Bahnstadt

Ein urbaner Stadtteil entsteht

Auf der Baustelle Bahnstadt ist schon ansatzweise das erste Wohnquartier zu erkennen

Angesichts der Bahnstadt-Baustelle gerät Ronald Odehnal ins Schwärmen. Der Projektentwickler der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH beschreibt das erste Wohnquartier an den „Schwetzinger Terrassen“, unweit der neuen Feuerwehr, in leuchtenden Farben:

Neues Wohnen in der Bahnstadt: Nahe der Feuerwache baut die GGH mit den „Schwetzinger Terrassen“ das erste Quartier des neuen Stadtteils.
Neues Wohnen in der Bahnstadt: Nahe der Feuerwache baut die GGH mit den „Schwetzinger Terrassen“ das erste Quartier des neuen Stadtteils. (Foto: Rothe)

Kinderfreundlich sei es, weitgehend frei von Verkehr, im Passivhausstandard gebaut, größtenteils barrierefrei, mit Blick auf den Odenwald oder in die Ebene Richtung Schwetzingen und zudem zentrumsnah, so Odehnal: Die 47 Miet- und 41 Eigentumswohnungen mit sechs Gewerbeeinheiten sowie die acht Einfamilienhäuser, die seit Sommer 2010 im Auftrag der GGH gebaut werden, versprechen höchsten Wohnkomfort. Das hat sich herumgesprochen: „Über die Hälfte der Eigentumswohnungen ist schon verkauft oder reserviert“, bestätigt Odehnal die gute Nachfrage.

Bevor die ersten Menschen im Sommer 2012 einziehen, bleibt noch viel zu tun. 21 Schlechtwettertage im Dezember haben den Zeitplan durcheinander gebracht, die müssen jetzt aufgeholt werden, erklärt Henning Saalbach, bei der GGH zuständig für Planen und Bauen. Momentan ziehen die Arbeiter die Mauern der Mehrfamilienhäuser in den „Schwetzinger Terrassen“ und der Einfamilienhäuser an der Promenade hoch, erste Erdgeschosse ragen schon in die Höhe. Vier Architektenbüros sorgen mit ihren Ideen dafür, dass zwischen den Mauern individuelle Wohnwünsche erfüllt werden können und das Quartier nahe der neuen Feuerwache nicht mit einer austauschbaren Einheitsfassade langweilt.

Weil alle Gebäude energiesparende Passivhäuser sind, erhöht sich der Aufwand in der Bauphase. Das beginnt schon im Souterrain: Hier verhindert eine Schicht aus „Glasschaumschotter“ unter den Bodenplatten, dass Kälte reinzieht. Die zum Teil raumhohen Fenster können nur wenige Hersteller in der für den Passivhausstandard notwendigen Dreifach-Verglasung produzieren. Zum Abschluss wird alles gedämmt, damit der Heizwärmebedarf nicht mehr als umgerechnet 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr beträgt. Wenn dann noch die Stadtwerke mit CO2-neutral produzierter Fernwärme den Restenergiebedarf decken, dann wird Heidelbergs neuer Stadtteil zum europaweit größten CO2-freien Quartier.

Auch das Drumherum verspricht Lebensqualität: Der begrünte Innenhof mit den darunter versteckten Parkplätzen, strukturierende Gräben, in denen das Oberflächenwasser versickert, sowie nahe Freiflächen erinnern mehr an ländliches Wohnen als an ein Großstadtquartier. Wenn die ersten Menschen einziehen, werden sie auch die Vorteile vorausschauender Planung wahrnehmen: Denn gleichzeitig mit dem ersten Quartier „Schwetzinger Terrassen“ wird auch die nahe Kindertagesstätte fertiggestellt sein.

Wer trotz dieser Vorzüge die „Schwetzinger Terrassen“ mal verlassen will: Eine Bushaltestelle gleichen Namens vor der Haustür ermöglicht auch das. (neu)

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