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GGH HEIDELBERG stadtblatt / 27. März 2019 8 Mehrwert durch kommunalen Wohnungsbau Verlässlicher und sozialer Partner D er Mangel an Wohnraum für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen in gefragten Städten ist ein bestimmendes The- ma in der Wohnungswirtschaft, der Politik und den Medien. Kommunale Wohnungsunternehmen leisten ei- nenwesentlichen Beitrag zurWohn- raumversorgung der Bevölkerung, der allerdings eher selten angespro- chen wird. Diese Unternehmen stellen seit Jahrzehnten qualitätsvollen und be- zahlbaren Wohnraum in ihren Städ- ten und Gemeinden bereit, der häu- fig höchste Ansprüche an Energie- effizienz und Barrierefreiheit erfüllt. Mit ihren günstigen Mieten wirken sie dämpfend auf das örtliche Preis- niveau. Die Durchschnittsmieten kommunaler Wohnungsunterneh- men betragen vielfach nur rund 75 Prozent der durchschnittlichenMiet- spiegelmiete in den jeweiligen Städ- ten in Baden-Württemberg. Mehr als die Hälfte der Wohnungen mit einerMietpreis- und/oder Belegungs- bindung, der sogenannten Sozial- wohnungen, ist im Besitz der kom- munalen Wohnungsunternehmen. Auch nach dem Auslaufen der Bin- dungsfristen von Wohnungen erhe- ben sie oftmals Mieten, die denen mit sozialer Bindung entsprechen. Beim dringend benötigten Neubau spielen die kommunalen Unterneh- men eine entscheidende Rolle. Früher als andere haben sie erkannt, dass die Bevölkerung und die Zahl der Haushalte wieder zunehmen. Sie investieren in Baden-Württemberg jährlich über 800 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen sowie in die Modernisierung und energeti- sche Sanierung ihres Bestands, Ten- denz steigend. Zudem sind sie in Baden-Württemberg die Hauptab- nehmer der Mittel aus dem Landes- wohnraumförderungsprogramm, um neue Wohnungen mit Miet- preis- und/oder Belegungsbindung zu bauen. Kommunale Wohnungsunterneh- men erfüllen wirtschaftlich erfolg- reich und innovativ ihren sozialen Auftrag. Über die genannten Schwer- punkte ihrer Tätigkeit hinaus erneu- ern sie Quartiere und entwickeln neue Stadtviertel mit. Einige Unter- nehmen errichten und betreiben Immobilien der sozialen Infrastruk- tur. Häufig sind sie bei Stadtent- wicklungs- und Sanierungsprojek- ten sowie als Bauträger,Baubetreuer und Verwalter von Wohneigentum Dritter tätig. Die GGH ist in Heidelberg seit 1921 aktiv. Ihr Bestand von derzeit rund 7.000 Mietwohnungen entspricht 16 Prozent der Mietwohnungen in der Stadt. Gut drei Viertel davon vermie- tet sie zu einer Miete von weniger als 7 Euro pro Quadratmeter.Von den etwa 5.400 Sozialwohnungen in Heidelberg gehören 3.870 der GGH. Zwischen 2005 und 2018 hat sie 743 Neubauwohnungen erstellt. Davon haben 37 Prozent eine Mietpreis- oder Belegungsbindung. Für die Jahre 2019 bis 2023 plant sie den Neubau von rund 1.500 Wohnungen, davon 82 Prozent mit einer Bindung. Sie erbringt auch Bauleistungen für soziale Infrastruktur wie Schulen, für Spezialimmobilien sowie Kultur- und Sporteinrichtungen. Die Städte und Gemeinden in Baden- Württemberg sind attraktiv und werden auf absehbare Zeit neue Be- wohner anziehen. Kommunale Woh- nungsunternehmen sind für sie un- verzichtbare Partner, um ein attrak- tives Wohnungsangebot bereitzu- stellen und die Stadtentwicklung voranzubringen. Impressum Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg Bergheimer Str. 109 69115 Heidelberg 06221 5305-0 info@ggh-heidelberg.de www.ggh-heidelberg.de Geschäftsführer: P. Bresinski Redaktion: S. De Maria Quartiersentwicklung im Kirchheimer Höllenstein: Im 4. Bauabschnitt entstehen weitere 85 Wohnungen. Abschied von Gunter Heller Ehemaliger GGH- Geschäftsführer gestorben G unter Heller ist Ende Februar im Alter von 81 Jahren gestor- ben.„Er war ein sehr gewissenhafter und loyaler Mensch, der immer die Ruhe bewahrte“, sagt Peter Bresins- ki, aktueller Geschäftsführer der GGH, über seinen Vorgänger. 2003 war Gunter Heller nach über 50 Jahren Tätigkeit für die GGH in den wohl verdienten Ruhestand getre- ten. Zu diesem Zeitpunkt war er neun Jahre als Geschäftsführer im Amt, zuvor 14 Jahre als Prokurist. An vorderster Stelle hat er die Wei- terentwicklung der GGH vorange- trieben. Seine berufliche Entwick- lung von der mittleren Verwaltungs- laufbahn zum Prokuristen und schließlich bis zum Geschäftsführer verdient größten Respekt. Unter seiner Leitung entstanden Neubauprojekte wie „Am Dorf“ in Kirchheim mit Niedrigenergiehäu- sern im sozialen Wohnungsbau, die „Alte Glockengießerei“ in Bergheim oder die „Alte Stadtgärtnerei“ in der Weststadt. Der Wohnungsbestand wurde umfangreich saniert, und die GGH begann, Eigenheime für Fami- lien zu bauen, zu verkaufen und städtebauliche Veränderungen aktiv zu gestalten. Bis zuletzt waren Gunter Heller die Entwicklung Heidelbergs und der GGH wichtig, denn ihre Aufgaben betrachtete er als seine: „Die Versor- gung mit Wohnraum ist ein Grund- bedürfnis der Menschen, und das hat die GGH immer sichergestellt. Der soziale Frieden im Wohnungs- bestand ist seit jeher ihr Ziel.“

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