Thema der Woche
„Die Umfrage untermauert das Bild von Heidelberg als lebenswerter Stadt“
Fragen an Bruno Schmaus, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, zur Umfrage „Demographischer Wandel in Heidelberg“:
Welches ist das zentrale Ergebnis der Umfrage?
Schmaus: Die Umfrage räumt mit gängigen Klischees auf, untermauert das Bild von Heidelberg als lebenswerter Stadt und liefert wichtige Hinweise über den Infrastrukturbedarf. Die Ergebnisse bestätigen den Trend zu Partnerschaft und Familie und widersprechen dem gängigen Vorurteil der „Familienferne“ von Akademiker/innen. In Heidelberg sind es vor allem die ungünstigen Wohnungsmarktbedingungen und die allgemein unsicheren Zukunftsperspektiven oder die Suche nach den optimalen Bedingungen für das Kind, die den Kinderwunsch teilweise unverwirklicht bleiben lassen. Die Umfrage verdeutlicht auch den Bedarf und die Nutzung sozialer Netzwerke gerade auch über Generationsgrenzen hinweg.
Gab es Überraschungen?
Schmaus: Mich hat überrascht, dass sich zwei Drittel der Befragten ab 45 Jahre bereits konkret oder allgemein Gedanken über das Wohnen im Alter gemacht haben. Perspektivisch möchte die Mehrheit auch dann noch in der eigenen Wohnung leben, wenn sie den Haushalt nicht mehr allein bewältigen kann. Damit bestätigt sich die Politik der Stadtverwaltung, ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden so lange es geht zu ermöglichen.
Welche Konsequenzen legen die Ergebnisse nahe?
Schmaus: Ganz unabhängig von der notwendigen Anpassung des Infrastrukturangebotes auf die veränderten Bedürfnisse, ist für Heidelberg ein breites, preislich differenziertes und familienfreundliches Wohnungsangebot von entscheidender Bedeutung. Analog gilt dies für den hohen Bedarf an barrierefreien Wohnungen. Dort muss der Hauptakzent der Stadtentwicklungspolitik liegen. Dies verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig es ist, den neuen Stadtteil Bahnstadt zu verwirklichen.