Kultur und Freizeit
„Wir öffnen Grenzen“
Theater und Orchester Heidelberg geht neue Wege – 1. Kinder- und Jugendkongress
Neues Haus, neue Projekte: Intendant Holger Schultze und sein Team bereiten den ersten Heidelberger Kinder- und Jugendkongress vor. „Wir öffnen Grenzen“ lautet das Motto, mit dem junge Menschen aufgefordert sind, im Theater aktiv zu werden.
„Wir wollen nicht nur Grenzen zwischen Kulturen öffnen, sondern auch die des Theaters. Jugendliche, die vorher noch kaum in Kontakt mit dem Theater gekommen sind, sollen die Möglichkeit haben, hier aktiv zu werden,“ erklärt Franziska-Theresa Schütz, künstlerische Leiterin des Jungen Theaters. Zum Kongress vom 21. bis 24. Februar 2013 hat das Junge Theater zehn Künstler aus den Bereichen Tanz, Theater, Performance, Bildende Kunst, Musik, Bühnenbild, Politik und Architektur eingeladen, die sich in verschiedenen Werkstätten mit dem Thema Grenzöffnung auseinandersetzen. Sie werden mit Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren künstlerische, persönliche und gesellschaftliche Grenzen untersuchen und hinterfragen. Mit dabei ist auch der Jugendgemeinderat.
Intendant Holger Schultze hat es sich auf die Fahnen geschrieben, Menschen jenseits des traditionellen Theaterpublikums für sein Haus zu begeistern. Deshalb kooperiert er beispielsweise mit Schulen, mit Studenten, mit dem Bündnis gegen Armut, lockt mit attraktiven Angeboten verstärkt Publikum aus dem Umland und veranstaltet einen Jugendkongress. „Das Theater soll das kulturelle Zentrum des Stadt werden“, ist seine Vision. Begeistert ist er vom Rückhalt, den er vom Oberbürgermeister, dem Gemeinderat und den Bürgerinnen und Bürgern erfährt: „Wenn alle Städte sich so für ihr Theater engagieren würden, hätten wir keine Theaterkrise in Deutschland.“ Die Begeisterung nach der Eröffnung hält jedenfalls an: Schultze freut sich über steigende Abozahlen und ausverkaufte Vorstellungen. So waren am Tag nach der Schauspielpremiere von „Leonce und Lena“ alle Vorstellungen ausverkauft. Auch, wenn es an der ein oder anderen Stelle im Haus noch hakt, die Akustik im Foyer bemängelt wird oder die Warteschlangen an der Garderobe: „Wir sollten uns über die 95 Prozent freuen, die bestens im neuen Haus laufen, und das andere werden wir auch noch in den Griff kriegen“, so Schultze. (www.theaterheidelberg.de)