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stadtblatt  / 5. Februar 2020 2 Bündnis 90/Die Grünen Derek Cofie-Nunoo, Marilena Geugjes Was haben die Grünen konkret vor? Wir wollen Ihnen heute einige Schwerpunkte der Grünen-Fraktion vorstellen. Was war der größte grüne Erfolg im vergangenen Jahr? Cofie-Nunoo: Dass der 30-Punk- te-Klimaschutzaktionsplan mit breiter Mehrheit über die Partei- grenzen hinaus beschlossen wurde. Der Aktionsplan geht auf einen grü- nen Antrag zurück. Die Ausrufung des Klimanotstands im Mai zeigt, dass nun auch der Oberbürgermeis- ter und die anderen Fraktionen die Dringlichkeit dieses Themas er- kannt haben. Jetzt müssen wir Tem- po machen und die Ziele konsequent in Maßnahmen umsetzen. Daher freuen wir uns, dass wir ab 1. Okto- ber den*die Klimabürgermeister*in stellen und dadurch den Klima- und Umweltschutz in Heidelberg schnel- ler vorantreiben können. Klimaschutz kostet Geld -wiewol- len Sie das finanzieren? Geugjes: Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Wenn wir heute nicht investieren, dann zahlen die nächs- ten Generationen doppelt drauf. Da- bei müssen wir aber auch den gesell- schaftlichen Zusammenhalt im Blick behalten. Uns ist nicht nur wichtig, dass die Maßnahmen nicht nur wirk- sam sind, sondern auch sozial gerecht umgesetzt werden. Dabei wollen wir im ständigen Austausch mit den Bür- ger*innen stehen. Einerseits, um gut zuhören und auf Sorgen reagieren zu können,und andererseits,umtranspa- rent zu erklären,warumwir bestimm- te Maßnahmen umsetzen. Es gibt vie- le Instrumente, die erst einmal Geld kosten, mittel- und langfristig aber Kosten sparen. Dämmung beispiels- weise führt erst einmal zu höheren Wohnkosten, senkt aber gleichzeitig die Nebenkosten, sodass sich mittel- fristig ein Ausgleich und langfristig sogar niedrigereWohnkosten ergeben. Wie stellen Sie sich die Zusam- menarbeit mit den anderen Frak- tionen vor? Cofie-Nunoo: Offen, konstruktiv, ko- operativ, fair: Wir reichen die Hand und sind jederzeit gesprächsbereit. Wirwerdenmit denanderenFraktio- nen und politischen Gruppierungen themenbezogen zusammenarbeiten - außer der AfD. Im Gemeinderat ist eine gute Zusammenarbeit wichtig - für der Stadt Bestes. Das ist es, was die Bürger*innen von uns erwarten. Was sind die grünen Schwerpunk- te in diesem Jahr? Geugjes: Die Ziele des Klimaaktions- plans schnell und sozialverträglich umsetzen. Zum Beispiel: Mehr Fahr- radstraßen und Radschnellwege, weniger Lücken im Radwegenetz, Sonderbuslinien ins Umland und Fotovoltaikanlagen auf städtischen Dächern. PHV, Landwirtschafts- park, Ankunftszentrum, Straßen- bahn-Trasse: Wir wollen die Stadt- entwicklung im Westen der Stadt konstruktiv, nachhaltig und im Ge- spräch mit den Bürger*innen aktiv gestalten. Kreativwirtschaft und Kultur fördern: Wir wollen, dass die Stadt pro Einwohner*in für junge Kultur 10 x 10 cm Raum zur Verfü- gung stellt. In den nächsten Stadt- blatt-Ausgaben werden wir ausführ- licher über weitere Schwerpunkte berichten. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Larissa Winter-Horn i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Raimund Beisel Die Ziegelhäuser Neckarbrücke ... ... muss durch einen Neubau ersetzt werden. Die Statik lasse eine Sanie- rung nicht zu. Diese Hiobsbotschaft erfuhren die Ziegelhäuser und Schlierbacher letzte Woche aus der Zeitung. Aus statischen Gründen sei eine Sanierung nicht mehr mach- bar. Unverständnis herrscht in bei- den Stadtteilen, weil erst sehr spät die Gesamtlast für Fahrzeuge auf 20 Tonnen beschränkt wurde und der Schwerverkehr trotzdem über die Brücke rollt. Da es in Schlierbach keine ärztliche Versorgung gibt so- wie Bank, Post etc., ist es auch für die über 1.000 Pendler, die aus Zie- gelhausen kommend, in Schlierbach die S-Bahn nutzen, unerlässlich, die Verbindung über den Neckar of- fen zu halten. Am besten wäre, eine neue Brücke zu bauen, bevor die jet- zige demontiert wird. stadtrat.beisel@gmx.de Die Linke Bernd Zieger Volksantrag gegen explodierende Mietpreise in Baden-Württemberg Wer in Heidelberg eine Wohnung sucht, stößt auf immer größere Schwierigkeiten. Bezahlbare Woh- nungen gibt es kaum. Die Mieten liegen oft deutlich über dem Miet- spiegel. Die Mietpreisbremse hat- te bisher so gut wie keine Wirkung gegen den Mietwucher. Da die Pro- bleme in ganz Baden-Württemberg bestehen, hat DIE LINKE die Initiie- rung eines Volksantrages für einen Mietpreisdeckel beschlossen. In sämtlichen Kommunenmit ange- spanntem Wohnungsmarkt soll ein sechsjähriger Stopp der Mietpreis- erhöhungen verhängt werden. Hier- zu werden zunächst im ganzen Land 40.000 Unterschriften gesammelt. Dann muss sich der Landtag mit dem Thema befassen und ggf. wird danach ein Volksbegehren gestartet. gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Einzelhandel,Gastronomie und Gewerbetreibende haben es in Heidelberg nicht leicht. Vor wenigen Tagen gaben mit Ex- pert-Esch und der Hirschapotheke zwei weitere Einzelhändler auf. Die Eröffnung einer Pizzeria in Neu- enheim – durch Anwohnerklagen erstmal gestoppt. Gewerbetreibende in der Gaisbergstr. beklagen man- gelnde Kommunikation bei der Um- wandlung in eine Fahrradstraße. Wollen wir eine Schlafstadt oder eine lebendige, abwechslungsrei- che Stadt? Eine äußerst attraktive, vergleichbare Stadt ist Maastricht. Alle Wohnhäuser in der Innenstadt haben obligatorisch Geschäfte oder Praxen im Erdgeschoss. Die Uferstr. wurde unter die Erde gelegt. Ein gu- ter Geschäftemix und nicht immer die gleichen Filialisten. So geht In- nenstadt! breer@fdp-heidelberg.de Marilena Geugjes und Derek Cofie-Nunoo im Gespräch über die Umsetzung des Klima- schutzaktionsplans ( Foto Grüne Heidelberg)

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