Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Thomas Krczal

Metropolticket

Thomas Krczal

Für Menschen, die von Grundsicherung leben müssen, stellt sich Mobilität oft sehr schwierig dar. Zumeist ohne Auto und einem kalkulierten Ansatz von rund 22 Euro beim Arbeitslosengeld II ist die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs trotz einiger Ermäßigungen aufgrund der hohen Kosten für normale Zeitkarten nur sehr eingeschränkt möglich. Dabei ist Mobilität eine wesentliche Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe von sozial schwächeren Menschen. Bei der Jobsuche, Behördengängen, Arztbesuchen oder einfach um den Kindern am Wochenende mit einem Ausflug eine Freude zu machen – ohne die notwendige Mobilität ist Vieles davon für Ärmere nur mit Erschwernissen möglich.

Bereits mit der Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2009/2010 hatte mit Unterstützung der SPD-Fraktion eine Mehrheit des Gemeinderates die Einführung eines „Sozialtickets“ beschlossen und mit der Verabschiedung des folgenden Doppelhaushaltes 2011/2012 diesen Beschluss erneuert. Die Kreisverbände der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Metropolregion haben parallel mit dem VRN ein verbundweites Modell einer Zeitkarte analog dem Jobticket für sozial Schwache entwickelt. Die Kommunen der Metropolregion können nun mit entsprechendem finanziellem Engagement zumindest für ihre Bereiche ein solches Ticket umsetzen. Besser wäre jedoch eine regionale Lösung aller Städte und Gemeinden im VRN-Gebiet.

In Heidelberg hatte die Umsetzung trotz eindeutiger politischer Beschlüsse nach mehr als drei Jahren nur wenig Fortschritte gemacht. Nach erneuter Antragstellung der SPD im Gemeinderat ist nun endlich Bewegung in die Sache gekommen. In Abstimmung mit dem Bündnis gegen Armut führt die Verwaltung in den nächsten Wochen eine Umfrage unter den Betroffenen durch, um ein möglichst bedarfsgerechtes Angebot für ein Metropolticket entwickeln zu können. Wir hoffen, dass dies endlich der Startschuss ist, um möglichst bald den sozial Schwächeren in unserer Stadt Mobilität ein Stück zu erleichtern.