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Stromproduktion auf dem Schuldach

Neue Fotovoltaik-Anlage in Wieblinger Carl-Bosch-Schule

In der spätsommerlichen Mittagssonne strömen die Schüler auf die Straße, der Unterricht an der Carl-Bosch-Schule ist vorbei. Pausenzeit. Doch auf dem Dach der Werkstatt läuft die Stromproduktion weiter; die Mittagssonne sorgt für eine hohe Ausbeute der neuen Fotovoltaik-Anlage. Sie ist vom Schulhof nicht zu sehen, aber bald wird eine moderne Anzeigetafel Auskunft über ihre Leistung geben.

Der Lehrer Martin Hammerich neben einem Solarpanel auf dem Schuldach
Der technische Lehrer, Martin Hammerich, zeigt seinen Schülern, wie die kleine Schulungsanlage Strom produziert.

„Wir erwarten einen jährlichen Ertrag von 85.000 Kilowattstunden“, sagt Peter Erb, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt. „Damit können wir 37 Haushalte versorgen.“ Sein Unternehmen hatte mit dem Umweltamt geeignete städtische Dächer gesucht, um neue Fotovoltaik-Anlagen zu installieren. Dabei fiel die Wahl unter anderem auf die Werkhalle der Carl-Bosch-Schule (CBS) in Wieblingen: Sie wurde gerade für über fünf Millionen Euro saniert – und auf ihrem großen Dach ließen sich die 624 Module der Fotovoltaik-Anlage prima nach Süden ausrichten.
Die neue Anlage entstand in zwei Bauabschnitten, im Mai 2011 ging sie endgültig ans Netz. Mit einer Leistung von 100 Kilowatt gehört sie zu den großen Solaranlagen in Heidelberg. Peter Erb rechnet damit, dass sich durch ihren Betrieb rund 50 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr einsparen lassen. Rund 450.000 Euro kostete die gesamte Anlage, wobei rund 150.000 Euro aus energreen-Mitteln kommen (siehe Kasten).
Solarenergie spielt auch an der Berufsschule der CBS eine große Rolle: Martin Hammerich, technischer Lehrer, stöpselt rote und blaue Kabel in die richtigen Buchsen. Mit einem „Solarkoffer“ demonstriert er seinen Schülern, wie ein kleines Solarmodul arbeitet. Eine Glühbirne leuchtet auf – alle Schaltungen funktionieren. „Schon seit 2006 haben wir eine kleine Schulungsanlage“, berichtet Hammerich, „sie besteht aus 34 Modulen“. Im Foyer zeigt eine Infotafel an, wie viel Strom produziert wird – und auch auf der Website der Schule kann jeder nachlesen, welche Leistung die Anlage bringt. Bis jetzt waren es rund 24.000 Kilowattstunden Strom, wobei rund 14 Tonnen CO2 vermieden wurden. Der Lehrer freut sich über die zwei Fotovoltaik-Anlagen: „So wird das Thema sehr anschaulich für die Schüler.“

heidelberg energreen…
… ist ein Angebot der Stadtwerke ­Heidelberg für alle, die erneuerbare Energien in der Region voranbringen wollen.
Das Prinzip: heidelberg energreen-Kunden entscheiden sich für einen frei wählbaren Aufschlag zwischen einem und vier Cent pro Kilowattstunde Strom. Diese Mittel werden für den Bau und Betrieb von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verwendet.
Seit 2001 haben die Stadtwerke Heidelberg in der Region bereits 35 Fotovoltaikanlagen mithilfe der energreen-Mittel gebaut. Mit ihrer Leistung von 902 Kilowatt Peak haben die Anlagen allein im energreen-Jahr 2009/2010 etwa 773 Megawattstunden Strom erzeugt und 477 Tonnen CO2 gespart.
Zukünftig sollen jedes Jahr drei bis fünf neue Anlagen mit einer Leistung zwischen 150 und 200 Kilowatt entstehen; dadurch werden jedes Jahr weitere 60 Tonnen CO2 vermieden.