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stadtblatt  / 31. Januar 2018 7 AKTUELLES Die Städte als Partner der UN OB Würzner sprach in Davos mit UN-Vertre- tern über die stärkere Einbindung von Städ- ten, um Nachhaltig- keitsziele zu erreichen B eim Weltwirtschaftsforum ver- gangene Woche in Davos hat Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner mit hochrangigen Vertre- tern der Vereinten Nationen über eine stärkere Einbindung der Städte in die Strategie der UN gesprochen. Die Vereinten Nationen haben sich globale Ziele gesteckt, etwa die Be- kämpfung der Armut, die Förderung von Bildung und Chancengleichheit. UN will Nachhaltigkeitsziele mit den Städten erreichen Prof. Würzner zeigte sich mit den Gesprächsergebnissen sehr zufrie- den: „Es gibt innerhalb der UN ein klares Interesse, den Städten eine größere Rolle als bisher beizumes- sen,um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.Wir haben entsprechende Möglichkeiten diskutiert, von stra- tegischen Partnerschaften bis hin zur strukturellen Einbindung der Städte und der Städtenetzwerke in die Arbeit der Vereinten Nationen.“ Heidelbergs Oberbürgermeister ist zugleich Präsident von Energy Ci- ties, einem Zusammenschluss von mehr als 1000 Städten, die sich für Klimaschutz einsetzen. Der Genfer UN-Generaldirektor Mi- chael Møller, einer der höchsten Vertreter der UN in Europa, sagte nach einem Gespräch mit Würzner vor Journalisten: „Es ist sehr wich- tig, dass die Städte unsere Partner werden,um die Nachhaltigkeitsziele der UN zu erreichen. Über die Städte könnenwir die Menschen erreichen. Ohne diese Partnerschaft wird es kaum möglich sein, unsere globalen Ziele zu erreichen.“ „Ohne die Städte geht es nicht“ Der Oberbürgermeister führte in Davos Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Nicht-Regie- rungsorganisationen.Sein Zwischen- fazit: „Sowohl die Politik als auch die Wirtschaft stellen fest: Wenn wir über Verkehrsprobleme sprechen, brauchen wir die Städte. Wenn wir über saubere Luft, Bildung, Chancen- gleichheit oder Klimaschutz spre- chen, brauchen wir die Städte. Ohne die Städte geht es nicht.“ Würzner weiter: „Die Abschottungs- politik des US-Präsidenten befördert die Kooperation zwischen allen auf- geschlossenen Partnern, gerade auch in den USA.“ So haben nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Kli- maschutzabkommen viele US-Städte erklärt, die Klimaschutzziele der UN übernehmen zu wollen. Auf diese Entwicklung setzt der Oberbürger- meister: „Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen genießen hohe Anerkennung. 150 Staaten und 300 der 400 größten Unternehmen der Welt unterstützen diese Ziele wie Kampf gegen Armut oder Einsatz für Gesundheit, Bildung und Chancen- gleichheit. Die Städte können einen erheblichen Beitrag dazu leisten.“ Am Weltwirtschaftsforum nahmen mehr als 3.000 Menschen aus aller Welt teil, darunter etwa 70 Staats- und Regierungschefs. Zentrales The- mawar die „Gemeinsame Zukunft in einer zersplittertenWelt“. af Michael Møller, Genfer UN-Generaldirektor (l.) mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner beim Weltwirtschaftsforum in Davos ( Foto Stadt Heidelberg) Sichere Gehwege Poller in der Bergheimer Straße Die Stadt Heidelberg wird in der Bergheimer Straße bei den Hal- testellen Altes Hallenbad und Rö- merstraße Poller aufstellen, um das verbotswidrige Gehwegparken auf der Häuserseite zu verhindern. Das verbessert die Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger, da sie leichter vom Gehweg zur Hal- testelle überwechseln können und von Autos besser gesehen werden. Die neuen Poller werden an der Hal- testelle Altes Hallenbad in beiden Fahrtrichtungen aufgestellt, an der Haltestelle Römerstraße in Fahrt– richtung Innenstadt. Ausschlagge- bend war der Hinweis des Gemein- devollzugsdienstes (GVD): Trotz engmaschiger Überwachung und Verteilung von Knöllchen war das Gehwegparken in diesem Bereich nicht einzudämmen. „Gegen den Antisemitismus kämpfen“ Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus A lljährlich erinnert die Stadt Heidelberg am 27. Januar an die Opfer des Nationalsozialismus. Bei der diesjährigen Veranstaltung im Spiegelsaal des Prinz Carl sprach Gastredner Dr.Vadim Galperin, Erster Vorsitzender der Jüdischen Kultusge- meinde Heidelberg. Bürgermeister Dr. Joachim Gerner begrüßte als Vertreter der Stadt die Gäste. Er forderte, dass das Erinnern an die Gräueltaten der Nazis Teil der Gesellschaft bleiben müsse. Dr. Va- dim Galperin stellte die Frage, wie die Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis möglich ge- wesen sei und wie ein Holocaust in Zukunft verhindert werden kön- ne. „Es muss mit allen Mitteln ge- gen den Antisemitismus gekämpft werden“, lautete seine Antwort auf diese Frage. Wichtig sei, die jüngere Generation gegen jede Art von Reli- gionsintoleranz und Rassismus zu erziehen.Undmanmüsse „alles,was uns an Kraft zur Verfügung steht,da- ransetzen, damit die Welle des Has- ses nicht unsere Gesellschaft über- schwemmt.“ red Dr. Vadim Galperin, Erster Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg, sprach darüber, wie ein Holocaust in Zukunft verhindert werden kann. ( Foto Rothe)

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