Kultur

Reisen bis zum Mond

Die neue Spielzeit 2006/2007 im Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg

„Sehnsucht nach der Ferne“ ist das Motto, das die kommende Spielzeit 2006/2007 im Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg begleiten wird. Intendant Peter Spuhler und seine Team reisen auf der Bühne von Amerika bis in den Fernen Osten...und einmal sogar zum Mond!

Rocky Horror ist Kult – und deshalb eine der Wiederaufnahmen im Spielplan 2006/2007 des Heidelberger Theaters. (Foto: Theater)
Rocky Horror ist Kult – und deshalb eine der Wiederaufnahmen im Spielplan 2006/2007 des Heidelberger Theaters. (Foto: Theater)

Die Spielzeit beginnt mit zeitgenössischer Musik: Hans Zenders Oper „Chief Joseph“, ein Stück um die unaufgearbeitete Vergangenheit Amerikas und die Konflikte zwischen Natur und modernem Lebensstil, eröffnet am 29. September die neue Saison. In den Fernen Osten reist das Opernensemble am 26. Oktober, wenn Puccinis „Madama Butterfly“ Premiere feiert. Dass das Schmuckkästchen Heidelberger Theater für Barock-opern geradezu geschaffen ist, will Opernchef Bernd Feuchtner mit der Aufführung der Vivaldi-Oper „Mo(n)tezuma“ beweisen, die ein mexikanisches Team inszeniert. Mit einer spartenübergreifenden Inszenierung entführt das Theater sein Publikum auf den Mond: ab 17. Februar mit Paul Linckes Operette „Frau Luna“. Mit „Le nozze de Figaro“ knüpft das Opernensemble ab 31. März an den Mozart-Zyklus an, den es in dieser Spielzeit mit dem Publikumsrenner „Don Giovanni“ begonnen hat. Die Serie von Benjamin Brittens Kirchenopern wird mit „The Prodigal Son“ im April im Rahmen der Reihe „Kultur im Stadtteil“ fortgesetzt.

Neue Akzente setzen will das Tanztheater pvc der Tanztheater-Kooperation Freiburg-Heidelberg. Insgesamt 23 Premieren von großen und kleineren Projekten werden Premiere feiern. Das Tanztheater unter dem Kuratorium von Joachim Schlömer will den Tanz näher an die Bevölkerung bringen. So wird das Ensemble beispielsweise in Heidelberger Privatwohnungen kleine Stücke aufführen.

Die Schauspielsaison wird mit einer Bühnenbearbeitung von Franz Kafkas „Amerika“ am 3. Oktober eröffnet – ein Stück, das ebenso wie Kleists „Michael Kohlhaas“ (Premiere: 21. April) auf dem Lehrplan der Schulen steht. In Fortsetzung von „König Oedipus“ steht vom 20. Januar an „Oedipus auf Kolonos“ in der Übertragung von Walter Jens auf dem Spielplan. 2007/208 soll – so Schauspieldirektor Axel Preuß – die Reihe durch „Antigone“ komplettiert werden. Am 10. März feiert Ibsens „Die Frau vom Meer“ und am 2. Juni „Der kaukasische Kreidekreis“ von Brecht Premiere.

Die Spielstätte „zwinger 1“ bleibt der Ort für Neues und behält die ästhetische Bandbreite und das mobile Raumkonzept. Inhaltlich beherrschen „Science Fiction“ und „Karl May“ die Bühne für Zeitgenössisches.

Kontinuität ist in der kleinsten Spielstätte, dem „friedrich 5“ angesagt: In kleineren Inszenierungen sollen sich die Ensemblemitglieder selbst ausprobieren und dem Publikum vorstellen. Auch der Publikumsrenner „Friedrichstraße – die Theatersoap“ geht in die nächste Runde.

Fünf Premieren und sieben Wiederaufnahmen im Gepäck startet das Kinder- und Jugendtheater „zwinger 3“ seine Reise in die Ferne. Mit „Schwanenweiß“ von August Strindberg ist abermals ein Weihnachtsmärchen auf der Städtischen Bühne zu sehen. Bei den Schlossfestspielen 2007 dürfen sich Eltern und Kinder auf die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn freuen. Erstmals werden in der neuen Spielzeit auch Schauspieler eigene Projekte erarbeiten.

Generalmusikdirektor Cornelius Meister und sein Orchester setzen die Philharmonischen Konzerte, Kammerkonzerte, Familienkonzerte und Bachchor-Konzerte fort. Der neue „Komponist für Heidelberg“, der Tscheche Miroslav Srnka, wird sich beim ersten Philharmonischen Konzert am 11. Oktober in Heidelberg vorstellen.

Das neue Spielzeitheft mit ausführlichen Infos erscheint Mitte Juni und ist dann an der Theaterkasse, Theaterstraße 4, erhältlich. Infos auch unter www.theaterheidelberg.de (eu)