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Fernwärme – ein Klima-Plus für Heidelberg
Heidelberg hat einen großen Vorteil beim Klimaschutz: eine gute Versorgung mit Fernwärme. Mit der Wärme aus der Leitung lässt sich besonders umweltschonend heizen, denn die eingesetzte Energie wird im Kraftwerk doppelt genutzt: zur Stromerzeugung und um das Fernwärmewasser zu erhitzen. Kraft-Wärme-Kopplung heißt dieses Prinzip, und damit erreichen die Kraftwerke sehr viel höhere Wirkungsgrade als Anlagen, die nur Strom produzieren und die Wärme ungenutzt in die Umwelt abgeben.
Die Stadt und die Stadtwerke Heidelberg setzen daher in ihren Klimaschutzkonzepten auf den Ausbau der Fernwärme. Bis zum Jahr 2020 soll der Ausstoß des Treibhausgases CO2 damit um 18.200 Tonnen jährlich sinken. „Schon heute steht Heidelberg beim Anteil der Fernwärme am Wärmebedarf bundesweit auf einem der ersten Plätze, und wir wollen noch besser werden“, betont Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg.
Fernwärme schont das Klima
Die CO2-Emissionen beim Heizen mit Öl liegen bei 315 Gramm pro Kilowattstunde, bei der Fernwärme betragen sie nur 175 Gramm. Ein weiteres Plus der Fernwärme in Heidelberg: Durch das geplante Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund wird die Fernwärme in Heidelberg noch ökologischer, denn die Emissionen aus der Anlage werden bei nur 0,05 Gramm CO2 pro Kilowattstunde liegen.
Heiße Verbindung zwischen Mannheim und Heidelberg
Die Fernwärme in Heidelberg kommt zum größten Teil aus Mannheim. „Ich kann mir kaum vorstellen, wie das funktioniert“, sagt Kunde Dieter F. aus Heidelberg bei einem Gespräch auf der Umweltmesse TREND in diesem Jahr. „Wie wird denn über diese Strecke ein Wärmeverlust in den Boden verhindert?“ Eine gute Frage. „Die Temperatur fällt zwischen Mannheim und der Übergabestation in Heidelberg Pfaffengrund tatsächlich nur um ein Grad ab“, berichtet Rolf Rebennack, Gruppenleiter Fernwärme Netze und Betrieb bei den Stadtwerken Heidelberg Netze. Denn das maximal 130 Grad Celsius heiße Wasser fließt mit hohem Druck durch die Leitungen; außerdem sind die Rohre bestens gedämmt. Die Stahlrohre, durch die das Wasser fließt, sind wie ein Kern in eine dicke Schaumisolierung eingebettet.
Und wie kommt die Fernwärme ins Haus?
Von der Übergabestation im Pfaffengrund wird das Wasser in Hauptleitungen verteilt, von dort führen weitere Leitungen in die Stadtteile und schließlich zu den einzelnen Häusern. Über so genannte Kompaktstationen – kleine, Platz sparende Anlagen – wird die Wärme per Wärmetauscher an das häusliche Heizungssystem abgegeben. Viel mehr Technik braucht es im Haus für die Fernwärme nicht. Das Wasser kühlt am Wärmetauscher der Kompaktstation auf etwa 65 bis 70 Grad Celsius ab und fließt als Rücklaufwasser in einem parallelen Rohrsystem wieder nach Mannheim zurück.
In jedem Fall warm versorgt
Etwa 98 Prozent der Fernwärme stammt aus Mannheim, der Rest wird in den Heizwerken Hasenleiser, Boxberg, Pfaffengrund und Mitte der Stadtwerke Heidelberg produziert. Mengenmäßig spielt die Eigenerzeugung also eine geringe Rolle; viel wichtiger aber ist, dass die Heizwerke die sichere Versorgung mit Fernwärme auch in kältesten Zeiten garantieren. Zuletzt im Winter 2009: Da waren alle vier Heizwerke der Stadtwerke Heidelberg im Betrieb, weil das Kraftwerk in Mannheim den Bedarf an den kalten Tagen nicht decken konnte. Wenn erforderlich können sie sogar die gesamte Fernwärmeversorgung in Heidelberg übernehmen. Und künftig werden sie noch durch ein Holz-Heizkraftwerk ergänzt. Damit wird die Fernwärme in Heidelberg noch mehr zum Klimaschutz beitragen.
Und der Nutzen für die Kunden?
Fernwärme vereint ökologische Vorteile in bester Weise mit vielen Nutzen für die Kunden, denn sie ist wirtschaftlich und zuverlässig, einfach und komfortabel. „Fernwärme ist wirklich absolut praktisch“, findet auch Kunde Dieter F. auf der TREND, „ich konnte durch das Umstellen von Öl auf Fernwärme sogar einen freien Kellerraum gewinnen“. Und es gibt noch weitere gute Gründe für die Wärme aus der Leitung:
Schnell und einfach umgestellt: Liegt eine Fernwärmeleitung in der Nähe, ist die Umstellung zügig möglich.
Wenig Aufwand beim Betrieb: Der Betriebs- und Wartungsaufwand ist gering: Es gibt wenig Technik im Haus, und das Brennstoffbestellen entfällt.
Platz sparend und sauber: Kessel und Brenner werden gegen eine Platz sparende Hausstation ausgetauscht. Und die Wohnung ist frei von Abgasen und Lärm.
Rechtliche Anforderungen einfach erfüllt: Besonders interessant ist Fernwärme für alle, die ihre Heizungsanlage sanieren oder neu bauen. Denn per Gesetz sind sie verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihrer Heizenergien aus erneuerbaren Energien zu decken. Mit der effizienten und klimaschonenden Fernwärme sind die Anforderungen schon erfüllt.
Günstig versorgt: Die Energiekosten für Fernwärme sind meist günstiger und besser planbar als beispielsweise für Öl. Und: Die Politik unterstützt die Fernwärme durch günstige Kredite und Fördermittel.
Zuverlässig versorgt: Unter allen Energieträgern bietet Fernwärme die höchste Versorgungssicherheit – auch im längsten und kältesten Winter. Mit Fernwärme sind Sie unabhängig von jahreszeitlichen Preisschwankungen und Engpässen auf den Rohstoffmärkten.
Weitere Infos
Fragen rund um die nachhaltige Zukunftsenergie Fernwärme beantworten Ihnen die Expertinnen und Experten der Stadtwerke Heidelberg gerne. Lassen Sie sich auch individuell beraten!
Ihre Ansprechpartner:
Beate Eitelbuß, Telefon: 06221 513 – 4363, Volker Rieger, 06221 513 – 4362,
Klaus Kozielczyk, 06221 513 – 4364. E-Mail: fernwaerme@swhd.de