Stimmen aus dem Gemeinderat
GRÜNE
Claudia Hollinger
Baugruppen ...
ist was für Menschen mit weniger Geld – aber dafür viel Initiative. Manche Baugruppen gestalten “Wohnprojekte“, in denen es um mehr geht als nur das gemeinsame Bauen, bei manchen steht das gemeinsame, kostengünstige und individuelle Bauen im Vordergrund. Mit Baugruppen entstehen lebenswerte und schöne Quartiere, die dem „wahren Leben“ und nicht dem Standardnutzen möglicher Bewohner angepasst sind. In Heidelberg gibt es eine Baugruppenberatung in der Stadtverwaltung, aber – so die Einschätzung der Verwaltung – keine Baugruppen. Ich glaube das nicht. Die Krux liegt woanders, nämlich in der Frage, was es tatsächlich braucht, will man Baugruppen fördern: Orte, wo man sich treffen kann, schon, wenn man nur mal drüber nachdenkt – z.B. einen Stammtisch, gerne später selbstorganisiert. Infos müssen so im Internet bereit stehen, dass man drüber stolpert, wenn man nur mal nach Bauen und Wohnen in HD schaut. Vor allem aber brauchen Baugruppen Zeit: Kennenlernen, Gemeinsamkeiten finden, erstes Planen muss vor dem Grundstückskauf stehen, sonst ist das Risiko zu groß. Und es geht nicht darum, mögliche Interessierte „zum Jagen zu tragen“, sondern darum, dass wir alle was davon haben: lebendige Nachbarschaften. Dazu müssen wir die bisherige Baugruppenberatung fortsetzen und ausbauen: denn nur, wenn wir mit langem Atem zeigen, dass wir diese Form des Bauens wollen, wird es was werden. Und das Ganze braucht dann die Öffentlichkeitsarbeit, die bei potenziellen Interessenten auch wirklich ankommt.