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stadtblatt  / 17. Juli 2019 2 CDU Alfred Jakob Ein herzliches vergelt´s Gott Eine großartige, aufregende und auch arbeitsreiche Zeit neigt sich dem Ende zu und ich möchte mich von Ihnen verabschieden. Doch möchte ich auch die Möglichkeit er- greifen,mich aufrichtig bei Ihnen zu bedanken für das Vertrauen,welches Sie mir und meiner Arbeit als Stadt- rat in den letzten zehn Jahren ent- gegengebracht haben. Bei jedem Gang in das Rathaus der Stadt Heidelberg wurde mir be- wusst, dass dieser von einer großen Verantwortung gegenüber den Mit- menschen in dieser schönen Stadt begleitet wurde. Es machte mich aber auch stolz, an der Entwicklung der Stadt mitwirken zu können, auchwenn dies nicht immer einfach war und von vielen hitzigen Debat- ten und langen Sitzungen geprägt wurde. Der Spaß an dieser großarti- gen Arbeit wurde mir dadurch aber nicht genommen, sondern es war einAnsporn für ein „jetzt erst recht“. Im Besonderen liegt mir natürlich mein Stadtteil Handschuhsheim amHerzen.Aber ich habe mich auch über Jahre bei der IBA (Internationa- le Bauausstellung) im Aufsichtsrat intensiv engagiert habe und so auch die Konversionsflächen immer mehr zu einemMittelpunkt meiner Arbeit wurden. Die Zukunft der Stadt Hei- delberg liegt eng verbunden mit den ehemaligen Flächen der amerikani- schen Truppen beieinander, denn auf diesen Flächen kann die Chance genutzt werden, bezahlbaren Wohn- raum zu bauen. Auch eine einmali- ge innovative Gestaltung kann hier vollzogen werden. Um auf meinen Stadtteil zurückzu- kommen, so möchte ich hier aus- drücklich die Arbeit der vielen eh- renamtlichen Helfer loben, die sich im Sportverein oder Stadtteilverein großartig engagieren. Die Kerwe, über die Stadtgrenzen hinaus be- kannt und ein Anziehungspunkt für ein geselliges Zusammensein im Schatten der Handschuhsheimer Tiefburg, ist unser Aushängeschild. Jedes Jahr zieht das Stadtteilfest Tausende Menschen aus der ganzen Region an, um in einem familiären Umfeld zu feiern. Heidelberg muss auch in Zukunft dieses menschliche Miteinander fördern, dazu müssen aber auch bü- rokratische Hürden, gerade im Hin- blick auf das Vereinsleben oder das Ehrenamt, abgebaut werden. Den Mitbürgerinnen und Mitbürgern soll diese Erleichterung dazu die- nen, einfacher und unkonventio- neller Feste zu organisieren, genau- so muss dies den vielen Vereinen ermöglicht werden. Auch werde ich mich nach meiner Zeit als Stadtrat nicht zur Ruhe setzen, sondern wei- ter für Sie da sein und Ihnen so weit wie möglich mit Rat und Tat zur Sei- te stehen. Ihr Stadtrat Alfred Jakob 06221 58-47160 info@cdu-fraktion-hd.de Bündnis 90/Die Grünen Beate Deckwart-Boller Zehn Jahre im Gemeinderat Nach nun zehn Jahren im Gemein- derat möchte ich das letzte Wort zu meinem Ehrenamt als Stadträtin meiner ältesten Tochter Nadjeschda überlassen: „Als meine Mutter 2009 in den Gemeinderat gewählt wurde, war ich zehn Jahre alt. Für mich war das damals ein eher unspektakulä- res Ereignis. In erster Linie bekam ich davon mit, dass sie abends öfter weg war als früher und dass unse- re Post sich ungefähr verdreifachte. Aber je älter ich wurde, umso mehr begann ichmich dafür zu interessie- ren,was meine Mutter da so machte. Es gefiel mir,mit zu Veranstaltungen zu gehen und über die Geschehnisse in Heidelberg immer auf dem Lau- fenden zu sein. Ob ich wissen woll- te,was die Baustellen in der Stadt zu bedeuten haben oder wann meine Schule renoviert würde, ich muss- te nur zu Hause fragen. Ich fand es schön, beim Wahlkampf mit am Stand der Grünen zu stehen und Ku- lis und vegetarische Gummibärchen zu verteilen. Und auch die abendli- che Abwesenheit meiner Mutter be- gann ich, je älter ich wurde, immer mehr zu schätzen. Irgendwann langweilten mich die Gespräche über Politik am Esstisch auch nicht mehr und ich begann mich daran zu beteiligen. Ich habe mitbekommen, dass die Arbeit im Gemeinderat nicht immer nur Spaß macht, sondern auch anstrengend und teilweise frustrierend sein kann. Und gleichzeitig,wie schön es ist, seine Erfolge umgesetzt gesehen zu bekommen.Auch wenn es Höhen und Tiefen gab, finde ich doch, dass meine Mutter mit Stolz auf ihre Zeit im Gemeinderat zurückschauen kann, denn ich weiß, dass sie im- mer ihr Bestes gegeben hat. Diese Zeit hat nicht nur sie, sondern auch mich geprägt. Ab Oktober werde ich Politikwissenschaft studieren. Ich weiß nicht, ob ich das auch tun würde, wenn ich durch die Arbeit meiner Mutter nicht gelernt hätte, wie wichtig politische Partizipation und ein Verständnis für politische Vorgänge sind. Nach langer Überle- gung hat meine Mutter entschieden, sich nicht mehr für den Gemeinde- rat aufstellen zu lassen.Das finde ich zwar sehr schade, kann es aber auch verstehen,da ichmiterlebt habe,wie zeitaufwendig und auch stressig die- ses Amt sein kann. Außerdem ist es sicher auch schön, die neuen Zeit- reserven in den Beruf, neue Projek- te und in die Familie investieren zu können.“ Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis:Wir möchten Sie bitten,am Sonntag am Bürgerentscheid teilzu- nehmen und mit „Ja“ zu stimmen. Einen zukunftsfähigen Betriebshof kann es weder am Ochsenkopf noch am alten Standort geben. Jetzt gilt es, größer zu denken mit einem Be- triebshof, der auch in zehn Jahren und später den Ansprüchen eines modernen ÖPNV gerecht wird. 06221 58-47170 geschaeftsstelle@gruene- fraktion.heidelberg.de SPD Michael Rochlitz Danke und goodbye Nach 12 Jahren endet meine Zugehö- rigkeit zumGemeinderat.Gerne hät- te ich noch fünf Jahre bei meinen Schwerpunkten Sport, Wirtschafts- förderung, Finanzen, berufliche Bil- dung und Kultur weitergemacht, aber die Wähler*innen wollten auch aufgrund des alles überlagernden Themas Klimaschutz einen jünge- ren, weiblicheren und grüneren Ge- meinderat, was ich selbstverständ- lich respektiere. Wenn man keine dieser drei gewünschten Kategorien erfüllt und noch dazu einen respekt- losen Listenplatz als langjähriger Fraktionsvize zugeteilt bekommt, hat man logischerweise schlechte Karten. Was die grüne Dominanz für die Zukunft bedeutet, wird sich zeigen. Einen kleinen Vorgeschmack konnte man von der geplanten grü- nen „Giftliste“ erhalten, die „unpo- pulär sein und wehtun müsse“. Die vergangenen 12 Jahre waren eine sehr spannende Phase in der Geschichte Heidelbergs. Große Pro- jekte wie z.B. der Neubau des Thea- ters, die Entwicklung der Bahnstadt, die Übernahme der Konversionsflä- chen, das neue Kongresszentrum, die Sanierung der Stadthalle, die neue Großsporthalle und viele wei- tere Sportanlagen, der Umzug des Karlstorbahnhofs, die „Stadt an den Fluss“,der Masterplan Neuenheimer Feld und vieles mehr wurden bereits umgesetzt oder zumindest aufs Gleis gesetzt. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese vieles in Heidelberg verän- dernde Phase aktiv begleiten durfte. Dem Abschied aus der Politik steht ein Mehr an Freizeit für meine Fa- milie und meine vielfältigen sport- lichen und kulturellen Aktivitäten gegenüber. Da das Ehrenamt für mich immer wichtig war, werde ich selbstverständlich meine diversen ehrenamtlichen Tätigkeiten wie z.B. imBündnis für Sport,imHCH und in anderen Bereichen fortsetzen. Zum Schluss möchte ich mich sehr herzlich bei meiner alten Fraktion und bei unseren Fraktionsmitarbei- ter*innen für die gute und immer faire Zusammenarbeit bedanken. Auch dem OB, den Bürgermeistern und allen Mitarbeitern der Stadt Heidelberg möchte ich für ihre gro- ße Hilfsbereitschaft und Unterstüt- zung Dank sagen. 06221 58-47150 geschaeftsstelle@spd-fraktion. heidelberg.de STIMMEN AUS DEM GEMEINDERAT

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