Bahnstadt
Wettbewerb für Schule, Bürgerzentrum und Kita
Gemeinsame Planung für Gadamerplatz und benachbartes Grundstück soll Schulerweiterung ermöglichen
Im Zentrum der Bahnstadt sollen eine Schule, ein Bürgerzentrum und eine Kindertagesstätte entstehen. In einer gemeinsamen Sondersitzung sprachen sich vergangene Woche mehrere Ausschüsse des Gemeinderates und Beratungsgremien für einen überarbeiteten Vorschlag der Stadtverwaltung aus.
Dieser sieht vor, die drei Funktionen nach Möglichkeit auf dem Gadamerplatz sowie auf einem östlich angrenzenden Grundstück unterzubringen. Die Ausschüsse empfahlen einstimmig bei wenigen Enthaltungen, einen zweistufigen Wettbewerb auszuloben, um entsprechende Lösungen zu erarbeiten. Über diese Empfehlung entscheidet der Gemeinderat voraussichtlich am 16. Mai 2012.
Als erster Schritt soll bis zum Schuljahr 2015/2016 die Grundschule auf dem Gadamerplatz entstehen, wobei Frei- und Bewegungsflächen auf dem Platz erhalten bleiben sollen. In östlicher Richtung schließen sich auf dem Baufeld Z 1 Erweiterungsmöglichkeiten für höhere Klassenstufen bis hin zu Klasse 13 an – als Option zur Entwicklung einer Gemeinschaftsschule. Weiterhin sollen auf den beiden Grundstücken das Bürgerzentrum und die Kindertagesstätte untergebracht werden. Sollte sich im Zuge des Wettbewerbs herausstellen, dass die Kindertagesstätte nicht auf diesem Areal untergebracht werden kann, soll sie nach der Empfehlung der Ausschüsse als Teil der Bebauung auf dem westlich des Gadamerplatzes gelegenen Baufeld SE 2 realisiert werden.
Für das geplante Bürgerzentrum soll ein detailliertes Raumprogramm entwickelt und vor Wettbewerbsausschreibung mit dem Gemeinderat abgestimmt werden. Das pädagogische Konzept der Grundschule mit Entwicklungsoption zur Gemeinschaftsschule soll eng mit der Pädagogischen Hochschule und dem Runden Tisch Schulentwicklung abgestimmt werden.
Die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen, Bürgerzentrum, Kita und Grundschule in einem vierstöckigen Gebäude auf dem Gadamerplatz unterzubringen. Sie hatte hierzu den Entwurf eines Hamburger Architekturbüros als Ergebnis einer Machbarkeitsstudie vorgelegt. Dieser Entwurf wurde Ende April im Kulturausschuss abgelehnt. Dabei stieß vor allem die Anordnung der Freiflächen für die Grundschüler auf dem Dach des Gebäudes auf Kritik. Zudem wünschte sich die Mehrheit des Ausschusses, dass Entwicklungsmöglichkeiten für eine Gemeinschaftsschule in unmittelbarer Nähe der Grundschule einzuplanen sind. Diesen Forderungen folgte die Stadtverwaltung mit ihrem neuen Vorschlag.
Ambitionierter Zeitplan
Das neue Konzept sieht zunächst einen städtebaulichen Ideenwettbewerb und anschließend einen kombinierten Freiflächen- und Hochbaurealisierungswettbewerb vor. Wenn es gelingt, das Wettbewerbsverfahren noch 2012 zum Abschluss zu bringen, bleiben für Planung und Bau von Grundschule und Bürgerzentrum bis zum vorgesehenen Eröffnungstermin im September 2015 rund zweieinhalb Jahre – ein ambitionierter, aber machbarer Zeitplan.
Bahnstadt
Mit der Bahnstadt entsteht derzeit ein neuer Stadtteil mit einer Mischung aus Wohnen, Wissenschaft und Gewerbe. In dem Areal sollen künftig 12.000 Menschen leben und arbeiten. Die Nachfrage ist so groß, dass die Bebauung schneller voranschreitet als geplant. Das Konzept setzt auf eine nachhaltige Stadtentwicklung, etwa in puncto Klimaschutz oder Familienfreundlichkeit. Die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg (EGH) entwickelt und vermarktet einen Großteil der Flächen. Rund zwei Milliarden Euro, so die Schätzungen, werden in den Stadtteil fließen. Das Areal ist mit 116 Hektar größer als die Altstadt und liegt auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofes.
Mehr Informationen unter www.heidelberg-bahnstadt.de (rie/ds)