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stadtblatt  / 11. Dezember 2019 12 KULTUR UND FREIZEIT Termine www.heidelberg. de/veranstal tungen Hip-Hop-Archiv rückt näher Deutschrap-Ikone Torch besiegelte ver- traglich die Übergabe seiner Sammlungen D er Grundstein für das geplante Heidelberger Hip-Hop-Archiv ist gelegt: Vor Kurzem unterzeich- nete der aus Heidelberg stammende, international bekannte Deutsch- rap-Pionier Frederik Hahn alias Torch im Kulturamt der Stadt den Vertrag zur Übergabe seiner Archi- valien. Sie sollen Kern einer leben- digen, multimedialen Aufbereitung der Geschichte des deutschen Hip- Hop sein. Die UNESCO-Literatur- stadt Heidelberg gilt als Wiege des deutschsprachigen Hip-Hops. Heidelberg steht auch für junge, innovative Kultur „Ich freue mich über diesen wich- tigen Schritt auf dem Weg zum Hei- delberger Hip-Hop-Archiv. Heidel- berg ist eine Stadt, die nicht nur für Tradition steht, sondern auch für junge, innovative Kultur. Das sollten wir viel stärker zeigen als bisher. Das Street-Art-Festival Metropolink zeigt, welche Dynamik dadurch entstehen kann. So eine Magnet-Wirkung wol- len wir auch mit dem Hip-Hop-Ar- chiv erzielen, für Besucherinnen und Besucher genauso wie für die Kreati- ven“, sagte Oberbürgermeister Prof. Dr.Eckart Würzner. Der Heidelberger Frederik Hahn ist für viele, die mit Rap, DJing, Break- dance und Graffiti-Writing auf- gewachsen sind, eine Ikone des Hip-Hops. Er vertritt die allererste Generation des deutschsprachigen Hip-Hops und erlangte mit sei- nen poetischen Texten Kultstatus, beispielsweise mit seinem Album „Blauer Samt“ (2000). In Heidelberg, wo Torch aufgewachsen ist,vernetzt in der subkulturellen Szene mit Toni L, Advanced Chemistry, Stieber Twins und anderen, entstanden vie- le seiner ersten Arbeiten. Heute fei- ert Torch weltweit Erfolge und lebt in Zürich. Ab 2020: Material sichten, Konzepte entwickeln, Mittel beantragen  Im Stadtarchiv Heidelberg werden nun unter der Leitung von Dr. Pe- ter Blum die Archivalien – Plakate, CD-Cover, Fanartikel, Fotografien, Zeichnungen und anderes – in den kommenden Monaten gesichtet und aufbereitet. Parallel dazu wird von Vertreterinnen und Vertretern der Hip-Hop-Szene, der Universität Heidelberg und der Stadtverwal- tung Heidelberg ein Konzept für die Einrichtung des Heidelberger Hip- Hop-Archivs für den Gemeinderat erarbeitet und nach geeigneten Ak- tionsräumen für das Archiv gesucht. Auf dieser Grundlage sollen Mittel für den Doppelhaushalt 2021/2022 für die ersten Maßnahmen zur Rea- lisierung des Hip-Hop-Archivs an- gemeldet werden. Kulturamtsleiterin Dr. Andrea Edel: „Hip-Hop ist eine internationale Bewegung, die sich permanent wei- terentwickelt und aktuell boomt, während sie zeitgleich an vielen Universitäten weltweit zum Gegen- stand der historisierenden wissen- schaftlichen Aufarbeitung gemacht wird. Mit dem Heidelberger Hip- Hop-Archiv greifen wir diese Ent- wicklung auf und schaffen etwas Einmaliges.“ eu Torch beim Midsummer Special Festival in Hamburg im Juli 2012 ( Archivfoto picture alliance) Hilde-Domin-Preis für Natascha Wodin Stadt vergibt alle drei Jahre den Preis für Literatur im Exil D ie Autorin Natascha Wodin ist mit dem Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 der Stadt Heidelberg ausgezeichnet worden. Bürgermeister Dr. Joachim Gerner überreichte den Preis am 3. Dezem- ber im Rathaus. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. Sie wird alle drei Jahre an Schriftstellerin- nen und Schriftsteller vergeben, die im Exil in Deutschland leben oder als Nachkommen mit diesem The- ma in Berührung kamen, sich litera- risch damit auseinandersetzten und in deutscher Sprache publizieren. Natascha Wodin, 1945 als Kind sow- jetischer Zwangsarbeiter in Fürth/ Bayern geboren, wuchs erst in deut- schen DP-Lagern auf (Einrichtungen zur vorübergehenden Unterbrin- gung sogenannter Displaced Persons nach dem Ende des Zweiten Welt- kriegs), dann, nach dem frühenTod der Mutter, in einem katholischen Mäd- chenheim. Der Osteuropa-Histori- ker und Schriftstel- ler Professor Karl Schlögel beschrieb Natascha Wodin in seiner Laudatio als eine Autorin, deren Verankerung in ei- ner schmerzlich er- littenen Herkunft dafür sorge, dass sie die Welt mit an- deren Augen erblicke. Ihr gesamtes Schreiben, resümierte Schlögel, krei- se um das Thema Verlust. eu Natascha Wodin erhielt den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil am 3. Dezember im Rathaus aus den Händen von Bür- germeister Dr. Joachim Gerner. ( Foto Rothe) Kurz gemeldet Ausstellung in Stadtbücherei Bis zum 31. Januar zeigt die Stadtbücherei in der Post- straße 15 eine Ausstellung mit Katzenbilderbüchern. Einige Bücher zumThema können auch direkt ausgelie- hen werden. „Beethoven bei uns“ Der Heidelberger Frühling lädt am Sonntag, 15.Dezem- ber, um 20 Uhr zu einem Hauskonzert mit Beetho- ven-Liedern im Völkerkunde- museum ein.Der Abend wird live von SWR2 übertragen. Der Eintritt ist frei,Anmel- dungen bitte telefonisch unter 06221 58-40044.

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