Stadt & Leute
Probleme an der Neckarwiese
Diskussionsveranstaltung des Jugendgemeinderats mit Anwohnern und Polizei
Der Jugendgemeinderat hatte am 24. Mai zu einer öffentlichen Diskussion über den Konflikt zwischen Anwohnern und Jugendlichen bei der Nutzung der Neckarwiese eingeladen und übermittelte dem STADTBLATT darüber folgenden Bericht:
Mehr als 90 Besucher füllten am Mittwochabend das Ruderhaus des HRK, um auf Einladung des Jugendgemeinderates (JGR) die Probleme an der Neckarwiese zu diskutieren. Dabei waren etwa die Hälfte der Gäste Anwohner, die andere Hälfte interessierte Jugendliche. Außerdem hatte der JGR den Leiter des Landschaftsamts, Michael Schwarz, den Sprecher der Polizei Heidelberg, Harald Kurzer, und Peter Kocks vom Stadtteilverein Neuenheim eingeladen. Der JGR selbst wurde auf dem Podium von Franziska Hildebrandt vertreten. Holger Buchwald, Redakteur der Rhein-Neckar-Zeitung, moderierte die Diskussion.
In der streckenweise sehr hitzigen Debatte ging es vor allem um die Themen Müll, Lärm und Sicherheit. Eingangs formulierte Hildebrandt die Wünsche der Jugendlichen: mehr Verständnis von den Anwohnern und ein weniger restriktives Vorgehen der Polizei. Insbesondere forderte sie mehr Toleranz der Anwohner ein. Wer an der Neckarwiese wohne, müsse sich auf die Situation einstellen. Schließlich sei die Wiese der einzige öffentliche, kostenlose Treffpunkt für Jugendliche. Gleichzeitig stellte sie aber auch klar, dass bestimmte Grenzen eingehalten werden müssten. Besonders sauer stieß den Anwohnern hingegen die steigende Zahl von Jugendlichen auf, die sich an die Hauswände der Uferstraße und der Seitenstraßen erleichtern. Viele Neuenheimer machten ihrem Ärger besonders zu diesem, aber auch zu vielen anderen Themen Luft.
„Das ist erst der Anfang eines konstruktiven Dialoges. Es muss noch viel passieren“, meint Lars Kehrel, stellvertretender Vorsitzender des JGR. Seine Kollegin Luisa Roßnagel ist sich sicher, dass man auf einem guten Weg ist. „Wir hätten nie mit einer so großen Anzahl an Teilnehmern gerechnet. Die zeigt, wie wichtig das Thema ist, und dass so eine Veranstaltung längst überfällig war.“, so die 18-jährige KFG-Schülerin.