Die Stadtwerke-Seite
Nutzen Sie den Tag der Technik für eine Bergbahnfahrt und zur Besichtigung des Maschinenraumes auf dem Königstuhl
Sie gehören zu den ältesten sich noch im Einsatz befindenden Verkehrsmitteln: gemeint sind die Heidelberger Bergbahnen. 1890 wurde die untere Bergbahn vom Kornmarkt über Schloss zur Molkenkur in Betrieb genommen.
Damals funktionierte es noch mit Wasserkraft. 1907 wurde die Bergbahnstrecke erweitert hinauf zum höchsten Punkt Heidelbergs: dem Königstuhl. Dann wurden beide Bergbahnen elektrifiziert. Die beiden Bergbahnen sind gerade am Tag der Technik einen Besuch wert. Die untere Bergbahn zählt nach der Neukonzeption im vergangenen Jahr zu den modernsten elektrisch betriebenen Standseilbahnen Deutschlands. Die obere Bergbahn ist noch mit ihren hölzernen Wagen aus dem Jahr 1907 unterwegs. Am Knarren und Knacken können es die Fahrgäste hören. Allein die Fahrt ist ein Erlebnis, ohne den Ausblick, der den Besuchern des Königstuhl geboten wird. Die Heidelberger Bergbahnstrecke ist mit 1,5 km Länge die längste Bergbahnstrecke in Deutschland. Ein frei zugänglicher Maschinenraum auf der Station Königstuhl ermöglicht den Technikinteressierten den Blick auf das Schwungrad und die Zugseile. Darüber hinaus gibt es im Warteraum der Station Königstuhl eine Dauerausstellung, die zur Geschichte und Technik des Heidelberger Öffentlichen Personennahverkehrs einige Objekte zeigt. Fahrpreise und Fahrpläne können unter www.bergbahn-heidelberg.de abgerufen werd
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Die Wasserballast-Technik beeindruckte Jung und Alt. Immer wieder staunten die Fahrgäste über die Möglichkeit, sich mit Wasser hochziehen zu lassen. Die meisten sind so aufgedreht nach der Fahrt, dass sie noch lange Zeit ihren Freunden und Bekannten erzählen werden, was sie erlebt und gesehen haben. Das erklärte auch den großen Andrang der Fahrgäste, das sprach sich überall im Land herum. Der Heimatdichter Roland Betsch schilderte seine Eindrücke als Kind auf dem Ausflug mit seiner Großmutter „Fahrt nach Heidelberg“: „Um ehrlich zu sein: die Bergbahn war für uns das Interessanteste, namentlich die Staunen erregende Sache mit dem Wasser. Waren schon die Wagen selbst in ihrer Form ganz tolle Ausgeburten, so gestaltete sich besonders erregend, dass der obere Wagen auch noch mit Wasser gefüllt wurde, damit er, solchermaßen genügend schwer, den anderen Wagen, der im Tal stand, durch sein gewichtiges Abwärtsfahren am Drahtseil hochzuziehen imstande wäre. Unten angekommen, wurde dann ein Schieber geöffnet, und das Wasser schoss rauschend und gurgelnd wieder aus dem Wagen heraus.“ (Große Liebe zu Heidelberg, 1941).
Auszug aus dem Buch: Die Heidelberger Bergbahnen. Stationen der Romantik – ein Mammutbaum erzählt. Erscheint im Juli 2006 bei den Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetrieben.