Stimmen aus dem Gemeinderat
Fraktionsgemeinschaft GRÜNE/generation.hd
Beate Deckwart-Boller, Derek Cofie-Nunoo
Barrierefreier Bismarckplatz
Letzte Woche Mittwoch hatte der Beirat für Menschen mit Behinderung zu einem Aktionstag für einen barrierefreien Bismarckplatz eingeladen. Neben vielen Informationen gab es auch die Möglichkeit, mit dem Rollstuhl den Bismarckplatz zu befahren oder mit verdeckten Augen die Gegend zu erkunden. Einmal mehr wurde klar, dass für Menschen mit Behinderung der Bismarckplatz eine Zumutung ist. Rollstuhlfahrer kommen schwer vorwärts, viele Straßenbahnen sind für sie ungeeignet, als Blinder oder Sehbehinderte braucht man einen guten Schutzengel oder jederzeit menschliche Begleitung.
Dabei ist der Bismarckplatz das Tor zur Altstadt. In den letzten Monaten wurde viel über Touristen und Kongressteilnehmer geredet, von denen noch viel mehr unsere Stadt besuchen sollen. Was sollen sie sagen, wenn sie an diesen unübersichtlichen und hindernisreichen Verkehrsknotenpunkt kommen?
Eigentlich sollte der Bismarckplatz vor allen anderen Bauprojekten Priorität haben. Rollstuhlfahrer brauchen einen barrierefreien Zugang zu allen Verkehrsmitteln, Blinde markierte Wege und Signale und alle Ortsfremde einen Infopoint mit Menschen, die in verschiedenen Sprachen Auskunft geben können. Das alles würde unserer Stadt gut zu Gesicht stehen und wäre ein Willkommensgruß an Menschen mit und ohne Behinderung.
Das Amt für Verkehrsmanagement verspricht eine Zwischenlösung noch in diesem Jahr. Wir werden uns dafür einsetzen, dass diese Zwischenlösung schnell kommt und schnell wieder verschwindet, zuguns-ten eines neuen und für alle brauchbaren Bismarckplatzes.
Beate Deckwart-Boller
1. Europäisches Filmfestival der Generationen
Das Netzwerk Alternsforschung (NAR) zeigte im Rahmen dieses Festivals interessante Filme über das Älterwerden für Alt und Jung. Ausverkaufte Vorstellungen und lebhafte Diskussionen im Anschluss an die Filme zeigten die besondere Bedeutung dieser Thematik. Neue Lebensformen und Wohnwünsche erfordern die Entwicklung einer zukunftsfähigen sozialen Infrastruktur. Der Aufbau umfasst viele Bereiche unseres täglichen Lebens. Hierauf liegt ein Schwerpunkt unserer politischen Arbeit. Barrierefreiheit ist nur ein Stichwort für notwendige Investitionen. Veränderte Bedürfnisse müssen bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes berücksichtigt werden. Dabei streben wir einen intensiven fachlichen Austausch mit den Experten vor Ort (NAR, Institut für Gerontologie) an. Diese international anerkannte Kompetenz sollte eine Stadt der Wissenschaft stärker nutzen.
Derek Cofie-Nunoo