Stadt & Leute
„Allen eine Perspektive eröffnen“
Azubi-Fonds verschafft mehr als 50 jungen Arbeitslosen eine Ausbildung
Vor kurzem begrüßte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner die neuen Auszubildenden des Azubi-Fonds der Heidelberger Dienste im Spiegelsaal des Prinz Carl. Im Ausbildungsjahr 2009 konnten mit Unterstützung der Arbeitsagentur Heidelberg 52 zuvor arbeitslose Jugendliche eine Ausbildung antreten.
Vorübergehende Leistungsschwächen, schlechte Schulabschlüsse oder Entwicklungsverzögerungen, Konflikte in der Schule oder im Elternhaus können die Suche nach einem Ausbildungsplatz erschweren. Jungen Menschen, die auf dem Ausbildungsmarkt aus diesen Gründen weniger Chancen haben, hilft der Azubi-Fonds der Heidelberger Dienste. Die Ausbildungsplätze zusammen mit einer engen persönlichen Begleitung geben diesen jungen Menschen die Möglichkeit, einen qualifizierten Berufsabschluss zu erwerben und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.
Das Spektrum der Ausbildungsberufe reicht dabei von Bürokauffrau/-mann, über Kfz-Mechatroniker/-in bis zu Köchin und Koch. Das Ausbildungsgehalt für die Jugendlichen bringen die Stadt Heidelberg und das Jobcenter Heidelberg auf, die Ausbildung selbst findet im jeweiligen Betrieb statt. Mehr als 40 Arbeitgeber aus den verschiedensten Bereichen sind hier als Ausbildungspartner beteiligt.
Durch ein kompliziertes Umfeld oder widrige Umstände seien die Perspektiven für manche Jugendliche und junge Erwachsene eingeschränkt, erklärte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei seiner Begrüßungsrede. Es sei aber der politische Auftrag einer Stadt, „allen zu einer Perspektive zu verhelfen“. Unter den Auszubildenden sind beispielsweise 15 junge Mütter.
Die Auszubildende Elena Bechtoldt ist froh über ihre Chance. Die 31-Jährige hatte vor zwölf Jahren in Russ-land ihr Studium abgebrochen, um ihrem Mann nach Deutschland zu folgen. Nach der Geburt ihrer zwei Kinder fand sie nirgendwo einen Ausbildungsplatz. Durch eine Anzeige wurde sie auf den Azubi-Fonds aufmerksam. Bei den Heidelberger Diensten bekam sie weitere Informationen und war „überrascht von der netten Beratung“. Nach einer Bewerbung im Frühjahr konnte sie nun eine Ausbildung zur Bürokauffrau beginnen. (bes)