Stadtentwicklung

Instandsetzung kostet rund 2,7 Millionen Euro

Bahnbetriebswerk: Suche nach alternativen Zwischenlösungen geht weiter

Das ehemalige Bahnbetriebswerk am Ochsenkopf stand im Kulturausschuss am 16. September auf der Tagesordnung. Beraten wurde über den Bericht der Arbeitsgruppe, die sich mit der baulichen Realisierung und der Nutzungskonzeption eines Zentrums für Jugend und Kultur in dem stark sanierungsbedürftigen Industriedenkmal befasst hat.

Das Bahnbetriebswerk im Ochsenkopf
Das Bahnbetriebswerk im Ochsenkopf: Eine erste Instandsetzung würde rund 2,7 Millionen Euro kosten. (Foto: Rothe)

Nach Analyse der Bausubstanz durch einen freien Architekten ist klar: Die Kosten für die Instandsetzung eines ersten Abschnitts belaufen sich auf rund 2,7 Millionen Euro. Aufgrund der hohen Kosten wird weiterhin intensiv nach alternativen Räumlichkeiten als Zwischenlösung gesucht. Das ehemalige Bahnbetriebswerk im Zukunftsstadtteil Bahnstadt beherbergt derzeit lediglich Notwohnungen für 50 Personen. Eigentümer ist die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg (EGH).

Im Dezember 2008 wurde die Arbeitsgruppe „Bahnbetriebswerk“ unter Leitung von Bürgermeister Dr. Joachim Gerner gegründet. Vertreter des Jugendgemeinderates und der Verwaltung diskutierten intensiv Perspektiven für ein mögliches Zentrum für Jugend und Kultur in diesem Gebäude. Seit Ende 2009 untersuchte die Gruppe im Auftrag von Gemeinderat und Jugendgemeinderat die Realisierung eines Jugendkulturzentrums in einzelnen Bauabschnitten.

Bürgermeister Dr. Gerner: „Wenn wir das Bahnbetriebswerk in Teilen instand setzen und als Jugendkulturzentrum nutzen wollen, kostet das mindestens 2,7 Millionen Euro.“ Die vorgelegte Planung sieht einen größeren Veranstaltungssaal, Büros und Möglichkeiten, sich zu treffen sowie Band-Proberäume im Keller vor.

Nun ist die Politik gefragt, ob sie im Doppelhaushalt 2011/2012 diese Investition tätigen will. Angesichts der angespannten Haushaltslage empfiehlt die Verwaltung, das Projekt für zwei Jahre auszusetzen. Dr. Joachim Gerner verdeutlichte, „dass mit der genannten Investitionssumme lediglich eine Instandsetzung finanziert werden kann, die gewährleistet, dass das Gebäude überhaupt nutzungsfähig ist. Bodenbeläge, Farben, Bühneneinbauten und alles andere, was dort vonnöten wäre, sind in dieser Summe nicht enthalten.“

Weiterhin schwierig ist die Suche nach kurzfristig nutzbaren Interimsräumen. Dr. Joachim Gerner versprach, dass „die Verwaltung die Jugendlichen auch weiter intensiv bei ihrer Suche nach entsprechenden Räumlichkeiten unterstützen werde. Der Jugendgemeinderat ist sicher auch für jedes private Angebot dankbar.“

In der Arbeitsgruppe „Bahnbetriebswerk“ konnte man sich darauf verständigen, dass Träger eines Zentrums für Jugend und Kultur ein gemeinnütziger Verein sein soll. Bei der Programm- und Finanzplanung wird er durch einen Beirat beraten. Bürgermeister Dr. Gerner: „Auf dieser Basis kann ein Zentrum für Jugend und Kultur einen Freiraum für die Entfaltung vielfältiger Projekte bieten.“ (eu/ds)