einem hohen Maß an Ehrenamtlichkeit und sind immer unterfinanziert. Wir schlie- ßen uns der Initiative der Grünen auf Bundesebene an,dass es flächen- deckend Frauenhäuser und Notun- terkünfte als Pflichtleistung geben muss, damit jede Frau, die von häus- licher oder partnerschaftlicher Ge- walt betroffen ist, unabhängig von Einkommen und Vermögen, Her- kunftsort oder Aufenthaltsstatus ei- nen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe bei Gewalt in einer Schutzein- richtung erhält. Aber auch auf kommunaler Ebene wollen wir uns dafür einsetzen, dass Einrichtungen, die Frauen und Kin- dern Schutz bieten, so ausgestattet sind, dass niemand abgewiesen wer- denmuss und dass Angebote wie das Frauennachttaxi bestehen bleiben. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Larissa Winter-Horn Fahrradstraße Gaisbergstraße Die Gaisbergstraße wird schon seit Jahrzehnten in beiden Richtungen vornehmlich von Radfahrern ge- nutzt. Trotz der ab und zu in eine Richtung fahrenden Autos kam es kaum zu Unfällen oder Problemen. Dass die Gaisbergstraße nun offiziell zur Fahrradstraße gemacht wird, bringt hingegen Probleme für An- wohner und Gewerbetreibende mit sich, da 40 Parkplätze wegfallen, wo die Parkplätze ohnehin schon rar sind. Wir kritisieren, dass Anwohner und Gewerbe aus der Zeitung von der Maßnahme erfahren mussten und vor vollendete Tatsachen gestellt werden, ohne dass eine Alternative angeboten wird. Wir haben deshalb eine Quartiersgarage für die West- stadt ins Gespräch gebracht und fordern Kurzzeitparkplätze bei den Gewerbebetrieben. i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Judith Marggraf Danke ... ... für die Solidarität des Gemeinde- rates, der sich hinter Memet Kiliç, Rechtsanwalt und GAL-Altstadtrat, gestellt hat. Gegen Memet läuft in seiner türkischen Heimat ein Ver- fahren wegen angeblicher Präsiden- tenbeleidigung, er hat die Zulassung bei der dortigen Anwaltskammer verloren und ist zur Fahndung aus- geschrieben. Vor dem Hintergrund der Meinungsfreiheit, die im Grund- gesetz, aber auch in Art. 19 der Men- schenrechtserklärung verankert ist, ein unerträglicher Zustand. Es geht nicht nur um eine berufliche Beein- trächtigung. Durch den Fahndungs- aufruf ist inzwischen seine ganze Familie gefährdet! Menschenrechte sind unteilbar, deshalb noch einmal Dank an den Gemeinderat, verbunden mit dem Wunsch, dass die Verwaltung auch wieder die Tibet-Flagge hisst. i nfo@gal-heidelberg.de Die Linke Zara Kiziltaş Kein Mensch ist illegal Seit Jahren unterstützt die Euro- päische Union nun die Türkei und die libysche Küstenwache in ihrer Mission, Flüchtende von den Au- ßengrenzen der EU fernzuhalten. Gleichzeitig erfahren wir eine Kri- minalisierung der Seenotrettung - das dürfen wir so nicht hinnehmen! Wir laden Sie deshalb herzlich zu unserem Vortrag am Donnerstag, den 27.02. um 19 Uhr im Café Leit- stelle im Dezernat 16 in der Emil- Maier-Str. 16 ein. Daniel Kubirski war als Fotojournalist auf der Insel Lesbos und an Bord der Mare Libe- rum und wird von seiner Erfahrung und der Situation der Geflüchteten berichten. Anschließend freuen wir uns darauf mit Ihnen zu diskutieren, wie wir uns kommunal engagieren und in Heidelberg eine Veränderung bewirken können. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Michael Eckert Abschaffung von Parkplätzen Landfriedstraße, Ladenburger Stra- ße, Gaisbergstraße: Durch einsei- tige Parkverbote wird die Zahl der Parkplätze z.T. ohne vorherige Ab- stimmung mit Anwohnern und Ge- werbetreibenden halbiert. Es fehlt die in Heidelberg immer wieder beschworene „Bürgerbeteiligung“. Deshalb weiß die Verwaltung teil- weise nichts von betroffenen Gewer- bebetrieben. In der Gaisbergstraße werden z.B. dringend Kurzzeitpark- plätze für mobilitätseingeschränkte Kunden eines Spezialgeschäfts für orthopädische Schuhe benötigt.Auch die privaten Anwohner müssen ihre Fahrzeuge abstellen. Bisher gab es dort keine Probleme, alle Beteiligten waren zufrieden. So sollte es bleiben! Parkplatz-Such-Verkehr hilft weder Radfahrern noch Umwelt, sondern wird als weitere Gängelung und Ein- schränkung empfunden. eckert@fdp-heidelberg.de Die tanzende Demonstration One Billion Rising in der Altstadt letzten Freitag setzte ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. ( Foto Grüne Heidelberg)

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