Kultur und Freizeit
Premierenregen über Heidelberg
Spielzeit 2011/2012: Was das künftige Heidelberger Theater-Team plant
Mit 36 Premieren von Oktober 2011 bis Juni 2012 will der künftige Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg Holger Schultze mit seinem Team Heidelberg erobern. Sein Spielzeitprogramm für die Saison 2011/2012 stellte er jetzt im Heidelberger Rathaus vor.
Der Stadt will Schultze sich langsam nähern: mit Autoren aus der Region, mit Künstlern, deren Geschichte mit Heidelberg verbunden ist, mit Themen, die die Stadt bewegen, an Orten, die sich außerhalb des üblichen Theaterbetriebs befinden. Theater gibt‘s beispielsweise auf einem Neckarschiff und im Straßenbahndepot. Den regulären Bühnenbetrieb muss das Schultze-Team noch eine Spielzeit lang in den Übergangsspielstätten Opernzelt und Theaterkino organisieren, bevor im Herbst 2012 das frisch sanierte Theater eröffnet wird. Im Opernzelt steht Verdis „Aida“ am 1. Oktober als Eröffnungspremiere auf dem Spielplan.
Schauspiel
Das Schauspiel folgt mit acht Premieren an acht verschiedenen Spielorten in drei Tagen. Gezeigt werden Zweitaufführungen des Heidelberger Stückemarktes. Später im Jahr steigt der Intendant dann selbst in den Ring und inszeniert O’Neills „Eines langen Tages Reise in die Nacht“.
Tanz
Im Tanz setzt die international renommierte Choreografin Nanine Linning, die ab 2012/13 eine neue Tanzsparte am Theater Heidelberg gründet, mit „Requiem“ ein Zeichen. Einer der großen Pioniere des deutschen Tanztheaters, Johann Kresnik, thematisiert in einem Stück die „Sammlung Prinzhorn“.
Musiktheater
Im Musiktheater gibt es neben Opern wie „Aida“ und „Carmen“ auch eine Opern-Uraufführung von Elfriede Jelinek und Irene Dische mit dem Titel „Der tausendjährige Posten oder Der Germanist“. Am Ende der ersten Spielzeit von Holger Schultze verabschiedet sich Generalmusikdirektor Cornelius Meister mit der Oper „Ariadne auf Naxos“ aus Heidelberg.
Jugendtheater
Im Jungen Theater Heidelberg setzt die neue Leitung mit einem multikulturellen Ensemble Akzente. Neben Produktionen im Zwinger wird im Opernzelt „Der kleine Muck“ und auf dem Schloss „Der kleine Ritter Trenk“ zu sehen sein.
Festivals
Die Spielzeit 2011/2012 ist auch der Beginn einer neuen Kooperation zwischen dem Heidelberger Festival und den Mülheimer Theatertagen. Das Nachspielen von zeitgenössischen Stücken wollen beide ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Neben dem Stückemarkt werden die Festivals „Winter in Schwetzingen“ und die Schlossfestspiele weitergeführt.
Künstler
Holger Schultze ist es gelungen, hochkarätige Künstler nach Heidelberg zu verpflichten. Regisseure und Schauspieler, die unter anderem am Residenztheater München, am Berliner Ensemble, an der Schaubühne Berlin arbeiteten, bestreiten den Spielplan.
Schulen
„Jeder Schüler soll einmal im Jahr ins Theater“, ist Holger Schultzes ehrgeiziges Ziel, das er an seiner derzeitigen Wirkungsstätte Osnabrück erfolgreich verwirklicht hat. Um Kinder und Jugendliche verstärkt an Theater heranzuführen, wird das Theater neue Schulkooperationen mit allen Schulformen einführen. Darüber soll jedem Schüler der fünften bis elften Klasse die Möglichkeit eines Theaterbesuches geboten werden. Durch die Zusammenarbeit über mindestens drei Jahre erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit alle Sparten kennenzu lernen und Berührungsängste abzubauen. (eu)
Die ersten Premierenl
- Musiktheater
1. Oktober: „Aida“ von Giuseppe Verdi - Junges Theater
Oktober: „Sput & Nik“ von Gertrud Pigor - Schauspiel
7. Oktober: „Wermut“ von Katharina Schlender - Tanz
22. Oktober: „Requiem“ von Nanine Linning
Ausführliche Infos zur neuen Spielzeit 2011/2012 unter www.theater.heidelberg.de