Stimmen aus dem Gemeinderat
SPD
Dr. Anke Schuster
Aufnahmeverfahren an Heidelberger Gymnasien
Auch dieses Jahr hat wieder ein hoher Prozentsatz der Heidelberger Kinder, die Empfehlung u.a. für das Gymnasium erhalten. Das ist erfreulich. In den letzten Wochen fanden die Aufnahmeverfahren für die neuen Fünftklässler des Schuljahrs 2006/2007 an den Heidelberger Gymnasien statt. Was für viele Eltern und deren Kinder zu einem Freudentag wurde, weil sie einen Platz an dem von ihnen ausgesuchten Gymnasium erhalten haben, wurde für einige Eltern und Kinder zum Frusttag, denn ihre Kinder erhielten nur Absagen.
Auf Unverständnis bei den Eltern stieß dabei, 1. dass ihnen eine Wahlfreiheit bei der Wahl des Gymnasiums für ihre Kinder suggeriert wurde, die faktisch nicht vorhanden ist, 2. dass die Auswahlkriterien, nach denen Kinder an den staatlichen Gymnasien aufgenommen werden, nicht transparent sind bzw. zu spät kommuniziert werden. In der Konsequenz müssen Familien unnötig viele Infotage besuchen, obwohl ihre Kinder keine reelle Chance auf eine Aufnahme haben. Für die Kinder, die sich jedes Mal aufs Neue freuen, um dann eine Absage zu bekommen, ist dies besonders schlimm. Einige Kinder haben bis heute noch keine endgültige Zusage, welches Gymnasium sie aufnehmen wird. Die Eltern fürchten bereits, dass sie überhaupt keinen Platz mehr an einem Heidelberger Gymnasium bekommen. Dies ist nicht hinnehmbar.
Die SPD-Fraktion ist der Meinung, dass im Interesse der Kinder und Eltern das Verfahren dringend optimiert werden muss. Folgenden Antrag haben wir deshalb für den Kulturausschuss gestellt:
1. Hat sich die Zahl der Schüler/innen mit Gymnasiumsempfehlung für das Schuljahr 2006/2007 drastisch im Vergleich zu den Vorjahren verändert?
2. Gibt es seit diesem Jahr eine erhöhte Zahl an Viertklässlern im Süden der Stadt, was einen Druck auf das Helmholtz-Gymnasium auslöst?
3. Wie viele auswärtige Kinder haben die staatlichen Gymnasien für das Schuljahr 2006/2007 aufgenommen?
4. Ist die wohnortnahe Versorgung noch ein Hauptkriterium für die Aufnahme von Kinder? Wenn ja, warum wurden in diesem Jahr dann so viele Kinder aus der Weststadt am Helmholtz-Gymnasium abgelehnt?
5.Nach welchen Kriterien wählen die staatlichen Gymnasien ihre Kinder aus? Wie werden die Eltern der Viertklässler im Vorfeld über diese Kriterien informiert?
6. Wie kann es möglich sein, dass Eltern erst nach Ostern eine Ablehnung eines staatlichen Gymnasiums erhalten und bei Nachfrage bei den anderen staatlichen Gymnasien die Auskunft erhalten, dass diese voll sind?
7. Wie lässt sich das Verfahren optimieren, damit Kinder und Eltern nicht unnötig viele Infotage besuchen müssen, um dennoch nur Absagen zu erhalten?
8. Welche Gründe haben dazu geführt, dass im Helmholtz-Gymnasium keine 5. Klasse bei den Fünfklässlern genehmigt wurde? 9. Wäre bei einer veränderten räumlichen Situation am Helmholtz-Gymnasium eine Genehmigung möglich gewesen?