Aktuelles

„Werkstatt für jugendkulturelle Aktivitäten“

In der Dischingerstraße 5 hat die Stadt Räume für Jugend und Kultur gefunden

Ein Jugendkulturzentrum steht seit vielen Jahren auf der Wunschliste der Jugendlichen in Heidelberg. Jetzt hat die Stadtverwaltung mit einem ehemaligen Druckereianwesen im Industriegebiet Pfaffengrund eine Immobilie gefunden, in der Jugendkultur Tür an Tür mit anderer kultureller Nutzung möglich wäre.

Kulturamtsleiter Hans-Martin Mumm und Bürgermeister Dr. Joachim Gerner (r.) bei der Besichtigung der Dischingerstraße 5.
Viel Platz für Jugendkultur: Kulturamtsleiter Hans-Martin Mumm und Bürgermeister Dr. Joachim Gerner (r. bei der Besichtigung der Dischingerstraße 5. (Foto: Rothe)

Die Immobilie im Industriegebiet Pfaffengrund, in der ehemals die Druckerei Hörning untergebracht war, besteht aus drei Werkshallen und einem Bürogebäude mit drei Ebenen. Insgesamt steht eine Fläche von mehr als 1.700 Quadratmetern zur Verfügung. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist über die S-Bahn und die Buslinie 34 gewährleistet. Die Grundzüge eines Nutzungskonzepts, das die Stadtverwaltung für die Dischingerstraße 5 im Januar 2012 vorstellte, bewertete der Kulturausschuss positiv.

„Wir haben uns intensiv bemüht, eine Lösung für das lange gewünschte Jugendkulturzentrum zu finden. Mit der Dischingerstraße 5 ist uns das gelungen. Hier können wir eine Werkstatt für jugendkulturelle Aktivitäten realisieren. Die Immobilie bietet die gute Gelegenheit, dem in Not geratenen Kosmodrom zu helfen und gleichzeitig dem Wunsch nach selbstverwalteter Jugendkultur gerecht zu werden“, erklärte Bürgermeister Dr. Joachim Gerner bei einer Begehung Mitte März.

Vielfältige Nutzung

Folgende Nutzungsmöglichkeiten sieht das Konzept der Stadtverwaltung vor:

  • Herzstück ist die kulturelle Nutzung der Immobilie durch die Jugendlichen des „Vereins für kulturellen Freiraum“. In einer 350 Quadratmeter großen Halle können Band-Proberäume, Seminar- und Ausstellungsräume eingerichtet werden.
     
  • In einer zweiten, 450 Quadratmeter großen Halle für 300 Personen soll das „Kosmodrom“ des Vereins Spielraum e. V. eine neue Heimat finden.
     
  • Die dritte Halle mit einer Gesamtfläche von 480 Quadratmetern steht für weitere kulturelle Nutzungen zur Verfügung. Die Verwaltung könnte sich hier das Klangforum als Nutzer vorstellen. Die Spezialisten für zeitgenössische Musik suchen seit Jahren geeignete Proberäume. Aber auch andere Kulturinstitutionen könnten hier geeignete Räume finden.

Wer Hauptmieter der Immobilie Dischingerstraße 5 werden soll, ist bislang offen. Angeboten hat sich der Verein Spielraum, der zu diesem Zweck eine eigene Gesellschaft gründen würde. Voraussichtlich vor der Sommerpause werden sich Jugendgemeinderat und Gemeinderat mit der genauen Ausgestaltung des Zentrums für Jugend und Kultur befassen.

Hintergrund

Ursprünglich sollte der Standort Bahnbetriebswerk zum Jugendzentrum ausgebaut werden. Aus Kostengründen war das im Doppelhaushalt 2011/2012 nicht umsetzbar. Auch die Idee, in der Siemensstraße 40 im sogenannten Schmitthelmkomplex das Jugendzentrum neben dem dort ansässigen „Kosmodrom“ unterzubringen, war wegen der in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen industriellen Produktionsstätten nicht realisierbar. Nun hat die Stadtverwaltung mit dem ehemaligen Druckereianwesen Dischingerstraße 5 eine Immobilie gefunden, die für die Ansprüche eines Zentrums für Jugend und Kultur gut geeignet ist.  (eu)