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stadtblatt / 4. Dezember 2019 2 Bündnis 90/Die Grünen Manuel Steinbrenner Nachverdichtung auf hohem Niveau Wer an Nachverdichtungen in Hei- delberg denkt, hat nicht nur schöne Bilder im Kopf. Vieles, was in den vergangenen Jahrzehnten in histo- rischen Stadtteilen gebaut wurde, wurde renditeorientiert entwickelt, ohne Rücksicht auf vorhandene Strukturen oder den spezifischen Bedarf gewachsener Quartiere. So entstanden etliche Bauten, die zwar die Nachfrage des Marktes bedienen, in baukultureller Hinsicht jedoch nicht an die Qualität der sie um- gebenden Kulturdenkmäler heran- reichen. Dies führte dazu, dass die Stadt inzwischen sehr restriktiv mit Nachverdichtungen umgeht. Gestaltungs-, Erhaltungs- und Ge- samtanlagenschutz-Satzungen im gesamten Stadtgebiet bewahren his- torische Stadtteile davor, auf Dauer verunstaltet zu werden. Nun darf auch in Zeiten der Wohnraumkrise nur noch in sehr seltenen Ausnah- mefällen in geschützten Bereichen neu gebaut werden. Für uns Grüne gilt allerdings der Grundsatz Innen- vor Außenverdich- tung; nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen und sozialen Gründen. Wer in einer „Stadt der kurzen Wege“ lebt, zu Fuß arbeiten, einkaufen und zum Arzt gehen kann, ist seltener auf kost- spielige Verkehrsmittel angewiesen und verbraucht weniger CO 2 . Zudem werden durch Nachverdichtungen landwirtschaftliche Flächen ver- schont, die der lokalen Lebensmit- telproduktion, dem Artenschutz und der Kaltluftproduktion dienen. Aber auch im Innenbereich geraten Neubauvorhaben in Konflikt mit dem Umweltschutz. Die städtischen Grünflächen und Hohlräume in Ge- bäuden sind wichtige Rückzugsräu- me für bedrohte Tierarten. Daher fordernwir,dass Nachverdichtungen in historischen Quartieren nur dann genehmigt werden sollten, wenn großkronige Bäume erhalten,für den Artenschutz wichtige Grünflächen geschaffen werden und durch bau- liche Eingriffe die städtebauliche, kleinklimatische und sozialräumli- che Situation verbessert wird. Wie das gehen kann, zeigt beispiel- haft ein Projekt in Mannheim von motorlab Architekten, das wir im Mai mit einer Gruppe Interessierter besichtigt haben. Wo zuvor asphal- tierte Parkplätze und eine Werkstatt waren, entstanden im Jahr 2014 bar- rierefreie Wohnungen, kreative Bü- ros, eine Kindertagesstätte und ein Café auf engstem Raum und das in ökologischer Bauweise. Der Innen- hof ist unversiegelt und auf begrün- ten Dächern wird lokal Honig pro- duziert. Solche Projekte wünschen wir uns auch in Heidelberg. Voraus- setzung ist, dass wir das aktuelle Regelwerk weiterentwickeln, indem wir flexible Spielräume, aber auch klare Leitplanken schaffen, die es ermöglichen in enger Kooperation mit Bauherr*innen,Architekt*innen und dem städtischen Gestaltungs- beirat historische Stadtteile durch sensible Eingriffe aufzuwerten. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT Die Heidelberger Wolfgang Lachenauer Eine schwarze Null… ... haben wir nicht, aber eine Ober- grenze von 20 Millionen für die Neu- verschuldung festgelegt - und uns daran zuletzt schon nicht mehr ge- halten. In den nächsten Jahren wird dies bis zu 50 Millionen pro Jahr wer- den. Dazu kommen dann noch die Kosten der Klimaschutzaktionen.Ein Wettrennen der meisten Ideen zu veranstalten ist nicht sinnvoll, son- dernwelche Kostenwirklich effizient eingesetzt sind.Der neue Katalog von 30 Maßnahmen lässt dies z.T. ver- missen. Der ÖPNV z.B., der den städ- tischen Haushalt bereits heute ca. 24 Mill. € kostet, wird nicht dadurch attraktiver, dass er „kostenlos“ wird oder nur € 365,- pro Jahr kostet, son- dern dann, wenn investiert wird in Pünktlichkeit, Linienangebote, Fahr- zeuge u.a.,umden gewünschten Um- steigeeffekt zu erzielen. i nfo@dieheidelberger.de Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV Raimund Beisel Die JHV der FreienWähler Heidelberg ... ... zeichnete sich nicht nur durch eine harmonische Sitzung und zahl- reich anwesende Neumitglieder, sondern auch durch die sehr er- freuliche Tatsache aus, dass sich ein neues Vorstandstrio zur Wahl stellte und einstimmig gewählt wurde.Ver- antwortlich zeigen sich nun Frank Beisel als 1. Vorsitzender, meine Per- son als 2. und Manuela Werner als 3. Vorsitzende. Alle sind in mehreren Vereinen aktiv. Der neue Vorstand betonte, dass die FWV in Heidelberg weiterhin als Verein agieren werde. Sie diskutieren „frei“, sachlich und ergebnisoffen die Lösungsmöglich- keiten für die anstehenden Aufga- ben und setzen dann Prioritäten. Ihr Stadtrat der Freien Wähler, Raimund Beisel stadtrat.beisel@gmx.de Die Linke Zara Kiziltaş Kunstaktion Campbell Barracks Die RNZ berichtete am 18.11. über eine Kunstaktion bei den Campbell Barracks. Unter den beiden Reichs- adlern wurden Plaketten von Adolf Hitler und Donald Trump ange- bracht. Der Künstler möchte damit auf die deutsch-US-amerikanische Geschichte der Kasernen hinweisen. Unsere Fragen dazu sind: 1. Könnten diese Tafeln im Rahmen des entstehenden Erinnerungszen- trums als zeitgeschichtliche Aktion dokumentiert und evtl. ausgestellt werden? Wir möchten darum bitten die Tafeln nicht zu zerstören, sondern für eine mögliche Nutzung als Aus- stellungsobjekte erstmal aufzuheben. 2. Wäre es möglich, im Eingangsbe- reich des Hauptquartiers ein Mahn- mal für die vielen Opfer von Krieg und Militarismus aufzustellen? gemeinderat@dielinke-hd.de FDP Karl Breer Parkgebühren verdoppeln? Die Stadt Heidelberg möchte die Parkgebühren bis 2022 verdoppeln, d.h. auf 3 € pro Stunde anheben. Er- klärtes Ziel ist,Fahrten in die Innen- stadt noch unattraktiver zu machen. Hat unser Einzelhandel nicht schon genug Probleme, sich gegen den In- ternethandel zu behaupten? Denn laut aktueller IHK-Kaufkraftanalyse sinken die Umsätze im Heidelber- ger Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr. Vor so einer drastischen Er- höhung der Parkgebühren sollten zunächst Alternativen geschaffen werden,z.B.vernünftige Park&Ride- Möglichkeiten. Außerdem sollten die Mehreinnahmen (ca. 1 Mio. im Jahr 2022) genutzt werden, um end- lich intelligente Ampelsysteme in HD einzuführen und tatsächliche grüne Wellen zu schaffen. breer@fdp-heidelberg.de Bebauung der Baulücke in der Langen Rötterstraße 66 in Mannheim durch motorlab Architekten ( Foto Olivier Pol Michel)
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