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stadtblatt / 12. Dezember 2018 7 AKTUELLES „Teilhabegesetz bietet große Chancen“ Zehn Jahre Beirat von Menschen mit Behin- derungen R und 20.000 Menschen mit Be- hinderungen leben in Heidel- berg. Für sie gibt es seit 2008 eine kontinuierliche kommunale Inte- ressenvertretung: den Beirat von Menschen mit Behinderungen (bmb). Am 7. Dezember hat der bmb sein zehnjähriges Bestehen mit ei- nem großen Fest im Bürgerhaus B³ in der Bahnstadt gefeiert. Das Stadt- blatt sprach mit der Vorsitzenden Sabine Wonka. Vorsitzende des bmb Sabine Wonka Was hat sich seit Gründung des bmb für Menschen mit Behinderungen in Hei- delberg verändert? Sabine Wonka Mit Gründung des bmb gab es erstmals eine Interessen- vertretung vonMenschenmit Behin- derungen und chronisch Kranken auf kommunal- politischer Ebene. Zu den bahnbrechenden Erfolgen gehören beispielsweise die Neuauflage des Grundsatz- beschlusses des Gemein- derats zum barrierefreien Bauen, die Forcierung des barrierefreien Aus- und Umbaus von Straßenbahn- und Bushaltestellen, der vermehrte Einsatz von Ge- bärdendolmetschern und Höranlagen bei städtischen Veranstaltungen oder das Online-Infoportal „Heidel- berg hürdenlos“, das euro- paweit Beachtung findet. Wo sehen Sie den zukünftig größten Handlungsbedarf? Wonka Die Schulland- schaft ist derzeit noch nicht flächendeckend auf Inklu- sion eingerichtet. Teilwei- se scheitert es lediglich an baulichen Barrieren. Eine frühere Einbeziehung von Fachpla- nern in diesem Bereich verhindert fehlende Barrierefreiheit oder teure Nachrüstungen. Vor allem für Groß- projektewie die Großsporthallewün- schen wir uns das. Deshalb sollte der bmb schon von Anfang an beteiligt werden. Was den Arbeitsmarkt an- belangt, gibt es viele gut ausgebilde- te Menschen mit Behinderungen, dennoch ist es für viele schwierig, Arbeitgeber zu finden, die den Mut haben sie einzustellen.Das neue Teil- habegesetz bietet hier große Chan- cen. Wichtig finde ich auch einen Paradigmenwechsel in der Kultur. Menschen mit Behinderung sollten dort nicht nur als Konsumenten von Kultur gesehen werden, sondern auch als Kulturscha ende. Was ist Ihr persönlicher Antrieb für Ihr Ehrenamt als bmb-Vorsitzende? Wonka Ich war eng mit Anette Al- brecht befreundet, die in Heidelberg viel für Menschen mit Behinderung erreicht hat. Als eine ihrer engen Freundinnen ist es mir ein Antrieb, einen Teil ihres Lebenswerks fortzu- setzten. eu Beirat von Menschen mit Behinderungen www.bmb.heidelberg.de Behindertenbeauftragte www.heidelberg.de/ behindertenbeauftragte Meldungen in einfacher Sprache www.heidelberg.de/einfach Inklusionsatlas www.heidelberg.de/ inklusionsatlas Stadtführer für Menschen mit Behinderungen www.heidelberg.huerdenlos.de Die mobilen Rampen helfen, unkompliziert kleinere Hindernisse zu überwinden. ( Foto Rothe) Neue Skate-Anlage in Wieblingen In Wieblingen geht es seit Kurzem für Skater mit Schwung über Rampen, Kurven-Passagen, Geländer und Hürden. Die neue Skate-Anlage nördlich des Sportzentrums West ist für erfahrene Fahrer, aber auch für Einsteiger geeignet. Die Jugendlichen des Stadtteils waren an der Gestaltung beteiligt. Bürgermeister Wolfgang Erichson eröffnete die Skate-Anlage, die auf Initiative der Wieblinger Kinderbeauftragten entstanden ist. Die Kosten betrugen 150.000 Euro. ( Foto Rothe) Erfolgreiche Inklusion Agentur für Arbeit zeichnet Stadt aus DieAgentur für Arbeit Heidelberg hat die Stadt Heidelberg für ihr vorbild- liches Engagement bei der Beschäfti- gungvonMenschenmit Behinderun- gen ausgezeichnet. Gewürdigt wird vor allem die große Hilfestellung, die die Stadt ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderungen an- bietet. So absolviert der 20-jährige Stefan Möll derzeit eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in der Kämmerei der Stadt Heidel- berg. Er hat eine Schwerbehinderung und benötigt einen elektrischen Rollstuhl, einen höhenverstellbaren Schreibtisch und elektrische Büroge- räte. Zudem beschäftigt die Stadt für den Auszubildenden einen Assisten- ten inVollzeit.Insgesamt haben rund acht Prozent der Auszubildenden bei der Stadt Heidelberg eine Behinde- rung. „Heidelberg4you“ Neue Standorte für städtisches WLAN-Netz Das ö entliche WLAN-Netz „Hei- delberg4you“ der Stadt wird um drei Standorte erweitert:Ab sofort können Interessierte auf der „alla hopp!“-An- lage am Harbigweg in Kirchheim, im Bürgerhaus B³ in der Bahnstadt und im Parkhaus P12 Kornmarkt/Schloss der Stadtwerke Heidelberg in der Alt- stadt kostenlos surfen. Mit rund 200 Standorten im gesamten Stadtgebiet stellt die Stadt in Kooperation mit der Universität Heidelberg eines der größten ö entlichen und kostenlo- sen WLAN-Netze in Deutschland zur Verfügung. Das Parkhaus P12 Korn- markt/Schloss an der Bergbahn ist das zweite Parkhaus der Stadtwerke, das an „Heidelberg 4you“ angeschlos- sen ist. Seit rund drei Monaten kann bereits im Parkhaus P10 Friedrich- Ebert-Platz kostenlos das Internet genutzt werden.

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