Kultur

Frühling nonstop!

Highlights des Musikfestivals Heidelberger Frühling vom 1. bis 14. April

Vor Ostern gehören für viele Musikliebhaber Bachs Matthäus- oder Johannes-Passion zur festen Tradition. Eine etwas andere Deutung dieser Meisterwerke ist am Gründonnerstag beim Heidelberger Frühling zu erleben.

Chopin-Interpretinnen beim Heidelberger Frühling: Ragna Schirmer (links) stellt am 8. April Chopin- und Schumann-Etüden gegenüber. Ewa Kupiec (rechts) spielt am 7. April beide Klavierkonzerte Chopins.
Chopin-Interpretinnen beim Heidelberger Frühling: Ragna Schirmer (links) stellt am 8. April Chopin- und Schumann-Etüden gegenüber. Ewa Kupiec (rechts) spielt am 7. April beide Klavierkonzerte Chopins. (Fotos: Heidelberger Frühling)

Das Ensemble Sarband vergleicht in seiner „Arabian Passion According to J. S. Bach“ Jesu Leiden mit der Leidensgeschichte des Nahen Ostens damals und heute. Klassische arabische Musiker, zwei Jazzsaxophonisten und das Modern String Quartet finden einander in der Musik Bachs. So entsteht ein intensiver und kontemplativer Raum für gegenseitigen Respekt und Frieden, bekräftigt durch Bildprojektionen, die das alltägliche Leben der Menschen im Irak zeigen – festgehalten von unabhängigen Fotografen.

Nach Ostern geht es am 6. April weiter mit einem Konzert im Rahmen des Jahresmottos „Ach Europa“. Die Reise geht nach Italien, wenn die ECHO-Klassik-Preisträger Singer Pur gemeinsam mit dem Klarinettisten David Orlowsky Renaissancemusik von Gesualdo und Palestrina in der Heiliggeistkirche aufführen. Nach England geht es mit einem weiteren Vokalensemble am 11. April: I Fagiolini unter Leitung von Robert Hollingworth gastieren mit einem Programm unter dem Titel „The English Muse“ in der Peterskirche.

Ein Höhepunkt beim Frühling ist seit Jahren das beliebte Streichquartettfest, das in diesem Jahr vom 9. bis 11. April stattfindet. Spitzenensembles aus aller Welt übernehmen für dieses Wochenende das Zepter in der Musik- und Singschule – gemeinsam musizierend und probend, im Austausch mit Komponisten und Experten und in Interaktion mit dem Publikum. Diesmal ist unter anderem die Philharmonia Végh Budapest zu Gast, ein Streichorchester aus den bedeutenden ungarischen Quartetten Keller, Akadémia und Auer. Passenderweise lautet das Motto „Bach und die Ungarn“. Geheimtipp: die „Lange Nacht des Streichquartetts“, bei dem man die Musik entspannt bei einem Glas Wein auf sich wirken lassen kann.

Besonders gut angenommen werden die Konzerte anlässlich des 200. Geburtstags von Frédéric Chopin. Die nächs-ten Pianisten in dieser Reihe sind am 7. April die Polin Ewa Kupiec, die mit dem Pražák Quartet beide Klavierkonzerte Chopins spielt, die Deutsche Ragna Schirmer, die beide Etüdenbände op. 10 und op. 25 den „Sinfonischen Etüden“ von Robert Schumann gegenüberstellt und der Finne 
Antti Siirala, der Chopin mit Brahms und Schönberg kombiniert.

Aktuelle Infos zum Heidelberger Frühling unter www.heidelberger-fruehling.de. Kartentelefon 06221 1422422.