Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Dr. Jan Gradel

Kein Ende der Staus in Heidelberg

Dr. Jan Gradel

Ist es Ihnen schon aufgefallen? Die Staus an der Berliner Straße zum Neuenheimer Feld sind kleiner geworden. Nicht, dass diese ganz verschwunden wären – nein –, das geht auch nicht, denn die Kapazität der Zuführungsstrecken ist irgendwann erreicht, wenn über 20.000 Personen dort zu- oder abfahren möchten. Aber man hat es mit einem computergestützten Ampelsteuerungsprogramm namens „Motion“ und einem Invest von 2,4 Millionen Euro geschafft, das kapazitätsmäßig Mögliche auf den Streckenabschnitten zu erreichen. Bestandteile des Systems sind Zählschleifen und Infrarotmelder, die in der Lage sind, sowohl Menge als auch Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Kraftfahrzeuge zu messen, eine echte Bedarfserfassung an allen Knotenpunkten und ein Ampelschaltprogramm, welches genau danach reagiert. Daraus sieht man, was möglich ist, wenn der politische Wille da ist – und genügend Geld investiert wird.

Gleichzeitig ist es Ihnen sicherlich schon aufgefallen, dass die Staus in der restlichen Stadt nicht besser geworden sind. Unsinnig angeordnete Ampelanlagen, Fußgängerampeln, die grün schalten, obwohl niemand das anfordert, Straßenbahnen, die in Kreuzungen einfahren, obwohl sie nicht ausfahren können und Ampelschaltungen, die nicht koordiniert sind, sorgen für das tägliche Chaos. Klar, es wird Heidelberg nie ohne Stau geben. Dazu ist die zur Verfügung stehende Verkehrsfläche bei gegebener Topographie einfach zu gering. Aber mit ein wenig politischem Willen und einem entsprechenden Investitionsprogramm könnten wir es in der Stadt erreichen, dass zumindest das, was kapazitiv an Streckenleistungsfähigkeit möglich ist, auch erreicht und genutzt wird … und zwar für alle Verkehrsteilnehmer! Die Stadtverwaltung hatte in den vergangenen Jahren damit angefangen, in die notwendigen technischen Voraussetzungen für das Ampelsteuerungssystem „Motion“ und „grüne Welle“ zu investieren. Einzelne Knotenpunkte sind damit bereits ausgestattet. Damit das System aber seine Leistungsfähigkeit auch erreicht, müsste wesentlich mehr investiert, alle Zu- und Ablaufstrecken mit einbezogen und die Knotenpunkte miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt werden. Das kostet Geld! Geld, das die rot-grüne Blockademehrheit des Gemeinderates übrigens gerade aus dem Haushalt gestrichen hat!

… wir sehen uns im Stau!