Stadtentwicklung

Zukünftige Wirtschaftsansiedlung in Heidelberg

Wissenschaft und Forschung von großer Bedeutung – Flächen sind knapp, urbane Standorte gefragt

Der Stadt Heidelberg liegt jetzt ein neues Wirtschaftsflächenkonzept vor, das am 16. Januar im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss und am 6. Februar 2013 im Gemeinderat vorgestellt wird.

Im inzwischen fertiggestellten SkyLabs (Mitte) sowie auf den Baufeldern rundum bietet die Bahnstadt Platz für wissenschaftsnahe Unternehmen.
Im inzwischen fertiggestellten SkyLabs (Mitte) sowie auf den Baufeldern rund um das Gebäude bietet die Bahnstadt Platz für wissenschaftsnahe Unternehmen. (Archivfoto: Sommer)

Die Studie weist auf die gravierende Flächenknappheit in Heidelberg hin und auf die veränderten Bedürfnisse von Unternehmen, die vornehmlich Standorte mit hoher urbaner Qualität suchen.

Wissenschaftsstadt Heidelberg

Hier geben die Gutachter der CIMA Beratung + Management GmbH in Köln und des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) Handlungsempfehlungen zur Entwicklung neuer Flächen. Besonders berücksichtigt wird dabei die Bedeutung Heidelbergs als Standort forschungs- und wissensintensiver Unternehmen.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Heidelberg ist ein hochattraktiver Wirtschaftsstandort, besonders für wissenschaftsnahe Unternehmen, aber auch für produzierendes Gewerbe und Handwerk. Um das Entwicklungspotenzial für Heidelberg optimal auszuschöpfen, brauchen wir attraktive Wirtschaftsflächen sowohl für die Entwicklungsmöglichkeiten der einheimischen Wirtschaft als auch für Neuansiedlungen.“

Die wichtigsten Ergebnisse

Heidelberg gilt als relativ „konjunkturrobust“. Mit 83 Prozent Beschäftigtenanteile im Dienstleistungssektor bildet Heidelberg im westdeutschen Vergleich eine Ausnahme. Wissensintensive Dienstleistungen und forschungsintensive Industrien sind in Heidelberg fast doppelt so stark wie im bundesdeutschen Vergleich. Es ist mit einem Zuwachs von rund 6.200 Beschäftigten in diesem Bereich zu rechnen. Hier steckt erhebliches Entwicklungspotenzial.

Urbane Standorte gefragt

2012 befand sich die Stadt mit nur noch rund 22 Hektar städtischen und sofort verfügbaren Wirtschaftsflächen auf „historisch“ niedrigstem Niveau. Selbst wenn alle Potenziale in den bestehenden Gewerbegebieten ausgeschöpft werden, wird ein Flächendefizit von fast 73 Hektar prognostiziert. Insbesondere fehlen Standorte mit urbaner Infrastruktur.

Es besteht vordringlicher Handlungsbedarf bei den Flächentypen „Technologiepark/Universität“ und „urbanen Standorten“. Ein weiterer Bedarf wird im Flächentyp „Gewerbepark“ gesehen, der auf eine qualitative Aufwertung einzelner Gewerbegebiete zielt.

Chance: Konversionsflächen

Wichtig sei die Möglichkeit, Vorhaben schnell zu realisieren. Im Einzelnen empfehlen die Gutachter:

  • eine nach wie vor nachhaltige Flächenentwicklung,
     
  • die Stärkung von „urbanen“ Standorten. Hier bieten die Konver- sionsflächen große Chancen,
     
  • eine weitere Profilierung des Campus Bahnstadt als Erweiterung des Technologieparks Heidelberg und die Entwicklung weiterer Standorte für wissensorientierte Unternehmen,
     
  • die Aufwertung bestehender Flächen für produzierende Gewerbe und Handwerk („Gewerbeparks“),
     
  • weiterhin den Verzicht auf flächen- intensive Betriebe mit wenig Beschäftigten,
     
  • ungeeignete Flächen als „Tauschflächen“ anzubieten.

Das gesamte Konzept steht unter www.heidelberg.de/wirtschaft.

Fachtagung

Das Thema „Wirtschaftsflächen der Zukunft“ wird auch im Rahmen einer Fachtagung des Deutschen Instituts für Urbanistik am 24. und 25. Januar 2013 in Heidelberg gemeinsam mit einer breiten Fachöffentlichkeit diskutiert. Alle Interessierten könnnen teilnehmen. Die Tagungsgebühr beträgt 160 Euro, Anmeldungen unter www.heidelberg.de/difu-fachtagung oder beim Amt für Wirtschaftsförderung, Telefon 06221 58-30000, -30014.   (ck)