Bahnstadt
Bahnstadt: wegweisende Vorentscheidung
Einstimmige Empfehlung im Haupt- und Finanzausschuss für Campus-Entwicklung mit der Max Jarecki Heidelberg-Stiftung
Eine wegweisende Vorentscheidung für die Zukunft von Heidelbergs neuem Stadtteil Bahnstadt und für die Zukunft Heidelbergs als Stadt der Wissenschaft traf der Haupt- und Finanzausschuss in nicht öffentlicher Sitzung am 16. Juli:
Einstimmig gab der Ausschuss eine Empfehlung an den Gemeinderat ab, auf dem zentral gelegenen und rund 20 Hektar großen Bahnstadt-Gelände, das für den Campus II vorgesehen ist, eine Fläche von 5,5 Hektar in drei Bauphasen gemeinsam mit der Max Jarecki Heidelberg-Stiftung zu entwickeln. Die Verwaltung soll den Auftrag erhalten, entsprechende vertragliche Regelungen mit der Stiftung zu treffen.
Vor der Abstimmung gab es quer durch alle Fraktionen Lob, Begeisterung und ein großes Dankeschön für den anwesenden Stiftungsgründer Dr. Henry Jarecki, der zunächst ein Stiftungskapital von 20 Millionen Dollar bereitstellt. OB Dr. Eckart Würzner bedankte sich bei Jarecki und betonte, es sei ein „einzigartiges Modell in Deutschland, dass ein Stifter einen so großen Betrag zur Verfügung stellt“.
Der amerikanische Unternehmer begründete in einer eindrucksvollen Rede sein Engagement für die Entwicklung des Bahnstadt-Campus und bekannte seine „tiefe Zuneigung zu dieser Stadt“. Er habe einige der glücklichsten Momente seines Lebens in dieser Stadt gehabt, so Jarecki. In Stettin geboren, studierte er in den Fünfzigerjahren in Heidelberg Medizin, wie bereits vorher sein Vater, nach dem die Stiftung benannt ist. In seiner Heidelberger Studienzeit verschrieb er sich jedoch nicht nur der Wissenschaft, sondern war auch in der Kulturszene aktiv und gehörte 1954 zu den Gründern des „Cave“. Bis heute hat Jarecki eine große Verbundenheit zu Heidelberg, enge Freunde und einen Wohnsitz hier und ist seit 20 Jahren engagiertes Mitglied im Heidelberg Club International. Die von OB Würzner entwickelte Idee, inmitten des Bahnstadt-Geländes einen Campus für junge, forschungsnahe Unternehmen aufzubauen und eine kreative Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schaffen, begeisterte Jarecki sofort. Denn der Unternehmer ist seinen medizinisch-wissenschaftlichen Wurzeln stets treu geblieben; so arbeitet er nach wie vor als Professor der Psychiatrie an der Yale University. „Nachdem ich nun viel für mein zwangsadoptiertes Amerika getan habe, ist es an der Zeit, meine Dankbarkeit für Heidelberg zu zeigen“, erklärte er seine Motivation zur Stiftungsgründung. Er zeigte sich höchst angetan von den Entwürfen des Berliner Architektenbüros Machleidt & Partner, das den städtebaulichen Wettbewerb Campus-Bahnstadt gewonnen hat. Die Entwürfe seien eine „meisterhafte Mischung von Wissenschaftstürmen, öffentlichen Räumen und Geschäftsgebäuden, mit einer freundlich anmutenden und bequemen Verbindung zum Bahnhof und zur Altstadt.“
In etwa sechs Monaten soll mit dem Bau des ersten, circa 12.000 bis 18.000 Quadratmeter großen Gebäudes auf dem Campus-Gelände begonnen werden – eine zügige Entwicklung, die nur durch das Engagement des Förderers Dr. Henry Jarecki möglich wird. Gespräche mit interessierten Mietern werden jetzt intensiv geführt.
Die endgültige Entscheidung über die Campus-Entwicklung mit der Max Jarecki Heidelberg-Stiftung trifft der Gemeinderat am 29. Juli. (hei)