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stadtblatt  / 16. Oktober 2019 12 KULTUR UND FREIZEIT Termine www.heidelberg. de/veranstal tungen Raus aus dem Elfenbeinturm „Geist Heidelberg“: Wissenschaftsfestival des DAI Heidelberg startet am 18. Oktober W ie wurden wir,wer wir sind? Und: Sind wir so, wie wir sind, fit für die Zukunft? Wissen- schaftliche Inhalte verständlich vermitteln und drängende Fragen unserer Zeit mit einem breiten Publikum diskutieren – das ist der Anspruch von „Geist Heidel- berg“. Das Wissenschaftsfestival des Deutsch-Amerikanischen-In- stituts (DAI) holt in seiner neun- ten Auflage vom 18. Oktober bis 15. Dezember wieder nationale und internationale Spitzenkräfte, No- belpreisträger und begabte Nach- wuchsforscher aus allen Wissen- schaftsbereichen nach Heidelberg, darunter die Holocaust-Forscherin Deborah Lipstadt oder der Pulit- zer-Preisträger und Evolutionsbio- loge Jared Diamond. Drängende Themen unserer Zeit Die Experten werden mit dem Laien- publikum unter anderem über The- menwie die die Philosophie der Liebe, die Auswirkung unserer Ernährung auf die Umwelt, über Gehirne im di- gitalen Wandel, die Optimierung des Menschen, die Macht der Träume, die Bewältigung nationaler Krisen oder den neuen Antisemitismus diskutie- ren. Das Wissenschaftsfestival setze auf „Neugierde und lustvolle Sachlich- keit“,sagtFestivalleiterJakobJ.Köllho- fer. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ist überzeugt,dass das Wissen der Forscher aus den Elfenbeintürmen hinausgetragen werden muss, damit die Gesellschaft auf dieser Wissensbasis Entscheidun- gen treffen kann. „Geist Heidelberg“ macheWissenschaft allen zugänglich. Diskussion mit Nobelpreisträger DenAuftakt zumFestival gibt amFrei- tag,18.Oktober,um 20 Uhr imDAI der Biochemiker, Zellbiologe und Nobel- preisträger Sir Paul Nurse mit seinem englischsprachigen Vortrag „Science as Revolution“. Zu den Stargästen des Festivals zählen zudem der Religions- kritiker Richard Dawkins mit seinem Vortrag „Atheismus für Anfänger“ (10. November, 17 Uhr, Neue Aula der Universität) Am 16. November um 20 Uhr ist die Holocaustforscherin und Gewinnerin des legendären David Ir- ving-Prozesses Deborah Lipstadt zu Gast imDAI und beleuchtet den „neu- enAntisemitismus“. eu Tickets: DAI Sofienstraße 12 dai-heidelberg.de Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (l.) und Jakob J. Köllhofer, Leiter des DAI, stellten am 14. Oktober das Festivalprogramm vor. ( Foto Rothe) „Annelies“ Oratorium über Anne Frank in der Musikschule Das Oratorium „Annelies“ wird am Sonntag, 20. Oktober, um 17 Uhr in der Musik- und Singschule, Kirch- straße 2,aufgeführt.Der Brite James Whitbourn komponierte das Stück und verarbeitete darin Schlüssel- stellen aus dem berühmten „Tage- buch der Anne Frank“: : vom Plan, sich zu verstecken über die letzte Nacht zu Hause und die Beschrei- bung des Lebens im Versteck bis hin zu den Ängsten bei Luftangrif- fen der Alliierten, die dennoch im- mer mit der Hoffnung auf die na- hende Befreiung verbunden sind. Der Heidelberger Projektchor führt das Werk auf. Mit dabei sind Nor- bert Schubach am Klavier, die Sop- ranistin Cornelia Winter und Mit- glieder der Kurpfalz Philharmonie. Die Gesamtleitung hat Jochen Woll. Karten zu 16 Euro (ermäßigt 8 Euro) gibt es in der Musikschule im Vor- verkauf unter: 06221 58-43560 karten-musikschule@heidelberg.de Heidelberg gratuliert Saša Staniši ć Der in Heidelberg auf- gewachsene Schrift- steller erhält den Deut- schen Buchpreis 2019 D er im Heidelberger Stadtteil Emmertsgrund aufgewachse- nen Autor Saša Stanišić erhält den Deutschen Buchpreis 2019. Das hat die Jury am 14. Oktober in Frankfurt bekanntgegeben. Sein Roman „Her- kunft“ gilt damit als das beste Buch des Jahres. Zur Auszeichnung sagte Oberbürgermeister Professor Würz- ner: „Über sein Leben hat Stanišić gesagt, dass er es als nur ein mögli- ches Beispiel für die Geschichte eines Geflüchteten sehe. Dass diese sehr erfolgreiche Geschichte in Heidel- berg ihrenAnfang nahm,dass er hier nicht nur Freunde, sondern Selbst- bewusstsein und Heimat in der Spra- che fand, dass hier sein schriftstelle- risches Schaffen wurzelt, ist für uns eine große Freude.“ 1978 in Višeg- rad/Bosnien-Herzegowina geboren, zwang der Bürgerkrieg die Familie, zu Verwandten nach Heidelberg zu fliehen. Hier wuchs er im Emmerts- grund auf, besuchte die Internatio- nale Gesamtschule und studierte an der Universität. Saša Stanišić hat in der Ausstellung „Schreiben am Ne- ckar in der Stadtbücherei Heidelberg einen Ehrenplatz. Im Frühjahr wird Stanišić außerdem erneut zu Gast im Interkulturellen ZentrumHeidel- berg sein. eu Saša Stanišić bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises am 14. Oktober 2019 in Frankfurt. ( Foto Erdmann)

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