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stadtblatt  / 6. November 2019 12 KULTUR UND FREIZEIT Heidelberger Kneipengeschichte(n) Buch über 200 Jahre Heidelberger Gastro- nomie-Geschichte in der Reihe des Stadt- archivs erschienen M it seinem neuen Buch „Von der Concession zur Consump- tion“ nimmt Volker von Offenberg die letzten 200 Jahre Heidelberger Gastronomie-Geschichte unter die Lupe. Dabei fördert er unerwartet aktuelle Bezüge zu Tage. Im Oktober wurde die Neupublikation aus der Buchreihe des Stadtarchivs im tradi- tionsreichen Studentenlokal „Zum Roten Ochsen“ vorgestellt. Das Buch schließt an das erste Buch zur Geschichte der Heidelberger Brauereien und Bierlokale an, das derAutor 2005 unter demTitel „Prost Heidelberg!“ veröffentlicht hat. Von kauzigen Wirten und renitenter Kundschaft Aufbauend insbesondere auf der Auswertung der überlieferten Konzessionsakten geht es kennt- nisreich um eine Geschichte der Heidelberger Kneipen, Gastwirt- schaften, Weinstuben, Cafés und Szenelokale. „In dieser Geschich- te spiegelt sich unverfälscht und bisweilen durchaus amüsant das spezifische Heidelberger Lokal- kolorit“, sagt Kulturbürgermeis- ter Dr. Joachim Gerner. „Wie unter einem Brennglas werden auf gera- de einmal 108 Seiten Heidelbergs Geschichte in vielfältigsten Facet- ten, eine betont menschliche At- mosphäre sowie sein unverwech- selbarer, authentischer Charakter augenfällig“, ergänzt der Heraus- geber und Leiter des Archivs Dr. Peter Blum. Besondere Vorkommnisse, interes- sante Gäste, schöne Abbildungen und Anekdoten über kauzige Wir- te oder renitente Kundschaft und etwas Klatsch und Tratsch fanden Eingang in von Offenbergs kurzwei- liges Werk. Politische Aspekte wur- den nicht ausgespart – bis hin zur Entnazifizierung „brauner“ Wirte. Auch Lokale und Gäste, die nach bürgerlichen Maßstäben eher „un- moralisch“ schienen, fehlen nicht. Dem historischen Über- blick über die Heidelber- ger Gastronomie folgen Einzeldarstellungen Hei- delberger Lokale, etwa des „Café Haeberlein“ in der Friedrich-Ebert-Anla- ge, des „Güldenen Schaf“ oder des legendären „Ca- fasö“ in der Hauptstraße. Und nach Lektüre weiß der Leser: Probleme wie die Nachtkonzession zie- hen sich schon seit über 100 Jahren durch die hie- sige Stadtpolitik. eu Lebendige Tradition bis heute – der „Rote Ochse“ um 1960. ( Foto Stadt HD) Wettbewerb um den 22. Theaterpreis Von Mittwoch, 6. bis Sonntag, 17. November zeigen die Heidelberger Theatertage, was die deutschsprachige freie Theaterlandschaft zu bieten hat: Im Wettbewerb um den 22. Heidelberger Theaterpreis präsentieren acht freie Theaterensembles im Karlstorbahnhof ihre für den Preis nominier- ten Produktionen. Mit dabei ist auch die Theatercompagnie „Freaks und Fremde“ aus Dresden, die am 15. November ihr Stück „Der Bau“ nach Franz Kafka präsentiert . www.theaterverein-hd.de ( Foto Wirsig) Das Buch „Von der Conces- sion zur Consumption – Eine kleine Heidelberger ‚Wirt- schafts‘-Geschichte“ er- scheint in der Schriftenreihe des Stadtarchivs Heidelberg im Verlag Regionalkultur. Es ist für 17,90 Euro im Buch- handel erhältlich. Buch in Buchhand- lungen erhältlich Kurz gemeldet Lesung in der Stadtbücherei Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Kenah Cusanit liest am Donnerstag, 14.Novem- ber, um 19.30 Uhr aus ihrem Roman „Babel“ in der Stadt- bücherei.Der Eintritt ist frei. Vortrag über Filmskandale in den 1920er Jahren Dr. Kai Nowak von der Univer- sität Leipzig spricht am Don- nerstag, 7. November, um 19 Uhr im Friedrich-Ebert-Haus (Pfaffengasse 18) über Film- skandale in der Weimarer Republik. Zahlreiche Filmbei- spiele veranschaulichen das Thema.Der Eintritt ist frei. „Denke.Schön“ Heidelberger Kabarett- herbst ab 7. November Das politische Kabarett lebt! Tiefsinn und Humor,dafür steht Kabarett.Das politische System entlarven, das Pu- blikum zum Nachdenken bewegen – vom 7. November bis 13. Dezember ist es wieder so weit: Das Kulturfens- ter bietet mit „Denke.Schön“ zwölf Kabarett-Programme mit Künstle- rinnen und Künstlern wie Liza Kos, Claus von Wagner, Christoph Sieber, Sarah Bosetti oder Simon Stäblein. Nahezu alle Veranstaltungen fin- den im Kulturfenster, Kirchstraße 16, statt. Nur der Abend mit „Sucht- potenzial“ am 9. November geht im Theater im Augustinum über die Bühne und Simon Stäblein tritt am 14. November mit seinem Programm „Heul doch“ imKarlstorbahnhof auf. Infos und Tickets www.kulturfenster.de Termine www.heidelberg. de/veranstal tungen

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