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Margret Dotter

Inklusionspolitik für Heidelberg

Margret Dotter

Wenige Gedenktage lassen sich so leicht vor Ort mit Leben erfüllen, wie der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen, den die Vereinten Nationen vor fast 20 Jahren ins Leben gerufen haben. Er wird am 3. Dezember begangen und soll den Blick dafür schärfen, wie wichtig es ist, gleichwertige Bedingungen für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen. Als Maßstab gilt die UN-Behindertenrechtskonvention von 2007. Sie fordert, die Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderungen so zu gestalten, dass sie ihren Alltag eigenverantwortlich, selbstständig und mit Würde bewältigen können. Die Konvention stellt eindeutig klar, dass dies ein Menschenrecht und kein Akt der Gnade oder Fürsorge ist. In Heidelberg setzt sich der von Frau Michaela Schadeck geleitete Beirat von Menschen mit Behinderungen (bmb) wirkungsvoll für die Betroffenen ein. Am 3. Dezember präsentierte der bmb im Spiegelsaal seine Aktivitäten. Er kann stolz sein: Der junge Beirat hat sich gut entwickelt und bringt sich erfolgreich bei Projektplanungen der Stadtverwaltung mit ein. Ein wichtiges Großprojekt für den bmb ist der barrierefreie Bismarckplatz. Ein zugesagtes Provisorium lässt auf sich warten. Die Stadt ist am Zug. Barrierefreiheit ist eine Forderung an vielen Orten der Stadt, zum Beispiel bei den Bus- und Bahnhaltestellen oder stets bei provisorischen Baustellen und Fußgänger-umleitungen. Exemplarisch gelungen ist die Barrierefreiheit bislang bei den Planungen in der Bahnstadt und zum Theaterneubau.Hervorragend funktioniert ein Projekt, das zur Neuauflage eines Stadtführers für Menschen mit Behinderungen führen soll. Noch fehlt es an barrierefreien Zugängen zu den Sehenswürdigkeiten und Sitzbänken für mobilitätseingeschränkte Menschen. Denkmalschutz und Barrierefreiheit stehen sich leider „behindernd“ im Weg. Die Gespräche des bmb mit Heidelberg Marketing und den Heidelberger Gästeführern e.V. sollen zu Verbesserungen motivieren. Inklusive Bildung spielt in der Behindertenpolitik eine Schlüsselrolle. Inklusion heißt, dass Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam spielen, lernen, wohnen und arbeiten – von Anfang an. Experten wissen, dass davon alle Kinder profitieren. Am 21.12. hat der Heidelberger Gemeinderat die große Chance, Artikel 24 der UN-Konvention zu realisieren und die Einrichtung einer neuen Schule mit inklusiven schulischen Angeboten in der Bahnstadt zu beschließen. Gehen wir mit gutem Beispiel voran!