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stadtblatt  / 13. März 2019 7 AKTUELLES Auf dem Weg zur inklusiven Kommune Heidelberg setzt UN-Behindertenrechts- konvention um – Inklusionslabor am 23. März G leiches Recht für alle: Vor zehn Jahren haben sich 177 Staaten verpflichtet, die bestehenden Men- schenrechte auch für Menschen mit Behinderungen zu konkretisieren. In Deutschland ist die UN-Behinder- tenrechtskonvention (UN-BRK) am 26. März 2009 in Kraft getreten. Zu diesem Anlass hat die Kommunale Behindertenbeauftragte der Stadt, Christina Reiß, Bilanz gezogen. Ihre Bestandsaufnahme zeigt, welche Ar- tikel derUN-BRK inHeidelberg schon gut umgesetzt sind und in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht (siehe auch Kasten rechts). „Heidelberg hat sich auf dem Weg zu einer inklusiven Kommune ge- macht“,resümiert Christina Reiß.„Es sind viele Weichen gestellt worden; zum Beispiel sind die Themen Bar- rierefreiheit und Inklusion im Stadt- entwicklungsplan verankert worden. Bis diese strukturellen Entscheidun- gen jedoch in der Lebenswirklichkeit eines jeden Menschen ankommen, dauert es.“ Für Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ist die UN- BRK „eine gute Grundlage dafür, wie dieWeichen in den kommenden Jah- ren gestellt werden sollen“. Inklusionslabor in der Bahnstadt Allen Interessierten stellt die Kommunale Behindertenbeauftragte die Bestandsaufnahme am Samstag, 23.März, in der Bahnstadt vor. Beim Inklusionslabor im Bür- gerhaus B 3 , Gadamer- platz 1,können Besuche- rinnen und Besucher von 15 bis 18 Uhr sich über Barrierefreiheit, Diskriminierung und Teilhabe austauschen und diskutieren, welche Projekte in Zukunft um- gesetzt werden sollen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei der Veranstaltung wird in Schrift und Deut- scher Gebärdensprache gedolmetscht. Das Bür- gerhaus B 3 ist barriere- frei zugänglich und mit einer Induktionshöran- lage/FI-Anlage ausgestattet. cca Mehr Informationen unter www.heidelberg.de/ inklusionslabor und www.heidelberg.de/inklusion Die Kommunale Behindertenbeauftragte Christina Reiß (l.) wirbt bei Inhabern von Geschäften und Gaststätten für die Anschaffung mobiler Rampen. ( Foto Rothe) Erinnerung an Bücherverbrennung 1933 Neue Gedenkplatte auf dem Universitäts- platz enthüllt D ie Bürgerstiftung Heidelberg hat jetzt eine neue Gedenkplat- te, die an die Bücherverbrennung am 17.Mai 1933 erinnert,gestiftet.Die alte Platte war den Belastungen auf dem Universitätsplatz nicht gewachsen und beschädigt. Sie wurde deshalb – mit Unterstützung der Universität Heidelberg und der Stadt – durch eine Gusseisenplatte ersetzt. Gemeinsam enthüllten Prorektorin Prof. Dr. Bea- trix Busse, die Vorsitzende der Bür- gerstiftung Prof. Dr. Switgard Feuer- stein und Bürgermeister Wolfgang Erichson am 1.März die neue Platte. Wie in vielen anderen deutschen Städten brannten auch in Heidelberg am 17. Mai 1933 Bücher von Schrift- stellern, Intellektuellen und Gelehr- ten, die das nationalsozialistische Regime als „undeutsch“ ächtete. Plakate verkündeten damals in der ganzen Stadt die „öffentliche Ver- brennung von antivölkischen Propa- gandaschriften und der jüdisch-mar- xistischen Zersetzungsliteratur“ auf demUniversitätsplatz. red Prorektorin Prof. Beatrix Busse, die Vorsitzende der Bürgerstiftung Prof. Switgard Feuer- stein und Bürgermeister Wolfgang Erichson (v.l.) enthüllen die neue Platte. ( Foto Rothe) Was in Heidelberg schon erreicht wurde (Beispiele): ›› Der Beirat von Menschen mit Behinderungen vertritt die In- teressenvon behindertenMen- schen seit über zehn Jahren. ›› Heidelberg fördert den bar- rierefreien Umbau von Woh- nungen. ›› Mit „Hürdenlos rein“ wirbt die Stadt für die Anschaffung mobiler Rampen vor Geschäf- ten und Gaststätten. ›› Mit dem Routenplaner für Mobilitätseingeschränkte kommt man künftig hürden- los durch die Stadt. Wo noch Handlungsbedarf besteht (Beispiele): ›› Menschen mit Behinderun- gen haben auf einem ange- spannten Wohnungsmarkt weniger Erfolgsaussichten als andere Gruppen. ›› Die Arbeitslosenquote ist un- ter Schwerbehinderten dop- pelt so hochwie in der Durch- schnittsbevölkerung. ›› Barrierefreiheit ist eine Vor- aussetzung für Inklusion. Da- ran ist weiter zu arbeiten. Von Barrierefreiheit bis Inklusion Vorlesen auf Deutsch und Arabisch Auf Deutsch und Arabisch hören Kinder ab drei Jahren die Geschichte „Zoe und Theo spielen Mama und Papa“.Die Vorlesezeit am Freitag, 15. März, in der Kinderbücherei, Poststraße 15, beginnt um 16 Uhr. Spielebus im Mörgelgewann Der Spielebus „Potzblitz“ hält amMontag und Diens- tag, 18. und 19.März, auf der Wiese imMörgelgewann. Viele Spiele und Spaß gibt es jeweils von 15.30 bis 18 Uhr. www.kulturfenster.de Kurz gemeldet

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